14 Jahre nach seinem Tod
Missbrauch-Klagen gegen Michael Jackson bald vor Gericht

Ein kalifornisches Gericht hat Klagen von zwei Männern zugelassen, die Michael Jackson sexuell missbraucht haben soll, als die Männer noch Kinder waren. Vierzehn Jahre nach dem Tod des King of Pop sollen die Fälle nun am Berufungsgericht neu aufgerollt werden.
Publiziert: 19.08.2023 um 20:14 Uhr

Zivilklagen gegen die Produktionsfirmen von Michael Jackson (1958–2009) werden vermutlich doch vor Gericht verhandelt. Die Anschuldigungen zweier Männer, die Jackson sexuellen Missbrauch als Kinder vorwerfen, können nach der Entscheidung eines Berufungsgerichts in Kalifornien nun wieder vor Gericht aufgenommen werden. Das berichteten am Samstag mehrere US-Medien unter Verweis auf Gerichtsunterlagen vom Freitag.

Es geht dabei um die Vorwürfe von James Safechuck (45) und Wade Robson (40) gegen den ehemaligen King of Pop: In der Dokumentation «Leaving Neverland» erzählten sie vor einigen Jahren erstmals, wie der Sänger sie sexuell missbraucht haben soll, als sie noch Kinder waren. Angefangen habe der Missbrauch, als er sieben war, sagt Robson in der Produktion. Es wird beschrieben, wie Jackson sich systematisch an die Kinder annäherte, schliesslich mit ihnen in einem Zimmer schlief und nach einer Zeit wieder verstiess.

Produktionsfirmen auf Schadenersatz verklagt

Safechuck und Robson hatten zwei Jackson-Produktionsfirmen nach der Veröffentlichung der Doku auf Schadensersatz verklagt, weil diese sie nicht vor den Übergriffen des Mannes geschützt hätten. Ein untergeordnetes Gericht hatte einen Prozess im Jahr 2021 nicht zugelassen. Das kalifornische Berufungsgericht befand nun aber, dass «ein Unternehmen, das den sexuellen Missbrauch von Kindern durch einen seiner Mitarbeiter erleichtert, nicht von einer positiven Pflicht zum Schutz dieser Kinder befreit ist, nur weil es sich ausschliesslich im Besitz des Täters des Missbrauchs befindet».

Zwei Zivilklagen gegen Michael Jackson sollen 14 Jahre nach seinem Tod doch vor einem Berufungsgericht behandelt werden.
Foto: keystone-sda.ch
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Es blieb zunächst unklar, ob nun noch der Oberste Gerichtshof in Kalifornien eingeschaltet werden könnte, um den Richterspruch erneut zu kippen.

Tour-Promoter verteidigt Jackson

Der ehemalige Tour-Promoter Jacksons, Marcel Avram (85), äusserte sich nach der Entscheidung gegenüber der Deutschen Presse-Agentur: «Ich war der Promoter und Produzent auf allen Welttourneen von Michael Jackson. Michael ist tot. Das Genie lebt weiter. Wir sollten den Mann endlich in Frieden ruhen lassen.» (sda/emu)

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