Zoff in der SVP
Wo floss das Geld für Bier-Bösch hin?

Die einen schmeissen sie raus, die anderen nehmen sie mit Handkuss auf. Lokalpolitikerin Sarah Bösch spaltet die SVP.
Publiziert: 17.04.2015 um 17:22 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:06 Uhr
Lokalpolitikerin Sarah Bösch.
Foto: Facebook
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Parteiintern ist man sich nicht einig: Ist die Wiler SVP-Lokalpolitikerin Sarah Bösch Opfer oder Täterin?

Die Suff-Fahrt von Sonntag mit anschliessender Schimpftirade gegen die St. Galler Polizei soll nicht der einzige Fehltritt der 33-Jährigen gewesen sein.

Weil Bösch so eine «Herzige» sei, habe man sie unterschätzt, sagt ein langjähriges SVP-Mitglied zu Blick.ch. Sie habe mehreren Parteikollegen «das Geld aus der Tasche gezogen».

«Man will Sarah Bösch eins auswischen», sagt dagegen der Wiler SVP-Fraktionspräsident Mario Schmitt zu den jüngsten Enthüllungen.

Auf «schelmische Art»

Etliche SVP-Mitglieder sollen Bösch Geld überwiesen haben. Spenden für die Kindertagesstätte Alpenglöggli in Wädenswil. «Mit Bettelbriefen und ihrer charmanten, schelmischen Art» habe sie mehrere SVPler um den Finger gewickelt, so ein Insider. Das Geld versickerte, das Projekt floppte.

Die SVP Kilchberg ZH schmiss Bösch aus der Ortssektion. Die Kantonalpartei lehnte eine Mitgliedschaft der 33-Jährigen 2013 ab. «Eine Mitgliedschaft kam wegen gewisser Unregelmässigkeiten nicht infrage», sagt Parteisekretär Reinhard Wegelin heute im «Tages-Anzeiger».

Wegelin will die Verantwortlichen in Wil explizit vor der Aufnahme Böschs gewarnt haben. Gegenüber Blick.ch nennt der Parteisekretär den Namen des Gesprächspartners und das etwaige Datum des besagten Telefongesprächs.

«Uns hat niemand gewarnt»

Doch die Warnung drang nicht bis zum Wiler SVP-Fraktionspräsidenten Mario Schmitt. «Uns hat niemand vor Bösch gewarnt», sagt er auf Anfrage und vermutet ein Bösch-Bashing hinter den jüngsten Schlagzeilen.

Am Montag ist die Causa Bösch an der SVP-Frak­tionssitzung Thema. Ob Schmitt auch dann noch an der Blaufahrerin festhalten wird, bleibt abzuwarten. Während er ihr vor ein paar Tagen auf Facebook noch den Rücken stärkte (Blick.ch berichtete) gibt er sich heute vage: «Wir werden sehen, wie es danach weitergeht.»

Eins ist klar, die 33-Jährige scheint ihm viel zu bedeuten. Stolz verkündete er Mitte April in den «Wiler Nachrichten» ihre Aufnahme in die Fraktion. Er habe bewusst nach einer Frau gesucht. (mad/vsc)

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