Hollywood-Star ist wohl bekanntestes Mitglied der Sekte
Peinliche Enthüllungen über Tom Cruises Leben bei Scientology

Mit seinem Rekord-Film «Top Gun: Maverick» erlebte er gerade einen Höhenflug. Jetzt berichtet ein Buch eines hochrangigen Ex-Scientologen über Tom Cruise Leben mit der Sekte.
Publiziert: 27.09.2022 um 18:20 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2022 um 06:12 Uhr

Mike Rinder (67) war bereits mit 17 Jahren in die Church of Scientology eingetreten und bis in die höchsten Ränge der Sekte aufgestiegen – ehe er diese 2007 verliess. In seinen Memoiren «A Billion Years: My Escape From a Life in the Highest Ranks of Scientology» behauptet er, dass Scientology-Boss David Miscavige (62) sowohl bei der Heirat von Tom Cruise (60) als auch bei der späteren Trennung von Nicole Kidman (55) die Finger im Spiel hatte.

Cruise hatte sich 1989 am Set von «Days of Thunder» in seine australische Kollegin verliebt und wollte sie heiraten. Das Problem: Er war damals noch mit seiner ersten Ehefrau Mimi Rogers (66) zusammen. Die war selbst Scientologin, hatte Cruise einst in die Sekte eingeführt. Laut Rinder nutzte Miscavige die Situation «als Gelegenheit zu zeigen, dass er Cruises Wünsche wahr werden lassen kann». Der Scientology-Boss habe deshalb seine rechte Hand Greg Wilhere beauftragt, Mimi Rogers dazu zu bringen, einer Scheidung zuzustimmen» – mit Erfolg. Cruises Scheidung von Rogers wurde im Februar 1990 amtlich und seine Heirat mit Kidman fand noch im selben Jahr an Heiligabend statt.

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Cruise sollte von «Negativität» befreit werden

Laut Rinder bedauerte Miscavige später, dass er die Ehe mit in die Wege geleitet hatte. Scientologys grösster Star fing in der Folge an, sich dem Einfluss der Sekte zu entziehen, als Cruise mit seiner Frau 1997 in London den Erotik-Thriller «Eyes Wide Shut» drehte. Nachdem Cruise die Anrufe von Miscavige ignorierte, habe dieser das hochrangige Sektenmitglied Marty Rathburn nach England geschickt, wie dem Buch zu entnehmen ist. Dieser habe bei Cruise dann sogenannte «Audits» durchgeführt. Bei diesem Scientology-Ritual werden Mitglieder durch bestimmte Erlebnisse ihres Lebens geführt, um sie dann auf den «Clear-Level» zu bringen. Mithilfe dieses Prozesses soll es laut Rinder gelungen sein, Cruise dann «langsam wieder in die Welt von Scientology zurückzuführen».

Schauspieler Tom Cruise steht in der Kritik.
Foto: imago/AFLO
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Das Ritual habe wiederum zu einem Bruch mit Kidman geführt, die «niemals besonders überzeugt von Scientology-Kursen und dem Auditing Prozess war». Zudem war Kidmans Vater Psychiater, ein Berufsstand, den Scientology-Gründer L. Ron Hubbard (1911-1986) gehasst und offiziell zum Feindbild seiner Sekte erklärt hatte. Rinder: «Die Kirche fühlte sich durch Kidmans Einfluss auf ihren Mann bedroht. Deshalb haben sie den Hollywood Privatdetektiven Anthony Pellicano (78) auf Kidman angesetzt. Er sollte sie ausspionieren und ihr Telefon anzapfen». Nach der Scheidung 2001 sei Miscavige sehr glücklich gewesen, dass Kidmans «negativer Einfluss» auf ihren Mann beseitigt sei: «Tom wurde danach wieder ein lautstarker Verteidiger von Scientology und Miscavige», so der Autor.

Wer unterdrückt wen?

Rinder behauptet, dass es Scientology gelungen sei, Cruises und Kidmans Adoptivkinder Isabella (29) und Connor (27) gegen ihre eigene Mutter zu stellen. Die Kinder seien indoktriniert worden. Ihnen wurde gesagt, Kidman sei ein Feind der Scientology-Doktrin.

Das deckt sich auch mit dem, was Ex-Mitglied Leah Remini (52) 2016 in ihrer Autobiografie «Troublemaker: Surviving Hollywood and Scientology» geschrieben hatte. Die «King of Queens»-Schauspielerin hatte 2006 die Geschwister gefragt, ob sie ihre Mutter Nicole nach der Scheidung noch oft sehen würden. Laut Remini soll Bella (29) ihr darauf geantwortet haben: «Nicht, wenn ich die Wahl habe. Sie ist eine unterdrückende Person.» Ein Sprecher der Church of Scientology dementiert die Buchinhalte von Rinder als «Propaganda» und beschimpft das Ex-Mitglied als einen «unverbesserlichen Lügner, der von seinen Unwahrheiten profitieren will». (cth/las)

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