Psychologische Marke durchbrochen
Festhypotheken für weniger als 1 Prozent

Der Druck auf die Hypothekarzinsen nimmt weiter zu. Erstmals sind die Richtzinsen für fünfjährige Festhypotheken unter 1 Prozent gerutscht. Auch Zehnjährige haben sich weiter verbilligt. Das zeigt das Hypobarometer von Comparis.ch.
Publiziert: 09.04.2019 um 07:00 Uhr
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Aktualisiert: 09.04.2019 um 12:33 Uhr
Für den Hausbau die richtige Hypothek: Für Neukunden wirds immer günstiger.
Foto: STEFAN BOHRER
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Ulrich Rotzinger

An der Zinsfront braut sich was zusammen – zum Vorteil der Hausbesitzer und allen, die noch Wohneigentum erwerben wollen. Erstmals sind die Richtzinsen für fünfjährige Festhypotheken unter 1 Prozent gerutscht. Ende März lagen sie unter der psychologisch wichtigen Marke bei 0,97 Prozent. Das zeigt das Hypobarometer von Comparis, das der Vergleichsdienst heute veröffentlicht hat.

Das ist noch nicht alles: Kunden mit überdurchschnittlicher Bonität kommen bereits ab 0,41 Prozent Hypozins bei den Fünfjährigen zum Zug. Die Richtzinsen für zweijährige Festhypotheken sind ebenfalls so tief wie nie zuvor bei 0,92 Prozent.

Abwärts gehts bei den zehnjährigen Festhypotheken. «Per Ende März liegen die Richtzinsen auf einem Rekordtief von 1,20 Prozent», sagt Frédéric Papp, Finanz-Experte bei Comparis. Das sind 26 Basispunkte weniger im Vergleich zum Vorquartal.

Grosses Sparpotenzial für Neukunden

Wer im Oktober 2018 eine zehnjährige Festhypothek über 500'000 Franken aufgenommen hat, zahlt 8100 Franken Zinsen pro Jahr. Bei einer Neuaufnahme wären es jetzt bloss 6000 Franken, so Papp. Die Differenz über 10 Jahre: stolze 21'000 Franken!

Laut Papp zahlen Kunden mit ausgezeichneter Bonität und Verhandlungsgeschick heute sogar nur 0,70 Prozent für zehnjährige Festhypotheken. Der Druck auf die Zinsen kommt von einem verschärften Wettbewerb unter den Anbietern um Kunden. Die Zinswende in Europa und der Schweiz verschiebt sich weiter in die Zukunft, sagt Papp.

Nachfrage nach langlaufenden Festhypothen nimmt zu 

Der Comparis-Experte beobachtet: «Die Nachfrage nach langlaufenden Festhypotheken von 7 bis 15 Jahren hat im Vergleich zum Vorquartal zugenommen. Kurzlaufende Hypotheken haben abgenommen.»

Punkto Hypothekenfinanzierung geht die Bankiervereinigung unterdessen über die Bücher (BLICK berichtete). Sie überprüft die Massnahmen zur Selbstregulierung bei der Vergabe der Hypotheken. Im Raum steht etwa eine Verkürzung der Amortisationsdauer.

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