Karawane nach Jordanien
Warum fliegen so viele Swiss-Maschinen nach Amman?

Schweizer Flugzeug-Fans bietet sich heute auf Tracking-Seiten wie Flightradar24 ein aussergewöhnliches Bild: Obwohl der Luftverkehr praktisch stillsteht, sind mehrere Swiss-Maschinen fast gleichzeitig unterwegs nach Jordanien.
Publiziert: 03.05.2020 um 13:57 Uhr
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Aktualisiert: 03.05.2020 um 17:19 Uhr
Warum fliegen so viele Swiss-Maschinen nach Amman?
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Karawane nach Jordanien:Warum fliegen so viele Swiss-Maschinen nach Amman?

Die Fluggesellschaft Swiss hat am Sonntag mehrere Maschinen nach Amman in Jordanien überflogen. Schweizer Flugzeug-Fans sind in heller Aufregung: Was bedeutet die Swiss-Karawane nach Amman, die auf Tracking-Seiten wie Flightradar24 zu sehen ist?

Eine Swiss-Sprecherin erklärt gegenüber «srf.ch»: «Wir überstellen heute fünf Flugzeuge vom Typ A320 und zwei Flugzeuge vom Typ A330 nach Amman in das sogenannte ‹Storage›. Die Lagerung von Flugzeugen empfiehlt sich besonders in Situationen, in denen die Flugzeuge für mehr als drei Monate nicht mehr für den operativen Einsatz benötigt werden.»

Angekommen: Insgesamt hat die Swiss sieben Maschinen nach Jordanien überstellt. Dort bleiben sie auf unbestimmte Zeit.
Foto: Zvg
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Ein achtes Flugzeug wird die Besatzungen der Flugzeuge laut der Sprecherin am Nachmittag zurück nach Zürich fliegen.

Fast gesamte Flotte steht still

Swiss musste wegen der Coronakrise fast die gesamte Flotte stilllegen. Die Flugzeuge waren bisher auf den Flughäfen Zürich und Genf sowie auf dem Militärflugplatz Dübendorf parkiert.

Die Verschiebung einiger Flugzeuge nach Jordanien dürfte laut «srf.ch» folgende Gründe haben: Zum einen sind die Standgebühren in Zürich relativ hoch. Für lange Zeit lohnt sich deshalb das Überfliegen an einen günstigeren Flughafen. Zum anderen ist das Klima in Jordanien deutlich besser für abgestellte Flugzeuge: In der Schweiz sind die Maschinen wechselnden Wetterbedingungen ausgesetzt. Die niedrigere Luftfeuchtigkeit in Jordanien setzt den Flugzeugen in der Groundingzeit weniger zu.

Die Swiss arbeitet zudem mit einer Wartungsfirma in Jordanien zusammen, welche sich vermutlich nun um die parkierten Jets kümmert.

Miniflugplan bis Ende Mai

Die Fluggesellschaft hat ihren Miniflugplan wegen des Coronavirus Ende April bis am 31. Mai verlängert. Bis dahin führt die Lufthansa-Tochter weiterhin nur rund 28 wöchentliche Flüge durch.

Der Bundesrat will die Luftfahrt in der Corona-Krise mit 1,875 Milliarden Franken unterstützen. Die Finanzkommissionen von National- und Ständerat sind einverstanden damit. Sie wollen die Finanzhilfe aber an Sozial- und Umweltauflagen knüpfen. Es geht um Garantien über 1,275 Milliarden Franken für Bankdarlehen an Swiss und Edelweiss. Ein zweiter Kredit über 600 Millionen Franken dient zur Unterstützung der flugnahen Betriebe an den Landesflughäfen. (noo)

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