US-Präsident löst (erneut) Shitstorm aus
Trump empört mit Twitter-Botschaft zu Politikerinnen der Demokraten

US-Präsident Donald Trump hat mehrere Politikerinnen der oppositionellen Demokraten zur Rückkehr in die Herkunftsländer ihrer Familien aufgefordert - und damit einen Sturm der Entrüstung ausgelöst.
Publiziert: 15.07.2019 um 02:44 Uhr
|
Aktualisiert: 16.07.2019 um 11:20 Uhr

Demokratische Präsidentschaftsbewerber wie Joe Biden und Elizabeth Warren warfen Trump am Sonntag Rassismus und Fremdenfeindlichkeit vor. Die demokratische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, sagte, der Präsident spalte die USA.

Trump hatte am Sonntag scharfe Attacken gegen mehrere demokratische Politikerinnen gefahren. Er nannte im Kurzbotschaftendienst Twitter zwar keine Namen; seine Äusserungen über «progressive demokratische Kongressabgeordnete» waren aber unschwer erkennbar auf junge Wortführerinnen der Demokraten wie Alexandria Ocasio-Cortez, Ilhan Omar, Rashida Tlaib und Ayanna Pressley gemünzt.

«Warum geht ihr nicht zurück?»

Trump warf den Politikerinnen vor, den «Bürgern der Vereinigten Staaten, der grössten und mächtigsten Nation der Erde, bösartig zu erzählen, wie unsere Regierung geführt werden muss». Diese Frauen stammten aus Ländern, «deren Regierungen eine völlige Katastrophe, die schlechtesten, korruptesten und unfähigsten» in der Welt seien. «Warum gehen sie nicht zurück und helfen dabei, die völlig zerrütteten und von Verbrechen durchsetzten Orte, von denen sie herkommen, wieder aufzubauen?»

Die Vorfahren der in New York geborenen Ocasio-Cortez stammen aus dem US-Übersee-Territorium Puerto Rico. Tlaib, die in Detroit geboren wurde, hat palästinensische Wurzeln. Omar floh als Kind aus Somalia und kam als Flüchtling in die USA. Sie ist die erste schwarze Muslimin im Kongress. Die Afroamerikanerin Pressley wurde in Cincinnati geboren.

Reaktionen der Demokratinnen

Die vier Politikerinnen reagierten scharf auf Trumps Äusserungen. «Ich bekämpfe Korruption in unserem Land», schrieb Tlaib. «Ich tue es jeden Tag, indem ich als Abgeordnete Rechenschaft von Ihrer Regierung einfordere.» Pressley schrieb über Trumps Tweets: «So sieht Rassismus aus. Wir sind, wie Demokratie aussehen sollte.»

Ocasio-Cortez warf Trump vor, wütend zu sein, weil er sich die USA nicht als Land vorstellen könne, in dem Menschen wie sie ihren Platz hätten. Omar schrieb auf Twitter, Trump schüre «weissen Nationalismus», weil er wütend sei, dass Politikerinnen wie sie im Kongress sässen und seine «hasserfüllte Agenda» bekämpften.

Wahl-Kandidaten kritisieren US-Präsident

Scharfe Kritik an Trump äusserten auch prominente Präsidentschaftsbewerber der Demokraten. «Rassismus und Fremdenfeindlichkeit haben keinen Platz in Amerika», schrieb Ex-Vize-Präsident Biden. Senatorin Warren bezeichnete Trumps Äusserungen ebenfalls als «rassistisch und fremdenfeindlich». Die afroamerikanische Senatorin Kamala Harris schrieb auf Twitter, Trumps «rassistische Attacke» sei «un-amerikanisch».

Die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Pelosi, wies Trumps Äusserungen als «fremdenfeindlich» zurück. Sie zielten darauf ab, «unsere Nation zu spalten». Pelosi selbst hat ein angespanntes Verhältnis zu Ocasio-Cortez und den anderen Abgeordneten. Sie befürchtet, eine zu liberale Agenda könne die Chancen der Demokraten mindern, Trump bei der Präsidentschaftswahl 2020 zu besiegen.

(SDA)

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Seit Donald Trump 2016 zum 45. Präsident der Vereinigten Staaten gewählt wurde, wirbelt er die internationale Politik durcheinander. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit allen Bildern, News & Videos aus den USA.

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Demokraten

  • Per Twitter gab der frühere US-Vizepräsident Joe Biden bekannt: Er fordert 2020 US-Präsident Donald Trump heraus.
  • Auch der Senator Colorados Michael Bennet will es probieren.
  • Der Senator Cory Booker (49) gab seine Kandidatur bereits am 1. Februar bekannt.
  • Pete Buttigieg ist einer der jüngsten Kandidaten. Trotzdem will der Bürgermeister von Indiana den Kampf gegen Trump aufnehmen.
  • Julián Castro – Obamas ehemaliger Minister für Wohnungsbau und Stadtentwicklung.
  • John Delaney vertritt den Bundesstaat Maryland im US-Repräsententenhaus und will es gegen Trump aufnehmen.
  • Tulsi Gabbard – Die demokratische Abgeordnete aus Hawaii würde im Falle eines Sieges das jüngste Staatsoberhaupt der US-Geschichte werden. Sie vertritt aktuell Hawaii im Repräsentantenhaus.
  • Auch «Schweizerin» Amy Klobuchar will 2020 Trump herausfordern. Die Grosseltern der Demokratin stammen aus der Schweiz.
  • Bernie Sanders will es nach der letzten Wahlschlappe nochmal versuchen: Der US-Senator kandidiert ebenfalls für die Präsidentschaft.
  • Elizabeth Warren – Demokratin und Senatorin des Bundesstaats Massachussetts. Sie ist als scharfe Kritikerin von Trump bekannt.
  • Die Autorin Marianne Williamson (66) ist eigentlich eher bekannt für ihre spirituellen Bestseller, als für ihr politisches Engagement.
  • Andrew Yang - Der US-amerikanischer Unternehmer und Gründer von Venture for America. Er setzt sich für ein bedingungsloses Grundeinkommen ein.

Republikaner

  • Donald Trump – Der amtierende 45. Präsident der USA stellt sich für eine Wiederwahl zur Verfügung.
  • Der frühere Gouverneur des Bundesstaats Massachusetts und Republikaner Bill Weld will gegen seinen Parteikollegen Trump antreten. Er wolle die USA von weiteren vier Jahren unter der aktuellen Regierung bewahren, sagte Weld in einem CNN-Interview.

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