Sie hat schlimme Zeiten hinter sich. Zeiten, in denen sie eigentlich eine glückliche Mutter hätte sein sollen. Doch sie litt unter Wochenbettdepressionen. Hayden Panettiere (27) hat erfolgreich dagegen gekämpft! Erinnerungen an diese Zeit kamen bei ihr während der Dreharbeiten zu ihrem neuen Film «Custody» («Sorgerecht») auf. Darin geht es um eine Frau, die vor Gericht um ihre drei Kinder kämpft. «Es war leicht, die tiefe Verzweiflung einer Mutter zu spüren, die ihre Kinder verlieren könnte», sagt die 1,53 Meter grosse Lebensgefährtin des ukrainischen Box-Champs Wladimir Klitschko (40). «Ich musste aufpassen, dass ich mich emotional nicht zu sehr hineinsteigere.»
BLICK: Ihre Tochter Kaya ist inzwischen zwei Jahre alt. Können Sie sich noch an Ihre Mutterschaft erinnern?
Hayden Panettiere: Kaum noch. Es ist wie ein Nebel in meinem Kopf (lacht). Kaya ist jetzt in einem Alter, in dem sie ihre eigene Persönlichkeit entwickelt. Täglich lernt sie Neues. Weil Wladimir und ich nicht im selben Land leben, sehen entweder er oder ich unser Kind mal eine Woche nicht. Eine kurze Zeit, aber manchmal macht es einen Unterschied wie Tag und Nacht aus. Sie hat sich in der Zeit unglaublich entwickelt.
Nach wem kommt sie mehr?
Sie ist die perfekte Mischung zwischen ihrem Papa und mir. Sie hat sein Sprachtalent. Mit mir spricht sie englisch, mit ihrem Vater russisch und mit Kindern auf dem Spielplatz in Deutschland deutsch. Meine Tochter ist trilingual.
Wenn Wladimir Klitschko und Sie in verschiedenen Ländern leben, geht das nicht auf Kosten der Beziehung?
Im Gegenteil. Die Distanz schweisst uns noch mehr zusammen. Ich liebe es, dass wir beide unser eigenes Leben haben. Umso schöner ist es jeweils, wenn wir uns sehen. Mir macht das Reisen nichts aus und für unsere Tochter ist es fantastisch, von Kindheit an in verschiedenen Kulturen zu leben. Sie hatte schon im Alter von drei Wochen ihren eigenen Pass.
Wo fühlen Sie sich zu Hause?
Eindeutig in den USA, in Nashville, weil ich dort seit fünf Jahren lebe. Kaya geht dort auch in den Kindergarten. Zu dritt verbringen wir so viel Zeit wie möglich in Deutschland, wo Wladimir seinen Wohnsitz hat.
Haben Sie sich an seinen Beruf gewöhnt oder sind Sie vor Fights immer noch nervös?
Ich mache das ja schon mit, seit ich 19 war. Ich vertraue ihm, dass er immer heil aus einem Kampf kommt. Der Nervenkitzel ist aber nichts im Vergleich dazu, eine Zweijährige zu Hause zu haben. Bei Kaya brauche ich Nerven wie Stahlseile.
Sie übertreiben.
Meine Tochter ist ein wilder Hitzkopf, der kaum zu bändigen ist. Und sie ist schon jetzt eine kleine Schauspielerin, besonders, wenn sie ihren Willen nicht durchsetzen kann. Dann sinkt sie theatralisch zu Boden und verbirgt ihr Gesicht in den Händen. So trifft sie Mami immer mitten ins Herz. Mir wäre lieber, wenn sie mich anschreien würde. Sobald ich einknicke, ist ihre Trauerphase wie weggeblasen, und sie hat ein Lachen im Gesicht, sagt: «Ha, Mama ist wieder drauf reingefallen.»
Und der Papa?
Der ist ihr grosser Held. Ich gestehe, dass ich manchmal echt eifersüchtig bin. Anderseits: Sie ist ein kleines Mädchen, das einen baumgrossen Mann als Daddy hat. Sie fühlt sich bei ihm sehr geborgen. Wehe, wenn ich es wage, mich auch an ihn zu schmiegen. Dann versucht sie mich wegzudrücken und ruft «mein Papa, mein Papa!»
Was ist das Wichtigste, das Sie Ihrer Tochter im Leben beibringen wollen?
Eine starke, unabhängige Frau zu sein. Eine Löwin, die für ihre Anliegen kämpft. Und natürlich will ich, dass Kaya immer glücklich ist.