«Mein Kind muss mich nur anrufen und ich bin da»
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Neue Musik von Adel Tawil:«Mein Kind muss mich nur anrufen und ich bin da»

Der deutsche Popstar Adel Tawil (40) über Yoga, Jesus und das Vatersein
«Es war allerhöchste Zeit, vernünftig zu werden»

Yoga, Jesus und Vaterglück: Der Sänger Adel Tawil (40) schwärmt im Interview von seinem neuen Lebensabschnitt. Der Berliner mit ägyptisch-tunesischen Wurzeln hat mit «Ruf meinen Namen» einen Sommerhit gelandet.
Publiziert: 20.06.2019 um 00:04 Uhr
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Aktualisiert: 24.01.2024 um 00:08 Uhr
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Katja RichardRedaktorin Gesellschaft

Starallüren? Die sucht man bei Adel Tawil (40) vergeblich. Er findet es wichtig, Menschen so zu behandeln, wie man selber behandelt werden möchte. «Wer positive Energie versprüht, bekommt ganz viel zurück.» Der Sänger strahlt, plaudert entspannt, am liebsten über sein neu gefundenes Familienglück – vor einem Jahr ist er Vater geworden. Nur über jemanden mag er partout nicht reden: Ex-Frau Jasmin Tawil, die seit Monaten verschwunden ist (siehe Box). 

Vater werden ist nicht schwer, Vater sein ...
Das ist schon eine sehr grosse Verantwortung. Ich bin zeitgleich 40 und Vater geworden. Genau richtig für mich, es war allerhöchste Zeit. Es ist ein komplett neuer, sehr schöner Lebensabschnitt, in dem Vernunft eingekehrt ist. 

Wie zeigt sie sich?
Heute überlege ich mir zweimal, ob ich die Nacht im Studio verbringe. Und ich versuche, meine Reisen so zu planen, dass ich möglichst viel Zeit mit meiner Familie verbringen kann. Vorher war es völlig egal, wann ich daheim war. Solange man auf sich alleine gestellt ist, geht das gut. Als Musiker hat man von Natur aus einen Hang zum Narzissmus. Mein Kind holt mich auf den Boden zurück. Wenn so ein kleiner Mensch zur Welt kommt, wird einem bewusst, was Frauen da leisten.

Ist beinahe zeitgleich 40 und Vater geworden: Das neue Glück ist Hitsänger Adel Tawil ins Gesicht geschrieben.
Foto: Philippe Rossier
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Wie erleben Sie das? 
Das fängt schon bei der Schwangerschaft an. Als Mann kann man eine Unterstützung sein, aber schon nach der Geburt wird klar, dass Frauen einen Vorsprung haben. Sie haben einen Instinkt dafür, eine Bindung, die von der Natur gegeben ist. Als Vater braucht man etwas mehr Zeit. 

Was haben Sie gelernt? 
Ich muss oft an meine Mama denken, wie sie uns drei Kinder grossgezogen hat. Sie war oft allein, weil mein Vater viel gearbeitet hat, in der Gastronomie halt auch abends. Da bekommt man nochmals einen ganz anderen Respekt. 

Was wollen Sie anders machen als Ihre Eltern?
Meine Eltern machten vieles richtig. Vor allem, weil sie mich unterstützten, als ich die Schule abbrach. Das war keine einfache Entscheidung für sie. Aber mein Vater konnte mich verstehen, als Jugendlicher wollte er Schauspieler werden, durfte aber nicht. Er wollte, dass ich meinen Traum leben darf, und setzte mir ein Limit von einem Jahr. Es klappte und ging schon mit 17 los. 

Was wünschten sich Ihre Eltern für Sie?
Sie kamen als junge Menschen nach Deutschland. Mit nichts. Sie mussten ihr Leben bei null beginnen. Natürlich wünschten sie sich für ihre Kinder ein besseres Leben, am liebsten als Arzt oder Anwalt. An einen Musiker dachten sie sicher nicht. Dass ihr Sohn jetzt deutschsprachiger Sänger ist und im Radio gespielt wird, ist schon fast zu viel des Guten. 

Wuchsen Sie religiös auf? 
Meine Eltern sind liberal islamisch. Mit dieser Kultur und Tradition bin ich gross geworden. Sie waren immer sehr offen: Mit sieben Jahren sang ich im Kirchenchor, da gab es keine Berührungsängste. Bei mir schon eher: Als ich Jesus zum ersten Mal sah, fiel ich in Ohnmacht. 

Wieso das? 
Es war mein erster Besuch in einer katholischen Kirche. Ich war ein Kind, und keiner hatte mich darauf vorbereitet, dass da ein toter Mann an einem Kruzifix hängt. Mir war nicht klar, dass das nicht echt ist. Meine Lehrerin musste mich auffangen (lacht). Ich erholte mich aber schnell. 

Beten Sie? 
Ja, manchmal, so wie ich es von meiner Mama gelernt habe. Etwa vor einem Flug. Das hängt wohl damit zusammen, dass man in den Himmel fliegt und damit etwas sehr Übermenschliches tut. Oft aber zur Beruhigung. Für mich ist das eher eine Art Meditation, eine Form der Dankbarkeit. Für all die Dinge, die selbstverständlich scheinen. 

Yoga machen Sie auch. Sind Sie gut?
Also ein Spitzen-Yogi bin ich nicht, aber darum geht es nicht. Unser neues Album nahmen wir auf Hawaii auf. Dort unterrichtete uns eine Yogalehrerin zweimal täglich. Dazwischen schrieben wir an unseren Songs. Das war mein mit Abstand gesündestes Songschreiben je. Sonst hängt man in verrauchten Tonstudios rum. Es war ein echt schönes Erlebnis, und ich finde, man spürt das in der Musik. Jetzt habe ich etwas nachgelassen, aber auf Tour gibts wieder tägliches Yoga.

Adel Tawil tritt am 19.01.2020 im Hallenstadion in Zürich auf. Tickets gibts bei Ticketcorner.ch

Seine Ex ist spurlos verschwunden

Seit sechs Wochen gibt es von der ehemaligen Frau von Adel Tawil keine Spur. Die ehemalige «GZSZ»-Schauspielerin Jasmin Tawil (36) lebte zuletzt in Hawaii. Jetzt schlägt ihr Vater Michael Weber Alarm, er mache sich grosse Sorgen, weil seine Tochter seit Wochen jeglichen Kontakt abgebrochen habe. 

Jasmin Tawil war 13 Jahre lang mit dem Sänger zusammen, drei davon verheiratet. Die Trennung 2014 führte zu einem öffentlichen Rosenkrieg und dem Wegzug aus Deutschland. Statt der erhofften Gesangskarriere ging es mit Jasmin bergab, sie war zeitweise obdachlos und hatte Alkoholprobleme. Insbesondere das Vaterglück ihres Ex-Mannes könnte ihr zusätzlich zu schaffen machen. Seit vor ein paar Wochen bekannt wurde, dass Adel ein Kind hat, schaltete Jasmin alle ihre Social-Media-Kanäle ab. 

Seit sechs Wochen gibt es von der ehemaligen Frau von Adel Tawil keine Spur. Die ehemalige «GZSZ»-Schauspielerin Jasmin Tawil (36) lebte zuletzt in Hawaii. Jetzt schlägt ihr Vater Michael Weber Alarm, er mache sich grosse Sorgen, weil seine Tochter seit Wochen jeglichen Kontakt abgebrochen habe. 

Jasmin Tawil war 13 Jahre lang mit dem Sänger zusammen, drei davon verheiratet. Die Trennung 2014 führte zu einem öffentlichen Rosenkrieg und dem Wegzug aus Deutschland. Statt der erhofften Gesangskarriere ging es mit Jasmin bergab, sie war zeitweise obdachlos und hatte Alkoholprobleme. Insbesondere das Vaterglück ihres Ex-Mannes könnte ihr zusätzlich zu schaffen machen. Seit vor ein paar Wochen bekannt wurde, dass Adel ein Kind hat, schaltete Jasmin alle ihre Social-Media-Kanäle ab. 

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Adel Tawil

Der Sohn eines Ägypters und einer Tunesierin kam 1978 in Berlin zur Welt. Er wurde mit der Boygroup The Boyz berühmt, später feierte er im Duo Ich + Ich Erfolge. Heute zählt Adel Tawil mit fünf Millionen verkauften Tonträgern zu den erfolgreichsten deutschen Musikern. Am 5. Juli tritt er am St. Peter at Sunset in Kestenholz SO auf, am 19. Januar 2020 im Zürcher Hallenstadion. Diese Woche erscheint das neue Album «Alles lebt».

Der Sohn eines Ägypters und einer Tunesierin kam 1978 in Berlin zur Welt. Er wurde mit der Boygroup The Boyz berühmt, später feierte er im Duo Ich + Ich Erfolge. Heute zählt Adel Tawil mit fünf Millionen verkauften Tonträgern zu den erfolgreichsten deutschen Musikern. Am 5. Juli tritt er am St. Peter at Sunset in Kestenholz SO auf, am 19. Januar 2020 im Zürcher Hallenstadion. Diese Woche erscheint das neue Album «Alles lebt».

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