Die Polit-Agenda von Jetsetterin Vera Dillier
Sie will St. Moritz sexy und sozial machen

Tohuwabohu in St. Moritz: Im Kampf um die Neuausrichtung des Nobelkurorts mischt sich jetzt auch Jetsetterin Vera Dillier ein. Sie kandidiert für die Gemeinderatswahlen.
Publiziert: 29.05.2020 um 13:58 Uhr
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Aktualisiert: 19.07.2020 um 18:43 Uhr
Peter Padrutt

St. Moritz kommt nicht zur Ruhe: Jetzt mischt sich auch noch Jetsetterin Vera Dillier (Alter geheim) in die künftige touristische Ausrichtung des Bündner Nobelkurorts ein. Dillier, die seit 30 Jahren im Engadin lebt und dort eine 200 Quadratmeter grosse Wohnung bewohnt, will in den Gemeinderat. Wegen ihr kommt es zur Kampfwahl. Dillier hat sich bereits beworben, die Frist läuft am 31. Mai ab.

«Ich bin die ideale Lösungsfinderin», sagt sie zu BLICK. Sie verstehe sich mit allen prima – «dazu zählen Millionäre wie auch Kellner», sagt sie.

Die Lage im schönen Flecken auf 1800 Metern ist angespannt. Wie der SonntagsBlick berichtete, will eine Gruppe um Gemeindepräsident Christian Jott Jenny (41) St. Moritz jünger, digitalisierter und grüner machen. Man rüstet sich für eine Zeit ohne Pelzträger.

Kandidiert für den Gemeinderat: Jetsetterin Vera Dillier.
Foto: STEFAN BOHRER
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Wohnraum für alle

Dillier hat eigene Pläne: Sie will den Nobelort sexy machen und sich für die einfachen Leute einsetzen. «Ich habe ein grosses soziales Herz», sagt sie. «So werde ich dafür kämpfen, dass die Gemeinde mehr Immobilien erwirbt, die in zahlbaren Wohnraum für Einheimische umgewandelt wird», erklärt sie. «Ich bin bodenständig und ganz normal.»

Touristisch hat sie auch viel vor: «St. Moritz ist der schönste Ort der Welt, aber nicht nur im Winter, wenn es hier knallvoll ist, sondern vor allem auch im Sommer und Herbst.» Es sei zu wenig bekannt, dass der Ort herrliche Biker-Routen besitze. Unterkünfte für jüngere Gäste seien zwar gebaut worden, «aber es sind noch zu wenige», meint sie. «Man muss sie mit herzigen Hotels gewinnen – auf keinen Fall mit hässlichen Bunkern.»

Sie werde ihren Wahlkampf selber finanzieren. «Wie viel ich dazu aufwenden muss, habe ich mir noch nicht überlegt.» Sie stellt lachend klar: «St. Moritz ist ja auch nicht so gross, als dass man über die Mittel eines US-Präsidentschaftskandidaten verfügen müsste.»


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