«Ich habe Schuldgefühle»
Cindy Crawford spricht erstmals über den Tod ihres kleinen Bruders

Supermodel Cindy Crawford spricht erstmals über den Verlust ihres Bruders und die daraus resultierenden Schuldgefühle. In einer Podcastfolge offenbart sie ihre Therapieerfahrungen während der Pandemie und kritisiert den gesellschaftlichen Umgang mit Trauer.
Publiziert: 13.05.2024 um 12:19 Uhr
Zum ersten Mal öffnet sich Supermodel Cindy Crawford über den Tod ihres kleinen Bruders Jeffrey. Dieser starb im Alter von drei Jahren an Leukämie.
Foto: Getty Images for Apple TV+
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Es ist ein Familientrauma, über das sie noch nie öffentlich gesprochen hat. In der Muttertagsfolge des Podcasts «Kelly Corrigan Wonders: About Your Mother» enthüllte Cindy Crawford (58), wie der Tod ihres kleinen Bruders Jeffrey (†3) sie verfolgt hatte – weil sie an Schuldgefühlen litt, überlebt zu haben. 

«Ich bin mir nicht sicher, ob sie unbedingt vier Kinder wollten», verriet Crawford über ihre Eltern John Crawford und Jennifer Sue Crawford-Moluf, «aber sie wollten einen Jungen». Dann starb Jeffrey im Alter von nur drei Jahren an Leukämie. «Ich glaube, es gab eine Menge Schuldgefühle. Wir Töchter fühlten uns schuldig, weil wir noch lebten. Besonders, weil wir wussten, dass Vater unbedingt einen Jungen wollte. Wir dachten, dass es eine von uns hätte treffen sollen», fuhr sie fort. «Es war jahrelang so seltsam.»

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«Ich habe erstmals tief an mir gearbeitet»

Während der COVID-Pandemie hat das legendäre Model ein Therapie-Coaching gemacht: «Ich habe erstmals tief an mir gearbeitet.» Eine der Fragen, die sie beantworten musste, lautete: «Was hättest du damals hören müssen, hast es aber nicht?» Da hätte Crawford realisiert, was ihr geholfen hätte: «Ja, wir sind sehr traurig, dass Jeff gestorben sind – aber auch so happy, dass du hier bist!» Doch sie sei sich bewusst, dass ihre Mutter es damals nicht besser hätte wissen können. Da sie erst 26 Jahre alt gewesen sei und gerade ein Kind verloren hatte.

Crawford bedauert, dass «wir in unserer Gesellschaft nicht über den Tod sprechen, und auch nicht darüber, was man einem Menschen sagt, der jemanden verloren hat». Sie erinnert sich noch gut daran, wie sie nach dem Tod ihres Bruders zurück in die dritte Klasse musste: «Niemand hat mich auf den Tod meines Bruders angesprochen. Bis auf einen Jungen, der meinte: ‹Ich habe in der Zeitung gelesen, dass dein Bruder ist tot. Ist das wahr?›» 

Sie sei geschockt gewesen: «Es war so direkt, aber er wusste nicht, was er sagen sollte.» «Viele Leute ignorieren es einfach, oder sie wollen es nicht ansprechen, weil sie die Person nicht verärgern wollen.» Für Crawford sollten solche Augenblicke aber eine Gelegenheit zum Weinen, Lachen oder gemeinsamen Erinnern anbieten. 

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