Sophia Loren (86) ist zurück! Die italienische Leinwanddiva mit Wahlheimat Schweiz, die in ihrer langen Karriere mit Filmlegenden wie Marlon Brando (1924–2004), Cary Grant (1904–1986) und Clark Gable (1901–1960) drehte, feiert im Netflix-Film «Du hast das Leben noch vor dir» ihr grosses Comeback. Für ihre Darbietung im Flüchtlingsdrama kehrt «La Loren» nach fast zehnjähriger Filmabstinenz vor die Kamera zurück und wird bereits jetzt als Oscar-Anwärterin gehandelt.
Loren ist in ihrem neuen Film in der Rolle der Rosa zu sehen, einer Holocaust-Überlebenden und ehemaligen Prostituierten, die sich gegen Geld um die Kinder anderer Frauen aus dem Sexgewerbe kümmert. Als sie schliesslich den 12-jährigen senegalesischen Flüchtlingsjungen Momo (Ibrahima Gueye) kennenlernt und bei sich aufnimmt, entwickelt sich zwischen dem ungleichen Paar eine tiefe Bindung, die das Leben der beiden entscheidend verändert.
Sohn Edoardo führt Regie
Regisseur des Films ist Lorens Sohn, der in Genf geborene Edoardo Ponti (47). Bereits 2002 besetzte dieser seine berühmte Mutter im Drama «Zwischen Fremden», nun hat er sie erneut zurück ans Filmset geholt. Für die Adaption des Romans von Romain Gary (1914–1980) verlegt Ponti die Handlung aus dem Milieu der Pariser Banlieue der 70er-Jahre ins süditalienische Bari zu den Flüchtlingen der Gegenwart.
Kritiker sind begeistert vom Comeback der italienischen Filmgöttin. Das renommierte Branchenblatt «Variety» feiert «Lorens triumphale Rückkehr». Die Schauspielerin habe nichts von ihrer Anziehungskraft verloren, jubelt der «Guardian». Sie verleihe der Figur Madame Rosa «genau das Mass an Würde und Wärme, das es braucht, um den ganzen Film praktisch allein zu tragen», schwärmt die «Frankfurter Allgemeine Zeitung».
Loren denkt noch lange nicht ans Aufhören
Sophia Loren selbst hat durch ihre Rolle im Netflix-Hit, der seit dem 13. November auch in der Schweiz zu sehen ist und aktuell auf Platz 2 der meistgestreamten Filme des Portals steht, wieder vermehrt Lust aufs Filmemachen bekommen. «Doch es ist so schwierig, gute Geschichten zu finden», erklärt sie kürzlich in einem Interview. Dies sei auch der Grund für ihre lange Pause gewesen. «Aber ich fühle mich noch jung. Der Körper verändert sich, der Geist nicht.» Ihren Traumberuf wolle sie noch so lange wie möglich ausführen. «Sophia für immer», fügt sie lachend an.
