Mehr Depressionen
Schuldruck belastet Jugendliche in der Pandemie besonders stark

Im März 2021 hat der Anteil von Schülerinnen und Schülern an Gymnasien mit schweren depressiven Symptomen 27 Prozent betragen. Schuldruck ist demnach der grösste Belastungsfaktor für die Jugendlichen.
Publiziert: 11.05.2021 um 12:45 Uhr

Die Corona-Pandemie schlägt Jugendlichen besonders aufs Gemüt. Das legten bereits die Ergebnisse der Swiss Corona Stress Study im vergangenen Jahr dar. Deshalb fokussierten sich die Forschenden um Dominique de Quervain von der Uni Basel nun gezielt auf diese Altersgruppe. Sie führten eine Umfrage an Deutschschweizer Gymnasien durch, an der rund 400 Jugendliche teilnahmen.

Demnach betrug der Anteil der Befragten mit schweren depressiven Symptomen 27 Prozent, wie die Uni Basel am Dienstag mitteilte. Der signifikant am stärksten zugrundeliegende Belastungsfaktor war demnach der Schuldruck. 46 Prozent gaben an, dass dieser sie stark oder sehr stark stresse. Genau so viele berichteten, dass sie die Umstellung auf Fernunterricht als belastend empfanden.

Verpasster Stoff während Schulschliessungen und Quarantäne erhöhte denn auch den empfundenen Druck bei einigen Schülerinnen und Schülern. Diese Jugendlichen berichteten verstärkt von depressiven Symptomen. 41 Prozent der Befragten empfanden Fernunterricht allerdings als entlastend.

Schulschliessungen während der Pandemie erhöhten den empfundenen Schuldruck bei einigen Gymnasiastinnen und Gymnasiasten. (Archivbild)
Foto: GAETAN BALLY

Weitere Stressfaktoren waren Angst um schlechtere Ausbildungs- oder Berufschancen sowie Sorgen um eine Beschädigung des sozialen Netzwerks.

Zudem fürchtete sich nur ein verschwindend geringer Teil der Befragten (4 Prozent) nicht davor, nahe Angehörige mit dem Coronavirus anzustecken. Ein Drittel fühlte auch eine mittlere bis starke Angst vor Long-Covid im Falle einer Corona-Infektion.

Des weiteren ergaben die auf einem Preprint-Server veröffentlichten Ergebnisse, dass sich mehr als zwei Drittel (69 Prozent) der Jugendlichen impfen lassen würden.

https://doi.org/10.31219/osf.io/fswck

(SDA)

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