«Meine Tochter wurde weggespült»
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Zyklon in Mosambik/Simbabwe:«Meine Tochter wurde weggespült»

Mosambik nach Zyklon
Zahl der Cholerafälle auf fast 2100 gestiegen

Die Zahl der Cholerafälle nach dem verheerenden Zyklon «Idai» in Mosambik ist nach neuen Zahlen auf fast 2100 gestiegen. Das gab das Gesundheitsministerium des Landes am Donnerstag bekannt.
Publiziert: 04.04.2019 um 21:06 Uhr
|
Aktualisiert: 10.04.2019 um 15:25 Uhr
Ganze Landstriche wurden durch den Zyklon verwüstet, Dörfer und Städte standen unter Wasser, aus Häusern wurden Ruinen, und Vorratskammern wurden von den Fluten mitgerissen.
Foto: Keystone
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In der Provinz Sofala sollen in Kürze bis zu 900'000 Menschen geimpft werden, gab das Gesundheitsministerium bekannt. Zu dieser Gegend gehört auch die besonders heftig von den Folgen des Sturms betroffene Stadt Beira.

Die schwere Durchfallerkrankung breitet sich aus, nachdem der Zyklon «Idai» vor gut zwei Wochen Teile des Landes verwüstet und mit schweren Regenfällen weite Landstriche unter Wasser gesetzt hatte.

Cholera wird von dem Bakterium Vibrio cholerae verursacht, die Infektion erfolgt meist über verunreinigtes Trinkwasser. Unbehandelt kann die Erkrankung tödlich enden.

Zyklon richtet riesige Verwüstung an

Drei Wochen nach der Naturkatastrophe gehen die Behörden von mindestens 598 Toten aus, rechnen aber mit weiteren Opfern. Der Zyklon «Idai» hatte am 15. März weite Teile von Mosambik, Malawi und Simbabwe verwüstet und mit heftigen Regenfällen vor allem in Mosambik riesige Landstriche unter Wasser gesetzt.

Caritas Schweiz erhöht die Nothilfe für Mosambik auf 2 Millionen Franken, wie sie am Dienstag mitteilte. Das Hilfswerk unterstützt seine Partnerorganisation Esmabama bei der Überlebenshilfe für mehr als 5000 Menschen in den Aussenquartieren von Beira. Caritas Schweiz hat mit Caritas Deutschland und Caritas Österreich ein gemeinsames Nothilfeprojekt in der Höhe von 600'000 Franken lanciert.

In der Region Manica im Westen bereitet Caritas Schweiz ein weiteres Nothilfeprojekt in der Höhe von 400'000 Franken vor, das rund 1500 Menschen mit Nahrungsmitteln, Materialien für provisorische Unterkünfte und Gütern des täglichen Bedarfs erreichen soll.

Die Nothilfe der Caritas Schweiz werde über mehrere Monate andauern, hiess es. Anschliessend werde Caritas die Bevölkerung auch dabei unterstützen, ihre Existenzgrundlage neu aufzubauen. (SDA)

Was ist Cholera?

Cholera gehört zu den bakteriellen Infektionskrankheiten und wird durch das Bakterium Vibrio choleae verursacht. Das Bakterium gelangt in den Dünndarm und produziert dort einen Giftstoff, der die Darmflora angreift. Die Letalität liegt bei einer Nicht-Behandlung der Krankheit zwischen 20% und 70%. Wird Cholera aber behandelt, sterben lediglich 1% der Erkrankten daran.

Wie stecke ich mich an?

Eine Infektion erfolgt meistens über verunreinigtes Trinkwasser oder Lebensmittel. Eine direkte Ansteckung von Mensch zu Mensch ist zwar möglich, aber sehr selten.
Eine Ansteckung mit Cholera umgeht man einfachsten, wenn folgendes beachtet wird:

  • Vor dem Essen immer die Hände waschen
  • Trinken Sie kein Leitungswasser im Ausland
  • Qualität und Frische von Nahrungsmitteln und Getränken beachten
  • Speisen immer nur gekocht zu sich nehmen, Obst nur, wenn es selbst geschält wurde
  • Auf Eis, Eiswürfel und Salat verzichten

Cholera tritt in der Regel nur unter schlechten hygienischen Bedingungen auf. Gebiete, in denen häufiger Cholerafälle verzeichnet werden, sind:

  • Afrika
  • Lateinamerika
  • Südasien (Indien, Bangladesch)
  • Krisen- und Kriegsgebiete

Symptome

Nach einer Inkubationszeit von 2-3 Tagen nach der Ansteckung verläuft Cholera meistens in drei Stadien.

  1. Extremer Durchfall und starkes Erbrechen, Durstgefühl, selten Schmerzen im Bauch.
     
  2. Durch den Brechdurchfall kommt es zu einem starken Flüssigkeitsmangel im Körper. Dies führt zu Untertemperatur, erhöhtem Puls, Wadenkrämpfen und Veränderung der Gesichtsstruktur (eingefallene Wangen, stehende Hautfalten).
     
  3. Benommenheit, Verwirrtheit, Koma und Hautausschläge. Es können weitere Komplikationen wie Lungenentzündung oder Sepsis hinzukommen.

Diagnose und Behandlung

Mittels eines Stuhlabstrichs können behandelnde Ärzte leicht feststellen, ob es sich um Cholera handelt.

Eigentlich ist Cholera gut behandelbar, aber da die Krankheit meistens in Gebieten mit mangelnder Hygiene und Gesundheitsversorgung (zum Beispiel Krisengebiete) auftritt, gestaltet sich eine rasche Behandlung oft schwierig. Entscheidend ist ein rascher Ersatz der verlorenen Wasser- und Mineralstoffmengen.

Dies kann einerseits durch eine intravenöse Zufuhr erfolgen. Der Vorteil bei dieser Methode ist, dass der bereits stark geschädigte Magendarm-Trakt umgangen werden kann. Falls dies nicht möglich ist, können die Verluste auch oral ersetzt werden. Es gibt Rehydrationslösungen, die die wichtigsten Salze und Zucker enthalten. Die Lösung wird mit Wasser angemischt und in grossen Mengen getrunken.

Cholera gehört zu den bakteriellen Infektionskrankheiten und wird durch das Bakterium Vibrio choleae verursacht. Das Bakterium gelangt in den Dünndarm und produziert dort einen Giftstoff, der die Darmflora angreift. Die Letalität liegt bei einer Nicht-Behandlung der Krankheit zwischen 20% und 70%. Wird Cholera aber behandelt, sterben lediglich 1% der Erkrankten daran.

Wie stecke ich mich an?

Eine Infektion erfolgt meistens über verunreinigtes Trinkwasser oder Lebensmittel. Eine direkte Ansteckung von Mensch zu Mensch ist zwar möglich, aber sehr selten.
Eine Ansteckung mit Cholera umgeht man einfachsten, wenn folgendes beachtet wird:

  • Vor dem Essen immer die Hände waschen
  • Trinken Sie kein Leitungswasser im Ausland
  • Qualität und Frische von Nahrungsmitteln und Getränken beachten
  • Speisen immer nur gekocht zu sich nehmen, Obst nur, wenn es selbst geschält wurde
  • Auf Eis, Eiswürfel und Salat verzichten

Cholera tritt in der Regel nur unter schlechten hygienischen Bedingungen auf. Gebiete, in denen häufiger Cholerafälle verzeichnet werden, sind:

  • Afrika
  • Lateinamerika
  • Südasien (Indien, Bangladesch)
  • Krisen- und Kriegsgebiete

Symptome

Nach einer Inkubationszeit von 2-3 Tagen nach der Ansteckung verläuft Cholera meistens in drei Stadien.

  1. Extremer Durchfall und starkes Erbrechen, Durstgefühl, selten Schmerzen im Bauch.
     
  2. Durch den Brechdurchfall kommt es zu einem starken Flüssigkeitsmangel im Körper. Dies führt zu Untertemperatur, erhöhtem Puls, Wadenkrämpfen und Veränderung der Gesichtsstruktur (eingefallene Wangen, stehende Hautfalten).
     
  3. Benommenheit, Verwirrtheit, Koma und Hautausschläge. Es können weitere Komplikationen wie Lungenentzündung oder Sepsis hinzukommen.

Diagnose und Behandlung

Mittels eines Stuhlabstrichs können behandelnde Ärzte leicht feststellen, ob es sich um Cholera handelt.

Eigentlich ist Cholera gut behandelbar, aber da die Krankheit meistens in Gebieten mit mangelnder Hygiene und Gesundheitsversorgung (zum Beispiel Krisengebiete) auftritt, gestaltet sich eine rasche Behandlung oft schwierig. Entscheidend ist ein rascher Ersatz der verlorenen Wasser- und Mineralstoffmengen.

Dies kann einerseits durch eine intravenöse Zufuhr erfolgen. Der Vorteil bei dieser Methode ist, dass der bereits stark geschädigte Magendarm-Trakt umgangen werden kann. Falls dies nicht möglich ist, können die Verluste auch oral ersetzt werden. Es gibt Rehydrationslösungen, die die wichtigsten Salze und Zucker enthalten. Die Lösung wird mit Wasser angemischt und in grossen Mengen getrunken.

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