Horror-Einsatz in Lugano
Tierschützer retten 18 Hunde aus Messie-Wohnung

Zwischen Abfallbergen und Dreck stossen Tierschützer im Tessin auf zahlreiche kleine Hunde. Der Anblick schockiert selbst die routinierten Helfer.
Publiziert: 24.09.2018 um 14:37 Uhr
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Aktualisiert: 26.10.2018 um 22:57 Uhr

Es ist ein Bild des blanken Horrors, das sich zwei Tierschützern am vergangenen Freitag in Lugano bot. Alarmiert vom kantonalen Veterinäramt, macht sich der Pikett-Dienst der «Società Protezione animali di Bellinzona» (Spab) auf den Weg zu einer Wohnung, in der ein Mieter mit mehreren kleinen Hunden leben soll.

Was die beiden Mitarbeiter hinter der Wohnungstür dann vorfinden, sei «beunruhigend und schockierend» gewesen, schreibt die Tierschutzorganisation auf ihrer Homepage. Zwischen verdreckten Wänden, alten Kleidungsstücken und einer 30 Zentimeter hohen Abfallschicht auf dem Boden müssen sich die beiden einen Weg durch die Unterkunft bahnen. Auf der Suche nach den Tieren steigt den Helfern zudem ein beissender Gestank in die Nasen.

«Aus den Müllbergen kam ein so übler Geruch, dass wir nicht ausschliessen konnten, in all den Sachen auch auf längst verweste Kadaver zu stossen», schreibt die Spab auf ihrer Internet-Seite weiter.

Einer der kleinen Hunde inmitten von Dosen und Verpackungen.
Foto: Spab
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Einer der schlimmsten Einsätze überhaupt

Die Tierschützer stossen in der Messie-Wohung schliesslich auf immer mehr kleine, komplett verängstigte Hunde. Einige Vierbeiner verstecken sich fluchtartig in den Müllbergen, so dass die Helfer bei jedem Schritt aufpassen müssen, nicht auf einen der Hunde zu treten.

Insgesamt 18 Hunde findet die Spab in der Wohnung. Bei Untersuchungen im Schutzhaus der Organisation stellt sich heraus, dass keines der Tiere ordnungsgemäss registriert worden war. «Bei einigen Hunden wurden zudem schwere Beschwerden festgestellt. Keiner befindet sich jedoch in Lebensgefahr», schreiben die Tierschützer.

Auch nach Abschluss des Einsatzes dürften die Bilder aus der Wohnung die Tierschützer noch lange beschäftigen. Es habe sich um eine der schwierigsten Interventionen gehandelt, die die Spab in den letzten 15 Jahren durchgeführt hätte, heisst es auf der Internetseite der Organisation weiter – «wegen der vielen betroffenen Tiere, aber auch wegen des Zustandes der Wohnung, in der Menschen in ernsthaften Schwierigkeiten lebten». (cat)

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