1100 Jobs futsch seit April
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Zweite Welle heisst Jobverlust:Grosser Jobabbau nach den Sommerferien

Corona drückt auf Arbeitsmarkt – und das ist erst der Anfang
1100 Jobs futsch seit April

Bei Hotelplan in der Schweiz sind 170 Stellen weg – doch das ist erst der Anfang. Denn auch zahlreiche andere Schweizer Unternehmen haben in den letzten Wochen bereits Kündigungen ausgesprochen.
Publiziert: 26.06.2020 um 23:16 Uhr
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Aktualisiert: 27.06.2020 um 13:58 Uhr
Nach dem Hotelplan-Schock mit einem Verlust von 170 Stellen ...
Foto: keystone-sda.ch
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Levin Stamm und Ulrich Rotzinger

Harte Zeiten für Arbeitnehmer brechen an. «Die Situation auf dem Arbeitsmarkt verschärft sich zusehends», sagte Outplacement-Experte Andreas Rudolph (56) am Freitag im BLICK. Konkret erwartet er, «dass die Entlassungswelle nach den Sommerferien in der zweiten Hälfte des dritten Quartals kommt».

Doch bereits jetzt vergeht kaum ein Tag ohne Hiobsbotschaften aus der Schweizer Wirtschaft. Nach dem Hotelplan-Schock von Donnerstag mit dem Abbau von 170 Stellen schliesst auch Globetrotter vier Filialen. Mindestens 25 Angestellte sind betroffen. Das wurde gestern bekannt. Tage zuvor hatte das Flugzeug-Wartungsunternehmen Jet Aviation den Abbau von 200 Stellen gemeldet, bei Easyjet Schweiz stehen 100 Jobs auf der Kippe. Beim Sittener Helikopter-Unternehmen Air-Glaciers müssen 60 Arbeitnehmende um ihre Stelle bangen.

Reisebranche ist nur der Anfang

Andere Beispiele zeigen aber: Keine Branche ist vor Entlassungen gefeit. In Steinach SG droht US-Autozulieferer TE Connectivity mit der Schliessung seines grössten Schweizer Standorts – 259 Arbeitende fürchten den blauen Brief. Auch Georg Fischer baut im Tessin 23 Stellen ab. Und Saia-Burgess streicht in Murten FR 63 Stellen – nur um sie nach Rumänien und China zu verlagern.

Auch im Dienstleistungssektor ziehen dunkle Wolken auf. Der Diät-Konzern Weight Watchers streicht 110 Stellen. Beim Warenhaus Globus am Hauptsitz in Zürich fallen 100 Jobs der Corona-Krise zum Opfer. Im Glarnerland stellt Läderach 27 Angestellte auf die Strasse. Hinzu kommen Meldungen über weitere Stellenstreichungen bei anderen Gewerbetreibenden.

1100 Jobs weg – und es geht weiter

Da läppert sich einiges zusammen: Seit Ende April sind 1100 Jobs futsch! Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs. Zahlreiche Abbaumassnahmen und Entlassungen bleiben unter dem Radar der Öffentlichkeit.

Und es geht weiter. «Wir wissen von vielen Unternehmen, die aktuell noch in der Planung der Abbaumassnahmen sind», sagt Outplacement-Experte Pascal Scheiwiller (47). Auch er rechnet wie sein Branchenkollege Rudolph mit einer Entlassungswelle nach dem Sommer. Ein trüber Herbst auf dem Arbeitsmarkt kündigt sich an.

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