Hochstaplerin braucht erst einen Wohnsitz
Fake-Erbin Anna Sorokin kommt trotz Kaution nicht frei

Rückschlag für Anna Sorokin: Die Fake-Millionenerbin wird noch nicht aus dem Gefängnis entlassen. Der Betrügerin fehlt ein fester Wohnsitz.
Publiziert: 07.10.2022 um 10:39 Uhr
Anna Sorokin kommt trotz Kaution noch nicht aus der Abschiebehaft frei. Ihr fehlt ein fester Wohnsitz.
Foto: AP
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Anna Sorokins (31) Traum von mehr Freiheit ist vorerst geplatzt. Die Fake-Millionenerbin hätte eigentlich am Donnerstag aus dem Abschiebegefängnis in Goshen (Bundesstaat New York) in den Hausarrest entlassen werden sollen. Weil sie bestimmte Auflagen noch nicht erfüllt hat, muss sie vorerst weiter im Gefängnis bleiben.

Die vor allem durch die Netflix-Serie «Inventing Anna» bekanntgewordene Deutsch-Russin Anna Sorokin erschwindelte sich in den USA als vermeintlich reiche Erbin «Anna Delvey» ein Luxusleben. 2019 wurde sie wegen Betrugs verurteilt. Nach insgesamt 20 Monaten Haft kam sie frei – landete im März aber wieder im Gefängnis, weil ihr Visum abgelaufen war.

Formfehler und fehlender Wohnsitz

Ein Richter hat angeordnet, dass Sorokin unter Auflagen freikommt. Die Betrügerin muss 10'000 Dollar Kaution stellen, darf ihr ausgewähltes Zuhause nicht verlassen, wird elektronisch überwacht und hat absolutes Social-Media-Verbot. Obwohl sie die Kaution zusammen hat, sitzt sie noch immer im Gefängnis. Wie RTL berichtet, gab es Formfehler, weshalb die Kaution noch nicht anerkannt worden sei.

Doch das ist nur einer der Gründe, wieso Sorokin noch nicht freigelassen wurde. Beim zweiten geht es um ihr Zuhause. Damit die Hochstaplerin mit einer Fussfessel unter Hausarrest gestellt werden kann, braucht sie einen festen Wohnsitz. Bislang hat Sorokin aber kein fixes Zuhause. Ein Hotel kann nicht angegeben werden. Ihr Team arbeitet mit Hochdruck an einer Lösung, doch bis sie freikommt, dürfte es also noch eine Weile dauern. (bsn)

Die Geschichte von Fake-Millionenerbin Anna Sorokin

Anna Sorokin wurde am 23. Januar 1991 im Moskauer Arbeiter-Vorort Domodedowo geboren. Ihr Vater arbeitete als LKW-Fahrer, ihrer Mutter gehörte ein kleiner Gemischtwarenladen. Als Anna 16 Jahre alt war, siedelte die Familie nach Eschweiler bei Köln (D) um. Dort hielt es Sorokin nur ein Jahr aus und ging mit 17 Jahren für ein Praktikum nach Paris. In der französischen Hauptstadt fand sie Geschmack an Luxusklamotten und dem Jetset-Lifestyle.

2013 reiste sie als Touristin nach New York und gaukelte der High Society im Big Apple vor, sie sei die in Deutschland geborene Millionenerbin Anna Delvey. So konnte sie, ohne zahlen zu müssen, in New Yorker Edelhotels übernachten. Reiche Freunde zahlten ihr zudem Reisen mit dem Privatjet. Insgesamt betrog sie Hotels, Banken und Freunde um 275'000 Dollar.

Dank der Zahlungen von «Netflix» für die Rechte an ihrer Geschichte konnte Sorokin die Schadenssumme inzwischen zurückzahlen und hat hinter Gittern extra Geld verdient. Sie verkaufte ihre eigene Kunst und NFTs an ihre Fangemeinde.

Anna Sorokin wurde am 23. Januar 1991 im Moskauer Arbeiter-Vorort Domodedowo geboren. Ihr Vater arbeitete als LKW-Fahrer, ihrer Mutter gehörte ein kleiner Gemischtwarenladen. Als Anna 16 Jahre alt war, siedelte die Familie nach Eschweiler bei Köln (D) um. Dort hielt es Sorokin nur ein Jahr aus und ging mit 17 Jahren für ein Praktikum nach Paris. In der französischen Hauptstadt fand sie Geschmack an Luxusklamotten und dem Jetset-Lifestyle.

2013 reiste sie als Touristin nach New York und gaukelte der High Society im Big Apple vor, sie sei die in Deutschland geborene Millionenerbin Anna Delvey. So konnte sie, ohne zahlen zu müssen, in New Yorker Edelhotels übernachten. Reiche Freunde zahlten ihr zudem Reisen mit dem Privatjet. Insgesamt betrog sie Hotels, Banken und Freunde um 275'000 Dollar.

Dank der Zahlungen von «Netflix» für die Rechte an ihrer Geschichte konnte Sorokin die Schadenssumme inzwischen zurückzahlen und hat hinter Gittern extra Geld verdient. Sie verkaufte ihre eigene Kunst und NFTs an ihre Fangemeinde.

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