Büsser, Taylor Swift, «Wicked»
Auf diese Highlights freuen wir uns 2024

Worauf wir uns im 2024 kulturell freuen können? Fünf Blick-Redaktoren verraten Ihnen ihr persönliches Highlight für das kommende Jahr.
Publiziert: 31.12.2023 um 13:36 Uhr

Patricia Broder: Taylor Swift in Zürich!

Foto: Los Angeles Times via Getty Images

Darauf haben ihre Fans seit Jahren gewartet: Pop-Überfliegerin Taylor Swift (34) kommt im Rahmen ihrer «The Eras Tour» 2024 erstmals in die Schweiz. Endlich können wir den Hype um die US-amerikanische Sängerin, die kürzlich vom «Time»-Magazin zur Person of the Year gewählt wurde, hautnah miterleben: Am 9. und 10. Juli im Zürcher Letzigrund – beide Konzerte waren innert 30 Minuten ausverkauft. Musikkritiker sind sich sicher: Das Erfolgsgeheimnis der Rekordbrecherin, die mehr Nummer-1-Alben als jede andere Künstlerin in der Geschichte der US-Charts herausgebracht hat, ist ihr hohes Identifikationspotenzial. In ihren selbst geschriebenen Texten schaffe es Swift, den «Träumen, Gefühlen und Erfahrungen von Menschen» Wert zu verleihen, insbesondere von Frauen, die sich oft «übersehen» und «unterschätzt» fühlten, fasst «Time»-Chefredaktor Sam Jacobs den Hype um die Sängerin zusammen. Kein Wunder, geben Swifties, wie sich die treuen Fans der «Shake It Off»-Sängerin nennen, Tausende Dollars aus, um an Konzerte ihres Idols zu reisen, und treiben die lokalen Hotelzimmerpreise in die Höhe. Die Schweiz darf sich also auf einen Sommer im «swiftschen» Ausnahmezustand freuen.

9. und 10. Juli: Taylor Swift im Zürcher Letzigrundstadion 

Laszlo Schneider findet: Büsser kann nur gewinnen!

Foto: Siggi Bucher

Eine Mammut-Aufgabe hat SRF schon 2023 gemeistert: Mit «Davos 1917» ist es dem Sender geglückt, einen komplexen historischen Erzählstoff auf raffinierte Art und Weise einem breiten Publikum zugänglich zu machen – die positiven Kritiken zur teuersten Produktion in der Geschichte des Hauses überschlagen sich. In Zeiten von Spardruck und im Licht der bevorstehenden Halbierungs-Initiative meint man, das kollektive Aufatmen des Leutschenbachs im ganzen Land zu hören. Jetzt steht mit einem rundumerneuerten Comedyformat die nächste mediale Hürde an. Am 11. Februar startet mit «Late Night Switzerland» der zweite Teil der «Deville»-Nachfolge. Die schlechte Nachricht: Der Druck ist enorm. Gerade punkto Humor beweisen Zuschauerinnen und Zuschauer hierzulande einen besonders kritischen Blick. Die gute: Moderator Stefan Büsser (38) und sein Sidekick Michael Schweizer (44) können nur gewinnen. Mit dem Duo und einem diversen Team an Aussenreporterinnen und -reportern hat sich das SRF absolute Fachkräfte ins Boot geholt. Büsser und Schweizer haben bereits in der Vergangenheit – beispielsweise mit dem äusserst erfolgreichen Podcast «Comedymänner» – bewiesen, dass sie die Bandbreite von Schenkelklopfer bis feinsinnige Satire bestens beherrschen.

Ab 11. Februar: «Late Night Switzerland» auf SRF 1 

Michel Imhof: Das wird «wicked»!

Ich erinnere mich noch bestens: Es war der 8. Dezember 2007, die deutschen Darsteller des Musicals «Wicked» traten bei «Wetten, dass..?» auf. Obwohl das Stück über zwei Hexen im Reich des Zauberers von Oz schon vier Jahre zuvor am Broadway Premiere gefeiert hatte, kannte ich es als Musicalfan nicht. Am Ende war ich so begeistert, dass ich (damals 16) beschloss, Geld zu sparen und mit meinem Gotti zur Aufführung in Stuttgart (D) zu reisen. Seither ist es um mich geschehen: Bis heute habe ich das Stück in Zürich, London und Manila (Philippinen) gesehen. Und bald auch im Kino! Bereits über zehn Jahre wird über eine Verfilmung des Musicals, basierend auf dem Buch «Wicked» von Gregory Maguire (69) aus dem Jahr 1995, geredet. 2022 begannen schliesslich die Dreharbeiten mit Popstar Ariana Grande (30) als Glinda, der guten Hexe, und Cynthia Erivo (36) als Elphaba, der bösen Hexe des Westens. Das Filmstudio ist so überzeugt vom Stück, dass der Film über die Vorgeschichte vom Zauberer von Oz gleich in zwei Teilen erscheint. Der erste im November 2024, der zweite ein Jahr später. Bleibt zu hoffen, dass «Wicked» ein ähnlicher Erfolg wird wie die Musicalfilme «Mamma Mia!» oder «Les Misérables» und nicht floppt wie «Cats».

«Wicked», ab 27. November im Kino 

Jean-Claude Galli freut sich auf das Museum Beyeler

Die Fondation Beyeler in Riehen BS startet mit einem Knaller ins neue Kunstjahr: Jeff Wall, geboren 1946 in Vancouver (Kanada), gilt als Begründer der «inszenierten Fotografie». Seine Werke sind Aufnahmen bestehend aus mehreren Einzelelementen, inspiriert vom Alltag, aber auch durch historische Vorlagen. Ein furioser Balanceakt auf der dünnen Trennlinie zwischen Inszenierung und Dokument, Realität und Fiktion. In Riehen ist eine Begegnung mit älteren und neueren Werken möglich, was auch Wall-Novizen einen guten und umfassenden Zugang ermöglicht. Mehrere Arbeiten sind hier sogar als Premiere zu sehen. Die weitläufige Präsentation umfasst 55 Exponate aus Privatsammlungen, Museen und dem eigenen Bestand. Die Ausstellung vom 28. Januar bis zum 21. April ist die erste Werkschau des Kanadiers in der Schweiz seit fast 20 Jahren.

Ab 28. Januar in der Fondation Beyeler in Riehen  

Für Benno Tuchschmid wird ein Tiefpunkt zum Höhepunkt

Foto: Getty Images

Eröffnungszeremonien für Grossveranstaltungen sind wie Unfälle: Ich kann nicht wegschauen. Klar, es soll hier eigentlich um kulturelle Highlights gehen, aber wenn man einen Tiefpunkt auf den Kopf stellt … ist es ein Höhepunkt. Und genau so wird es für mich mit der Eröffnungsshow der Olympischen Spiele Paris 2024. Ich weiss schon jetzt, dass ich kaum einen musikalischen Act dort mögen werde. Für solche Zeremonien wählen die Organisationskomitees meist Künstler, die dem kleinsten gemeinsamen Nenner des Geschmacks entsprechen. So glatt wie möglich. Bei der Eröffnung der Fussball Euro 2016 in Frankreich war das David Guetta (56). Die Show damals war so peinlich, dass ich sie für Jahre nicht vergessen konnte: tanzende Kussmünder, Cancan-Tänzerinnen und Édith Piaf auf House-Beats. Und gerade darum lässt mich Olympia in Frankreich hoffen. Die Eröffnungszeremonie findet erstmals nicht in einem Stadion, sondern auf der Seine (siehe Bild) statt. Ein passender Künstler wäre: DJ Snake (37) – falls Sie glauben, ihn nicht zu kennen, gehen Sie auf Youtube. Er ist der David Guetta unserer Zeit. Dazu vielleicht noch eine Cirque-du-Soleil-artige-Artisten-Tanznummer, in dem die grössten Klischees zu Frankreich reproduziert werden? Tanzende Riesenbaguettes auf einem Floss vielleicht. Ach … lasst die Spiele beginnen!

26. Juli, Eröffnung der Olympischen Sommerspiele in Paris 

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