Eurobus übernimmt Fernbus Domo Swiss Express
«Billige Ticketpreise gelten unverändert»

Mit dem Kauf des Schweizer Anbieters Domo Swiss Express sichert sich Eurobus bereits konzessionierte Fernbuslinien. Diese sollen wie geplant am 10. Juni in Betrieb gehen. Aber was ist mit den Billettpreisen?
Publiziert: 12.04.2018 um 09:00 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 05:28 Uhr
Ulrich Rotzinger

Eurobus räumt den Schweizer Fernbus-Markt ab: Das Busunternehmen der Knecht Gruppe übernimmt die Firma Domo Swiss Express AG. Das Glattbrugger Unternehmen ist der erste und bislang einzige Schweizer Fernbus-Anbieter, der drei bereits für den Betrieb konzessionierte nationale Fernbuslinien besitzt.

Die drei Linien (siehe Grafik) gehen trotz der Übernahme wie geplant ab dem 10. Juni in Betrieb, versichert die Knecht-Tochter. Die Übernahme des Swiss Express diene der «Unterstützung des schnellen Aufbaus und Betriebs der konzessionierten Fernbuslinien». Die Domo Reisen & Vertriebs AG in Glattbrugg ZH ist von der Übernahme nicht betroffen, heisst es in einer Mitteilung.

Das ist das Liniennetz von Eurobus, das ab Juni in der Schweiz bedient werden soll.
Foto: Primus Communications GmbH

Eurobus hat beim Bundesamt für Verkehr (BAV) Konzessionsgesuche für sieben nationale Fernbuslinien eingereicht. Das machte der SonntagsBlick im Dezember publik. Unter anderem sollen die Eurobusse täglich zwei bis vier mal von Zürich nach Grindelwald (BE) und Davos (GR) fahren.Täglich bis zu sechs Mal soll es von Bern nach Montreux (VD) gehen. Vorgesehen sind auch Verbindungen nach Basel, Genf und ins Tessin.

Andreas Meier ist Chef von Eurobus. Dank der Übernahme von Domo Swiss Express kann er demnächst mit dem ersten Schweizer Fernbus-Angebot starten.
Foto: Jorma Müller
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Eine Bewilligung vom BAV liegt nicht vor. Das Konzessionsverfahren läuft noch. Mitte 2018 will Eurobus die Linien in Betrieb nehmen können. Hat die Übernahme Einfluss auf die Konzessionsvergabe durch das BAV? «Die Übernahme von Domo Swiss Express durch Eurobus hat keine Auswirkungen auf das Konzessionsverfahren von Eurobus», sagt BAV-Sprecher Gregor Saladin zu BLICK.

Weko untersucht Monopol nicht

Allerdings ist Eurobus mit der Übernahme jetzt zumindest vorerst Monopolist im noch jungen nationalen Fernbus-Markt. Eine Anfrage bei der Weko ergibt, dass die Wettbewerbsbehörde keinen Anlass sieht, den Deal unter die Lupe zu nehmen.

«Es braucht zum Aufgreifen und allenfalls Eingreifen der Weko bei einem Zusammenschluss die Meldepflicht», sagt Weko-Vizedirektorin Carole Söhner. Und die sei in diesem Fall nicht gegeben.

Eurobus-Chef Andreas Meier: «Gemeinsam wollen wir in der Schweiz ein für die Kunden, Regionen und Gemeinden attraktives Fernbusnetz etablieren, das das bestehende öV-Angebot ergänzt.» Die bereits konzessionierten Linien der Domo Swiss Express AG spielten dabei eine zentrale Rolle. Über den Kaufpreis wollten die beteiligten Firmen keine Angaben machen.

Billigpreise gelten unverändert

Was ist mit den Fahrpreisen, die ab Juni gelten sollen? Der Domo Swiss Express versprach Billigpreise von wenigen Franken auf Strecken quer durch die Schweiz. «Die in der Vergangenheit angekündigten günstigen Ticketpreise gelten weiterhin unverändert», versichert ein Eurobus-Sprecher.

Die Fernbusse fahren wie zuvor geplant unter der Marke «Domo Swiss Express». Gegenwärtig werde «eine für den Fernbusverkehr dezidierte Homepage mit Buchungsfunktionalität aufgebaut», so der Sprecher. Hier könnten alle Kunden die nötigen Funktionen und Fahrpreise finden. Wichtig für Fahrgäste: Auf dem neuen Fernbusnetz in der Schweiz gelten Abonnements wie das Halbtax und GA. 

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