So funktionieren die Nationalratswahlen
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Videoratgeber erklärt:So funktionieren die Nationalratswahlen

Diese drei Ständeräte sind bereits gewählt – wie das?
Käfele statt kämpfen

Drei Politiker können die Füsse hochlagern und den Wahlkampf entspannt verfolgen. Die Ständeräte Hans Wicki, Erich Ettlin und Daniel Fässler haben ihren Platz für die nächste Legislatur bereits auf sicher.
Publiziert: 17.09.2019 um 22:46 Uhr
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Aktualisiert: 18.09.2019 um 15:02 Uhr
Kein Wahlkampf: Die drei Ständeräte Erich Ettlin, Hans Wicki und Daniel Fässler (von links) sind für die nächste Legislatur bereits gewählt. Entsprechend entspannt können sie den Wahlkampf der über 4800 Kandidatinnen und Kandidaten verfolgen.
Foto: Thomas Meier
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Nico Menzato

Der Ansturm auf Bundesbern ist so gross wie nie. Über 4800 Kandidatinnen und Kandidaten wollen National- oder Ständerat werden – und im Bundeshaus die Zukunft der Schweiz prägen.

Die heisse Phase hat begonnen. Die Tausenden lokalen, kantonalen und nationalen Parlamentarier befinden sich mitten im Wahlkampf: Sie hängen Plakate auf, werben an Standaktionen um die Gunst der Wähler, streiten auf Podien und debattieren in den sozialen Medien.

Stille Wahl und Landsgemeinde

Alle? Nicht ganz. Drei Politiker können die Füsse hochlagern und den Wahlkampf entspannt von aussen verfolgen. Weil das Trio bereits gewählt ist. Es sind dies die Ständeräte Hans Wicki (55, FDP), Erich Ettlin (57, CVP) und Daniel Fässler (59, CVP).

Die bisherigen Standesvertreter aus Ob- und Nidwalden, Ettlin und Wicki, wurden vorletzte Woche in einer sogenannt stillen Wahl gekürt. Dazu kam es, weil den beiden das Feld überlassen worden war. Bis zum Ablauf der Eingabefrist hatten sich keine weiteren Kandidaten um ihre Ständeratssitze beworben.

«Es ist ja eigentlich schön, wenn man schon gewählt ist. Aber es gibt auch eine Schattenseite», sagt der Nidwaldner FDP-Ständerat Wicki. Jetzt könne er seine Positionen nicht bekannt machen, weil geplante Interviews abgesagt würden und keine Podien stattfänden.

«Die Plakate gehen natürlich nicht in den Druck»

Langweilig werde es ihm dennoch nicht. Jetzt könne er sich halt bereits auf die nächste Session statt auf ein Podium vorbereiten. «Und ich hatte ja erst kürzlich einen Wahlkampf», meint Wicki schmunzelnd. Letzten Dezember unterlag der Hergiswiler im Bundesratsrennen Karin Keller-Sutter (55, FDP).

Auch Plakate aufhängen muss der Verwaltungsratspräsident der Bergbahnen Engelberg-Titlis nun nicht. «Das Gut zum Druck war freigegeben – aber jetzt gehen sie natürlich nicht in den Druck.»

Sein ebenfalls bereits gewählter Obwaldner Kollege Ettlin hatte gar keine Plakate geplant. Den Wahlkampf zieht er auch ohne Gegenkandidat durch: «Ich lagere meine Füsse jetzt nicht hoch.» Der CVP-Politiker besucht jede Gemeinde im Kanton. «Der Kontakt mit der Bevölkerung ist mir wichtig. Daraus resultieren wertvolle Feedbacks über meine Arbeit in Bundesbern», so der ehemalige Chef der Obwaldner Steuerverwaltung.

Wahlkampf für Parteifreunde? Fehlanzeige!

Mit fünf Kandidaten umkämpft ist in Obwalden der einzige Nationalratssitz. Doch Ettlin greift nach seiner stillen Wahl dem CVP-Kollegen Peter Krummenacher (55) nicht stärker unter die Arme. «Weil wir schon das Ständeratsmandat haben, erhebt die CVP keinen Anspruch auf den Nationalratssitz», erklärt Ettlin.

«Ich kann dem Wahlsonntag – was meine Person betrifft – in der Tat entspannt entgegensehen», sagt derweil auch Daniel Fässler. Der Innerrhoder wurde bereits im Frühling von der Landsgemeinde zum neuem Ständerat gekürt – eine Besonderheit des bevölkerungsmässig kleinsten Kantons. Die Wahl sei ein «besonders schöner Moment» gewesen, erinnert sich der CVP-Politiker.

Auch er mische sich nun nicht in die Kampfwahl um den einzigen Nationalratssitz ein – «obwohl zwei mir persönlich gut bekannte und politisch sehr nahestehende Mitglieder der CVP kandidieren».

Das Ständeratstrio kann sich bereits auf die grossen Themen der nächsten vier Jahre vorbereiten. Für die Mitte-Politiker ist klar, welche dies sein werden: Altersvorsorge, Gesundheitskosten, Kampfjets, Europa – und Klima. Mehr oder minder dieselben also wie in der zu Ende gehenden Legislatur.

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