20 Stunden Campieren vor dem Zürcher Apple-Store
Russen und Ukrainer schnappen sich erste Schweizer iPhones

Acht Uhr morgens, Freitag, 30 Personen warten seit Stunden vor dem Apple Store auf das neue iPhone XS. Der Vorderste ist seit 20 Stunden da – und bekommt es trotzdem nicht als Erster.
Publiziert: 21.09.2018 um 09:32 Uhr
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Aktualisiert: 23.09.2018 um 08:21 Uhr
Helena Schmid

Maksym Matsekh (23) hat die Nacht auf dem harten Asphalt der Zürcher Bahnhofstrasse verbracht. Seit vierzig Stunden dreht sich für den Ukrainer alles um das neue iPhone XS: Zuerst zwanzig Stunden Autofahrt – dann zwanzig Stunden ausharren.

Rund 30 Personen warten am Freitagmorgen in der Schlange.
Foto: Helena Schmid
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Dafür ist Matsekh der erste von rund 30 Personen, die am Freitag vor dem Apple-Store auf das neue Handy warten. Sie kommen fast ausschliesslich aus Osteuropa, wo das iPhone erst zu einem späteren Zeitpunkt auf den Markt kommt und erst noch teurer ist. «Ich werde von all meinen Freunden zu Hause der erste sein, der es besitzt», sagt Matsekh stolz.

Der Erste, der es an diesem Morgen in den Händen hält, wird der Ukrainer aber nicht sein. Sondern ein Paar aus Russland. Sie haben reserviert und warten in einer separaten Schlange. Hinter Ihnen steht Hazret Bizati (32) aus Zürich. «Ich komme direkt von der Nachtschicht», sagt der Zürcher. Bizati hat schon ein iPhone X, der Bildschirm ist ihm aber zu klein. «Ich will das Max!», sagt er.

Touristen schliefen auf Luftmatratze

Von der Reservationsmöglichkeit wusste Alexandra Deputatova (26) nichts. Die Russin hat mit ihrem Freund auf einer Luftmatratze geschlafen, neben den Tramgleisen. Gut geschlafen? «Ja, es war bequem – und ich bin mir kältere Temperaturen gewohnt», sagt sie lachend. 

Zuhause in Moskau käme das iPhone erst nächste Woche in die Läden. «Aber wir sind nicht nur deshalb hier, wir wollten auch Zürich sehen», so die 26-Jährige. Bereits im vergangenen Jahr standen vor dem Laden hauptsächlich Osteuropäer Schlange (BLICK berichtete).

Um acht Uhr morgens öffnete der Apple-Store schliesslich seine Türen. Maksym Matsek hat Zürich kaum bei Tageslicht gesehen, da geht es schon wieder zurück ins 1500 Kilometer entfernte Lviv. «Ich hoffe, dass wir so gegen neun Uhr wieder losfahren können», sagt er. 

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