CVP attackiert FDP – Wasserfallen stinksauer
«Das ist eine Hetzkampagne»

Die CVP setzt im Wahlkampf auf eine Negativ-Kampagne. Ins Visier werden auch FDPler genommen, obwohl die beiden Mitteparteien teils mit einer Listenverbindung in die Wahlen ziehen. Die FDP ist mehr als verärgert, die CVP verteidigt sich.
Publiziert: 17.09.2019 um 11:02 Uhr
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Aktualisiert: 18.09.2019 um 15:03 Uhr
FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen kritisiert die «Hetzkampagne» der CVP.
Foto: Keystone
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Nico Menzato

Es ist eine Guerilla-Aktion mit Ansage: «Wir werden auf mehreren Internetseiten die Positionen unserer politischen Gegner kritisch beleuchten und unseren Positionen gegenüberstellen», kündigte Generalsekretärin Gianna Luzio (39) vor neun Tagen im SonntagsBlick an. Die Webseiten würden nicht unter dem Logo der CVP erscheinen. Gezeigt werde jeweils ein Politiker der Konkurrenz, deren Argumente ordentlich zerzaust werden.

Nun ist die Kampagne gestartet: Wer im Internet nach einem bekannten Politiker sucht, landet zum Teil auf einer Homepage der CVP. Pikant: Nicht nur Politiker der Polparteien werden von der CVP in die Mangel genommen, sondern auch FDP-Parlamentarier.

«Im Wahljahr dreht die FDP plötzlich auf grün»

Etwa der Berner Nationalrat Christian Wasserfallen (38). Die CVP attackiert den Energiepolitiker auf der Klimaschiene. Wasserfallen würde den Klimaschutz auf die individuelle Eigenverantwortung reduzieren und habe das CO2-Gesetz massiv verwässert. Im Wahljahr nun drehe die FDP plötzlich auf grün.

Unter dem Button «Zeigt mir lieber echte Lösungen» gelangt man zu den CVP-Positionen in der Klimapolitik. Diese Kampagne verärgert den Berner. «Verzweifelt, verzweifelter, CVP. Die Hetzkampagne der CVP ist wohl der letzte Strohhalm, bevor sie von den Grünen überholt wird», twitterte er.

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Von den CVP-Attacken betroffen sind auch FDP-Präsidentin Petra Gössi (43). Und der St. Galler FDP-Nationalrat Marcel Dobler (39). Dieser reagierte auf Twitter ebenso sauer:

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Ebenso der Luzerner Ständerat Damian Müller (34). «Liebe CVP, ist das Verzweiflung, dass ihr Kandidaten auf der gemeinsamen Liste angreift?», fragt er auf Twitter.

CVP: «Das ist Wahlkampf»

Die CVP wehrt sich gegen den Vorwurf, eine Hetzkampagne zu veranstalten: «Wir machen eine Vergleichskampagne. Wir zeigen die Positionen der anderen Parteien auf und bieten einen Vergleich mit unseren Positionen», so CVP-Sprecher Michaël Girod. Die Auseinandersetzung sei sachlich, auch online. «Wir zielen nicht auf die Person, sondern zeigen den Wählerinnen und Wählern lediglich, für welche Positionen die anderen Parteien stehen. Das ist Wahlkampf.»

Gemäss neustem GFS-Wahlbarometer überholen die Grünen die CVP.
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