Gnädingers Witwe Ursula (75) blüht auf in Ouagadougou
«Hier fühl ich mich Mathias besonders nah»

4000 Kilometer entfernt von der Schweiz, führt sie in Westafrika das Erbe ihrer grossen Liebe, des Volksschauspielers Mathias Gnädinger (†74), weiter.
Publiziert: 14.01.2017 um 21:44 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 03:40 Uhr
Flavia Schlittler

Sie hat ihr Lachen 4000 Kilometer weit weg von der Schweiz wiedergefunden. Ursula Gnädinger (75), die Witwe des grossen Volksschauspielers Mathias Gnädinger (†74, «Hunkeler»), geniesst ihren Aufenthalt in Ouagadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso. Mit ihrem Mann unterstützte sie während vieler Jahre die Schneiderinnen- und Kosmetikschule Nas Mode, die von der Schweizer Maskenbildnerin Bea Petri (60) ins Leben gerufen wurde. Zu helfen lag Gnädinger am Herzen.

Mit Familienangehörigen kaufte das Ehepaar schon früh einen Schulbus für 10'000 Franken. In Afrika fühlte sich der Schaffhauser wohl, in Ouagadougou war er glücklich. «Nun führe ich sein Erbe weiter. Dies wäre in seinem Sinn», sagt Ursula Gnädinger. «Ich unterstütze die Menschen, helfe bei Schuleröffnungen und erzähle ihnen Episoden aus dem Leben mit Mathis, wie ich ihn nenne, der hier sehr geschätzt wird.» Auch bald zwei Jahre nach seinem Tod sei er unvergessen.

In ihrer westafrikanischen Oase ist er Ursula besonders nah. «Ich spüre, dass Mathis hier ist und Freude hat, dass ich mich für die Frauen und Kinder einsetze.» Es sei für sie auch immer wieder ein «Durchschütteln», wie sie sagt. «Die Menschen sind so arm und doch so reich. Weil sie glücklich und fröhlich sind.» Wir könnten von ihnen viel lernen. «Wie sie mit ihrem nicht leichten Schicksal umgehen, finde ich vorbildlich. Das hat auch meinen liebsten Mann immer sehr beeindruckt.»

Ursula Gnädinger mit Margueritte vor der Schule Nas Mode in Ouagadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso.
Foto: zvg
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