Mögliche Krisen-Hochzeit
Deutsche Bank und Commerzbank vor Fusion?

Die Deutsche Bank wird nach Informationen aus Finanzkreisen in Kürze die Aufnahme von Fusionsgesprächen mit der Commerzbank ankündigen.
Publiziert: 17.03.2019 um 11:13 Uhr
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Aktualisiert: 17.07.2019 um 20:38 Uhr
Die Deutsche Bank und Commerzbank nehmen Gespräche über eine mögliche Fusion auf.
Foto: AFP

Europas grösster Volkswirtschaft fehlt eine schlagkräftige internationale Grossbank. Während die US-Konkurrenz längst wieder bestens verdient, dümpeln Deutschlands Grossbanken zehn Jahre nach der Finanzkrise vor sich hin.

Nun nehmen die Deutsche Bank und Commerzbank Gespräche über eine mögliche Fusion auf. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Sonntag aus Bankkreisen. Seit Monaten wird über eine Fusion der beiden Institute spekuliert.

Der deutsche Bankenmarkt ist traditionell hart umkämpft, die niedrigen Zinsen im Euroraum und hohe Regulierungskosten erschweren der Branche das Geldverdienen zusätzlich. Dazu kamen hausgemachte Probleme wie teure juristische Altlasten bei der Deutschen Bank.

Deutsche Banken im Hintertreffen

Nach drei Verlustjahren in Folge hat Deutschlands grösstes Geldhaus 2018 mit 341 Millionen Euro Überschuss gerade erst die Rückkehr in die Gewinnzone geschafft. Von glänzenden Milliardengewinnen der Vergangenheit ist die Deutsche Bank allerdings meilenweit entfernt – ebenso wie der Aktienkurs von einstigen Höchstständen.

Die Commerzbank hat im vergangenen Jahr zwar etwa zweieinhalb Mal so viel verdient wie die Deutsche Bank (865 Millionen Euro), sieht sich bei ihrem Konzernumbau inklusive Stellenabbau aber auch noch nicht am Ziel.

Senkung der Kosten im Fokus

Ob ein Zusammenschluss der beiden Häuser die Lösung der Probleme wäre, ist unter Experten umstritten. Bezweifelt wird vor allem, dass aus der angeschlagenen Deutschen Bank und der im Umbau befindlichen Commerzbank der «nationale Champion» mit deutlich mehr Gewicht auf der internationalen Bühne entstünde, den die Politik sich wünscht.

Zweifelsohne könnten in einer grösseren Einheit auf Dauer die Kosten gesenkt werden, das Megathema Digitalisierung könnten die Institute mit vereinten Kräften vorantreiben. Allerdings stünden wohl Tausende Jobs auf der Kippe, an den Zentralen und Filialen würde eine Fusion sicher nicht spurlos vorübergehen.  (zas)

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