So wird Risikopatient Stefan Büsser (35) geschützt
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«Büssi» in der Risiko-Gruppe:So wird Risikopatient Stefan Büsser (35) geschützt

Beim «Donnschtig-Jass» gelten strenge Vorsichtsmassnahmen
So wird Risikopatient Stefan Büsser (35) geschützt

Eine Livesendung während Corona zu stemmen, ist an und für sich schon eine Herausforderung. Wenn einer der Hauptakteure auch noch Risikopatient ist, wird es noch schwieriger. Trotzdem unternimmt SRF alles, damit Stefan Büsser nicht gefährdet ist.
Publiziert: 29.07.2020 um 23:36 Uhr
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Aktualisiert: 01.12.2020 um 08:16 Uhr
Peter Padrutt

Kameraleute, Techniker, Publikum – und mittendrin Risikopatient Stefan Büsser (35). Auch heute (SRF 1, 20.05 Uhr, aus dem Freilichtmuseum Ballenberg nahe Brienz BE) steht der Zürcher wieder live beim «Donnschtig-Jass» im Einsatz, als Bindeglied zwischen Jasstisch und Zuschauer. In den bisherigen Sendungen packte er in der Sattlerei, der Drogerie, beim Töpfern und zuletzt beim Holzschnitzen an. «Diesmal bin ich in der Käserei. Für einen KV-Stift habe ich mich bisher glaub ganz gut geschlagen», witzelt er.

Der Zürcher muss während Corona doppelt aufpassen, denn er leidet an Cystischer Fibrose, einem Erbleiden, welches seine Lungenfunktion vermindert. Als Folge davon hat er auch Diabetes. «Das Team hat mir freie Wahl gelassen, ob ich diesen Sommer dabei sein will», erklärt Büssi. Er geniesse es aber, nach dem Lockdown wieder unter Leuten zu sein. Vor allem habe er sich gefreut, dass sich Rainer Maria Salzgeber (50) und seine Crew während seiner Isolation des Öfteren bei ihm erkundigt haben, wie es ihm gehe.

Rigorose Schutzmassnahmen

Dass Büsser auch heuer mitmischen kann, verdankt er dem Sicherheitskonzept von SRF. «Ich habe zu Beginn des Jass-Sommers eine kurze Ansprache vor dem Team gehalten, da viele unsicher waren, ob und wie sie sich mir nähern dürfen.» Es habe sich aber gezeigt, dass alle vorsichtig genug waren.

Dreamteam: Stefan Büsser mit Hundedame Foxie.
Foto: Thomas Meier
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«Wo wir die Sicherheitsabstände nicht einhalten können, wie beim Schminken, da besteht Maskenpflicht», erklärt der Zürcher. «Wir haben die Zuschauerzahl auf 300 begrenzt und wissen genau, wer mit wem kommt und wo sitzt.» Rainer und er würden sich zwar eine Garderobe teilen, «aber wir sind eigentlich nie gleichzeitig drin». Wichtig auch: «Beim Jassen werden die Hände desinfiziert und es gibt immer wieder neue Jasskarten.»

Bühnen-Comeback im Herbst geplant

Auch sonst bleibt er diesen Sommer vorsichtig: «Ich habe eine Woche Ferien im Bündnerland gemacht, war ein paar Tage im Tessin und für einen kurzen Abstecher im Haus meines Vaters auf Mallorca. In eine Hotelanlage in Spanien hätte ich mich jetzt aber noch nicht getraut.»

Ab September will Büssi auch wieder auf die Bühne, falls dies die Lage zulässt. «Für mich sind die Auftritte kein Problem, ich bin alleine auf der Bühne mit genügend Abstand, ich muss keine Angst haben», sagt er. «Aber ich habe auch eine Verantwortung gegenüber meinem Publikum.»

Und was meint er dazu, dass sich viele nicht mehr an Vorsichtsmassnahmen halten? Es sei nicht an ihm, das Handeln anderer zu beurteilen. «Wenn ich ein Fehlverhalten im Alltag sehe, weise ich die Person freundlich darauf hin und hoffe auf Einsicht. Das nennt sich Zivilcourage und war schon vor Corona angebracht.»

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