Nestlé-Brabeck über Krebs
«Man muss den Menschen ins Zentrum rücken»

Nestlé-VR-Präsident Peter Brabeck war selbst schwer krank. Deshalb glaubt er, dass Pharma-Unternehmen falsch an die Krebsforschung herangehen.
Publiziert: 13.08.2015 um 16:43 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2018 um 16:35 Uhr

Peter Brabeck (70) war schwer krank. Woran er litt, verriet er nie. Dennoch haben den lanjährigen Nestlé-CEO und heutigen VR-Präsident die Erfahrungen geprägt.

In einem Interview mit der Handelszeitung sagt er: «Das Pharmadenken ist von Molekülen geprägt. Ein Krebs wird als Molekül betrachtet, das nicht funktioniert.» Brabeck aber befürwortet einen ganzheitlichen Ansatz mit dem Menschen im Mittelpunkt. «Man muss den Mensch als Ganzes und nicht das einzelne Molekül ins Zentrum rücken.»

Nestlé investiert denn auch in entsprechende Firmen.

Brabeck hat nach eigenen Angaben die Krankheit überwunden
Foto: Keystone

Kaviar made in Switzerland

Einst wollte Brabeck eine Kooperation zwischen Nestlé mit dem Basler Pharmakonzern Roche vorantreiben. Roche ist sehr aktiv bei der Erforschung Medikamenten gegen Krebs. Die Zusammenarbeit ist aber gescheitert. Eben weil die Roche vom Molekül-Denken geprägt sei.

Heute ist Brabeck wieder gesund und voller Tatendrang. Beim Schweizer Flugzeug-Hersteller Pilatus hat er einen neuen Düsenjet bestellt, der 2017 ausgeliefert wird. In Leuk (VS) investierte er ausserdem in eine Kaviarzucht. Schon diesen Herbst soll es zum ersten Mal Kaviar made in Switzerland aus seiner Zucht geben, sagt Brabeck der «Handelszeitung». (kaz)

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