Supercar Blondie liebt Luxus-Karossen und Hörnli-Salat
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Car-Influencerin Alex Hirschi:Supercar Blondie liebt Luxus-Karossen und Hörnli-Salat

Alexandra Hirschi (35) ist als «Supercar Blondie» die erfolgreichste Auto-Influencerin der Welt
«In der Schweiz fahre ich mit dem ÖV»

Auf ihren Social-Media-Kanälen folgen Alexandra Hirschi 53 Millionen Menschen. Damit ist sie die erfolgreichste Auto-Influencerin der Welt. Wir wollen wissen, was sie bewegt.
Publiziert: 12.03.2021 um 00:42 Uhr
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Aktualisiert: 15.03.2021 um 16:40 Uhr
Franziska Pahle

«Wir können ein bisschen Schwiizertüütsch reden», sagt Alexandra Hirschi (35) beim Videocall zur Begrüssung. Sie ist zwar Australierin, aber seit 18 Jahren mit Nik (37) verheiratet, einem Schweizer.

Hirschi ist vielen als «Supercar Blondie» bekannt. Mit diesem Namen ist sie auf Social-Media-Kanälen wie Facebook (35 Millionen Follower), Instagram (8,5 Millionen Follower), Tiktok (3,5 Millionen Follower) und Youtube (5,6 Millionen Follower) unterwegs.

Die bekannteste Auto-Influencerin der Welt tritt am liebsten in exklusiven Nobelkarossen aufs Gaspedal und teilt ihre Begeisterung für die Luxusschlitten mit Fotos und Videos. «Ich haue den Zuschauern nicht irgendwelche technischen Fakten um die Ohren, sondern zeige, was ich sehe. Spezielle Features, Knöpfe und wie die Dinge aussehen.» Und genau das kommt offenbar bei einer breiten Masse an.

Alexandra Hirschi ist die bekannteste Auto-Influencerin der Welt.
Foto: Zvg
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Zweifel und sexistische Kommentare

Angefangen hat alles, als sie in Dubai Radiomoderatorin war und Fotos von Auto-Events postete, zu denen man sie schickte. «Ich hatte 300 Follower. Nach einem Jahr waren es 50'000.» 2017 kündigte sie ihren Job. «Ich dachte mir: Mal schauen, was passiert.» Erst einmal ging sie baden. «Am Anfang war es als Frau in dieser Branche schwierig. Viele zweifelten an mir. Es gab viele sexistische Kommentare.» Unterkriegen liess sie sich trotzdem nicht. «Auch wenn ich an manchen Tagen nur geheult habe, habe ich einfach weitergemacht. Schliesslich hatte ich meinen Vollzeitjob dafür aufgegeben.»

Woher der Hass kam, erklärt sich Hirschi so: «Die Männer wollten Ausreden finden, warum ich ihr Traumauto fahre und nicht sie. Deswegen versuchen sie, dich kleinzuhalten, und sagen schreckliche Dinge zu dir, wie zum Beispiel: ‹Die hat dafür sicher mit irgendjemandem geschlafen.›»

So lernte sie ihren Schweizer Mann kennen

Unterstützung bekam Hirschi stets von ihrem Mann Nik, den sie 2003 in der Schweiz kennenlernte. «Ich bin Austauschstudentin gsi, und er mein Gaschtbrüetsch», erzählt die Strahlefrau. Nach drei Wochen hätten sie sich ineinander verliebt. Er folgte ihr nach Australien. Gemeinsam lebten sie in Singapur, Hongkong und London. Inzwischen wohnen sie in Dubai. «Er ist mein Maa.» Heute fungiert dieser auch als ihr Manager.

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Mindestens einmal pro Jahr kommt Alex Hirschi zurück in die Schweiz. «Ich bin dann immer in Bern bei meiner Schwiegermutter. Wenn ich dort aus dem Fenster schaue, kann ich die Alpen sehen.» Sie zieht dann jeweils regelmässig die Wanderschuhe an und erkundet die Schweizer Berge. In der Schweiz könne sie entspannen und durchatmen. Auch bei Schweizer Essen gerät sie ins Schwärmen. «Ich liebe Hörnli- und Nüssli-Salat, Rösti und Raclette.»

In ihren Augen legen Schweizer mehr Wert auf die Wirtschaftlichkeit eines Autos. «Wenn sie keins brauchen, dann kaufen sie auch keins», sagt Hirschi, die selbst einen Rolls-Royce Black Badge, einen McLaren 720 S und einen Suzuki Jimny besitzt. «Ich bin kürzlich mit einer G-Klasse durch Bern gefahren. Die Leute haben mich schräg angeschaut.»

Autos im Wert von 8 Millionen Dollar

Am Autofahren liebt Hirschi, dass sie in ihrer eigenen kleinen Welt ist. «Ich bin nicht abgelenkt und kann klar denken.» Sie fühle sich frei und lebendig, wenn sie hinter dem Steuer eines Sportwagens sitze. «Andere holen sich diesen Kick bei einem Fallschirmsprung. Ich darf es jeden Tag erleben.»

Leichtsinnig wird Hirschi auf der Strasse trotzdem nicht. «Das kann ich mir nicht leisten. An manchen Tagen fahre ich Autos, die acht Millionen Dollar wert sind und mir nicht gehören.» Die Autos bekommt die Car-Influencerin von privaten Sammlern zur Verfügung gestellt. Manchmal kämen auch Firmen auf sie zu. «Oder ich versuche selbst, Leute zu erreichen, die coole Autos haben.»

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Wenn sie sich nicht mit Autos beschäftigt, verbringt sie am liebsten Zeit mit ihren drei Hunden: einem Pomeranian und zwei Chihuahuas. «Seit Corona fühlt es sich so an, als würde ich Hunde sammeln. Letztes Jahr hatte ich einen Hund, jetzt habe ich drei. Ich hoffe, wir kommen nicht in einen weiteren Lockdown, sonst habe ich bald vier», erklärt sie und lacht. Sie verbringe ausserdem gerne Zeit am Strand und singe. Und womit würde niemand bei Supercar Blondie rechnen? «Dass ich in der Schweiz meistens den ÖV benutze.»

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