«Geht den Bauern helfen!»
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Parmelin fordert wegen Corona:«Geht den Bauern helfen!»

Parmelin fordert Arbeitslose auf
«Geht den Bauern helfen!»

In der Corona-Krise fehlt den einen die Arbeit, die anderen haben zu viel davon und keine Leute. Nun ruft Wirtschaftsminister Guy Parmelin die ersten auf, den Landwirten zu helfen.
Publiziert: 02.04.2020 um 16:36 Uhr
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Aktualisiert: 02.04.2020 um 18:37 Uhr

Bauern finden keine Erntehelfer, weil die Grenzen zu sind. Und so langsam wird es schwierig für die Landwirte – die Spargelsaison beginnt in wenigen Tagen.

In dieser Lage ruft nun Wirtschaftsminister Guy Parmelin (60), von Haus aus Weinbauer, zu Solidarität auf: «Ich rufe hier alle auf, die Arbeit suchen: Geht auf die Felder den Bauern helfen! Das Frühlingsgemüse muss bald geerntet werden, und die Einreise der Saisonniers aus dem Ausland ist erschwert», sagt der Waadtländer im Interview mit der «Schweizer Illustrierten». Er wisse, dass viele, die jetzt arbeitslos oder auf Kurzarbeit gestellt sind, von sich aus den Bauern helfen wollten. Dafür gebe es Vermittlungsplattformen.

Lösung bei den Mieten wird schwierig

Parmelin unterstreicht zudem, dass er «fieberhaft dran» sei, den vielen Kleinstunternehmen zu helfen, die nun kaum mehr Einkommen haben, aber bislang keine Entschädigungen erhalten. «Bis zum 8. April habe ich Vorschläge parat. Eine Perspektive für diese Menschen ist mir ganz wichtig», verspricht er.

Viele Läden und Restaurants sind wegen der Corona-Krise geschlossen. Und die Angestellten auf Kurzarbeit.
Foto: Keystone
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Schwieriger sei es, die drohenden Streitigkeiten zwischen Mietern und Vermietern von Ladenlokalen zu lösen. Auch da sei die von ihm eingesetzte Task Force dran, aber: «Das wird nicht einfach.»

Er lässt niemanden an seinen Kopf

Im Interview spricht Parmelin auch darüber, wie er die Corona-Krise ganz persönlich erlebt. So würden die meisten Sitzungen mit den Chefbeamten jetzt per Skype stattfinden: «Ich habe das lernen müssen. Geht aber ganz gut.»

Auch der Gesamtbundesrat halte sich bei seinen Treffen an die eigenen Vorschriften: «Wenn wir sieben zusammen einen Kaffee trinken oder zusammen essen, sitzen wir zweieinhalb bis drei Meter auseinander.»

Und: Wie so viele kann sich auch der Bundesrat im Moment nicht wie gewohnt die Haare schneiden lassen. «Ich hatte am Samstag einen Termin bei meinem Coiffeur in Nyon, aber der fiel wegen des Lockdown dahin», erzählt Parmelin. Trotzdem lasse er niemand anderen an seine Frisur – auch seine Frau nicht: «Ich warte lieber und hoffe, dass die Trendwende bei den Fallzahlen möglichst schnell kommt, so dass wir den Lockdown langsam aufheben können … Ich bin Optimist.» (sf)

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