Hollywood-Star Ethan Hawke (48) über seinen Film «Blaze»
«Kaputte Typen sind mir näher als Superman»

Er gehört zu den vielseitigsten Schauspielern Hollywoods: Ethan Hawke (48) über seinen neuen Film «Blaze», den er dem kaputten Countrysänger Blaze Foley (†39) gewidmet hat.
Publiziert: 15.10.2018 um 16:25 Uhr
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Aktualisiert: 17.10.2018 um 10:43 Uhr
Ethan Hawke gibt sich bei Interviewterminen locker und zugänglich.
Foto: Dukas
1/6
Interview: Dominik Hug

Er ist einer der vielseitigsten Schauspieler Hollywoods, zugleich einer der nettesten Kerle überhaupt. Dabei fühlt sich Ethan Hawke (48) vor allem von kaputten Typen angezogen, sagt er. Einem solchen widmet er seinen neuen Film «Blaze», der am 18. Oktober in den Deutschschweizer Kinos anläuft. Dieser beruht auf dem Leben des versoffenen Countrysängers Blaze Foley (1949–1989), der ebenso talentiert wie bösartig war.


BLICK: Sie haben in über 60 Filmen mitgespielt, gehören zu den meistbeschäftigten Stars in Hollywood. Können Sie sich auch einfach mal zurücklehnen?
Ethan Hawke: Das ist echt schwierig, denn ich arbeite wirklich gerne. Manchmal fühle ich mich wie James Brown. Der ist auch überall aufgetreten, selbst dort, wo sie ihn gar nicht haben wollten. Ernsthaft: Meine Mutter sagte immer, dass man sich nicht beklagen sollte, wenn man etwas zu tun hat. Das hat mich offenbar geprägt.

Was hat Ihre Mutter gemacht?
Sie war noch sehr jung, als ich zur Welt kam, gerade mal 17. Kurz nach meiner Geburt liess uns mein Vater im Stich. Mutter und ich sind viel rumgezogen, lebten in Florida, dann wieder in New York. Sie arbeitete als Kellnerin, dann als Verkäuferin, später in einem Verlag. Es ging bei uns daheim oft um alles oder nichts.

Darum geht es auch in vielen Ihrer Filme. Was hat Sie dazu bewogen, einen Film über Countryfiesling Blaze Foley zu drehen? 
Weil ich seine Musik liebe! Mein bester Freund, Ben Dickey, ist Musiker und genau wie Blaze nicht besonders erfolgreich. Ich fragte mich dauernd, warum dieser unglaublich talentierte Bär von einem Mann nicht längst weltberühmt ist. Vor zwei Jahren verbrachten Ben und ich Neujahr zusammen. Wir tranken, hörten Countrymusik. Plötzlich kam uns die Idee zu diesem Film. Später rieten uns alle davon ab.

Weshalb?
Blaze war ein übler Typ. Alkohol und Drogen haben ihn zerstört, sie machten aus ihm ein Scheusal. Niemand kümmerte es, als er 1989 nach einem Streit abgeknallt wurde. Blaze hatte am Ende seines Lebens keine Freunde mehr. Ihr wollt über so einen unsympathischen Kerl einen Film drehen? Das kann doch nicht euer Ernst sein, meinten sie.

Das hat Sie nicht abgeschreckt?
Im Gegenteil! Menschen sind ja nie einfach nur böse. Blaze war völlig zerrissen: einerseits sehr sensibel und zärtlich, anderseits eben auch grob, grössenwahnsinnig und verletzend. Letztlich war er aber vor allem ein genialer Songwriter, der einige der schönsten Country- und Folklieder geschrieben hat. Nur weiss das kaum jemand. Diese Lieder haben es verdient, gehört zu werden.

Haben Sie Countrymusik schon immer geliebt?
Oh ja, ich wuchs mit dieser Musik auf. Kris Kristofferson, Willie Nelson, Townes van Zandt – alles alte Idole. Im Übrigen habe ich viele Freunde wie Blaze, Leute die ihr Leben lang mit Alkohol und Drogen zu kämpfen haben, Menschen, die zweifeln und vom Leben gezeichnet sind. Kaputte Typen waren mir immer näher am Herzen als Superhelden.

Wie wer sonst noch?
Ich mag Dennis Hopper sehr, er war eine grosse Inspiration. Ich liebe diese verrückte Energie, die er ausstrahlte. Ob in «Easy Rider» oder in «Apocalypse Now»: Man wusste nie, ob Dennis jetzt gleich explodiert. Und so unberechenbar war er auch privat. Ich liebe kompromisslose Menschen, ich liebe kompromisslose Filme. «Blaze» gehört dazu. Der wird zwar nicht so viel Geld einspielen wie der neue «Mission Impossible», dafür wird man ihn wahrscheinlich auch in zwanzig Jahren noch anschauen.

Was machen Sie als Nächstes?
Das frage ich mich jeden Morgen (lacht). Ich bin jetzt 48, und alles scheint so viel komplizierter zu sein als früher. Als ich jung war, fühlte ich mich frei. Hatte ich Lust darauf, ein Buch zu schreiben, dann schrieb ich eines. Hatte ich Lust darauf, einen Actionfilm zu drehen, dann drehte ich einen. Diese Unbeschwertheit spüre ich heute nicht mehr. Das hat damit zu tun, dass ich halt schon so verdammt viel gemacht habe. Aber ich will nicht klagen. Sonst klinge ich nur wie meine alten Idole. Irgendwas wird mir schon einfallen.

Schon als Teenager ein Star

Ethan Hawke wurde am 6. November 1970 im texanischen Austin geboren. Er schaffte seinen Durchbruch 1989 im Oscar-Drama «Dead Poets Society». Seither entwickelte er sich zum vielseitigen Schauspieler. Er drehte Liebesfilme wie «Before Sunrise» (1995), Action-Knaller wie «Training Day» (2001) und Horrorfilme wie «The Purge» (2013). Er hat zwei Romane geschrieben und mehrfach Regie geführt, so auch bei «Blaze», der am 18. Oktober in die Kinos kommt. Hawke hat vier Kinder: zwei von seiner ersten Frau, Schauspielerin Uma Thurman (48, «Pulp Fiction»), zwei von seiner jetzigen Frau Ryan Shawhughes, die früher als Kindermädchen für Thurman und Hawke gearbeitet hatte. 

Ethan Hawke wurde am 6. November 1970 im texanischen Austin geboren. Er schaffte seinen Durchbruch 1989 im Oscar-Drama «Dead Poets Society». Seither entwickelte er sich zum vielseitigen Schauspieler. Er drehte Liebesfilme wie «Before Sunrise» (1995), Action-Knaller wie «Training Day» (2001) und Horrorfilme wie «The Purge» (2013). Er hat zwei Romane geschrieben und mehrfach Regie geführt, so auch bei «Blaze», der am 18. Oktober in die Kinos kommt. Hawke hat vier Kinder: zwei von seiner ersten Frau, Schauspielerin Uma Thurman (48, «Pulp Fiction»), zwei von seiner jetzigen Frau Ryan Shawhughes, die früher als Kindermädchen für Thurman und Hawke gearbeitet hatte. 

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Ethan Hawke wurde am 6. November 1970 im texanischen Austin geboren. Er schaffte seinen Durchbruch 1989 im Oscar-Drama «Dead Poets Society». Seither entwickelte er sich zum vielseitigen Schauspieler. Er drehte Liebesfilme wie «Before Sunrise» (1995), Action-Knaller wie «Training Day» (2001) und Horrorfilme wie «The Purge» (2013). Er hat zwei Romane geschrieben und mehrfach Regie geführt, so auch bei «Blaze», der am 18. Oktober in die Kinos kommt. Hawke hat vier Kinder: zwei von seiner ersten Frau, Schauspielerin Uma Thurman (48, «Pulp Fiction»), zwei von seiner jetzigen Frau Ryan Shawhughes, die früher als Kindermädchen für Thurman und Hawke gearbeitet hatte. 

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