Wetterschmöcker-Prognosen unter der Lupe
Jedermann könnte mit ihnen mithalten

Die Luzernerin Josiana Steiger hat die Muotathaler Wetterschmöcker untersucht. Trotz tiefer Trefferquote sei die Truppe ein wichtiger Werbeträger für die Region.
Publiziert: 18.03.2013 um 15:01 Uhr
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Aktualisiert: 15.10.2018 um 07:39 Uhr
Von Stefan Dähler

Weniger als die Hälfte der Prognosen der Muotathaler Wetterschmöcker treffen zu. Auf dieses Resultat kommt Josiana Steiger, Schülerin an der Kanti Musegg in Luzern. Sie hat in ihrer Maturaarbeit die Vorhersagen von Martin Horat, Peter Suter und Alois Holdener auf ihre Genauigkeit hin überprüft.

Horat und Suter kamen auf rund 40, Holdener auf 33 Prozent. «Das heisst, dass jedermann fähig wäre, eine solche Prognose frei aufzustellen und so mit den Wetterpropheten mithalten könnte», schreibt Steiger.

Sie hat Prognosen des Winters 2011/12 mit Messwerten von Meteoschweiz verglichen. Die Auswertung hat jedoch einige Schwächen: Die Prognosen der Wetterschmöcker gelten für die Bezirke Schwyz und Küssnacht. Dort gibt es aber keine Messstation von Meteoschweiz. Daher hat Steiger Daten von Altdorf und Einsiedeln verwendet.

So sehen Wetterspürnasen aus (v.l.): Peter Suter, Benny Wagner, Martin Horat, Alois Holdener, Karl Reichmuth, Martin Holdener.
Foto: Dominik Baumann

Zudem seien die Aussagen der Wetterpropheten oft mit viel Witz geschmückt, was teils Raum für Interpretationen offen lässt. Dennoch lässt sich bilanzieren: «Die Prognosen sind vielleicht lustig und unterhaltsam zum Durchlesen, aber der grösste Teil trifft nicht ein.»

Durch ihre Bekanntheit seien die Wetterschmöcker dennoch wichtig für das Muotatal. In Prospekten des Verkehrsvereins oder auf Speisekarten werben sie für die Region. Zudem hätten die Wetterschmöcker eine eigene Lebensmittelline mit Käse, Wurst, Wein etc., die sich in der ganzen Schweiz gut verkauft. Dies sei auch «Werbung für das kleine Voralpental Muotatal, das gerne mal droht, in Vergessenheit zu geraten», schreibt Steiger.
 

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