Oscar mal ganz anders: Normalerweise wäre auf dem Hollywood Boulevard schon jetzt der rote Teppich ausgerollt, Helfer würden die Tribünen für Fans und Kamerateams aufbauen, der Eingang des Dolby Theatre wäre mit einem über zwölf Meter hohen Goldvorhang geschmückt. Doch wegen der Corona-Pandemie ist bei der Oscarverleihung diesen Sonntagabend nichts so, wie es einmal war. Anstatt mit Starauflauf auf rotem Teppich und 3000 Gästen im pompösen Ballsaal finden die 93. Academy Awards in kleinem Rahmen als inszeniertes Filmspektakel statt.
In Szene gesetzt wird die Verleihung, die zum dritten Mal ohne Moderation stattfindet, von Regisseur Steven Soderbergh (58). Dieser möchte den Zuschauern eine Preisgala im Stil eines Films bieten, indem «zufälligerweise auch Oscars verteilt werden». Star-Präsentatoren wie Brad Pitt (57), Halle Berry (54) und Renée Zellweger (51) werden sich selber in die Story einbringen. Auch alle Nominierten haben eine Rolle. «Es wird wunderbar intensiv», verspricht Soderbergh.
Rund 170 Gäste sind eingeladen
Trotz Filminszenierung soll die Oscarshow am Sonntagabend mit den Preisanwärtern vor Ort in Los Angeles (USA) stattfinden. Rund 170 Gäste sind eingeladen. Neben dem traditionellen Dolby Theatre in Hollywood fungiert erstmals auch das Bahnhofsgebäude Union Station als Bühne. Und es soll sogar einen klitzekleinen roten Teppich geben, melden US-Medien. Zudem werden Nominierte aus London und Paris zugeschaltet.
Trotz starker Impffortschritte in den USA gelten bei den Oscars strenge Schutzvorkehrungen: Alle Anwesenden im Dolby Theatre und der Union Station werden vor Ort auf Corona getestet, Abstandsregeln müssen befolgt werden und während Drehpausen müssen Masken getragen werden. Beim Galaauftritt vor der Kamera dürfen die Stars den Mund-Nasen-Schutz allerdings ablegen.
Favorit «Nomadland»
Als grosser Favorit in den Kategorien Bester Film und Beste Hauptdarstellerin (Frances McDormand) gilt dieses Jahr das Roadmovie «Nomadland», das bereits bei den Filmfestspielen von Venedig (I) und bei den diesjährigen Golden Globes abräumte. Als Bester Hauptdarsteller wird posthum Chadwick Boseman (†43) für seine Leistung in «Ma Rainey's Black Bottom» gehandelt. Der Schauspieler erlag letztes Jahr seinem Darmkrebsleiden.
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