«Ich verabscheue Menschenjagden»
Macron verteidigt Depardieu nach Vergewaltigungsvorwürfen

Die Vergewaltigungs- und Missbrauchsvorwürfe gegen den französischen Schauspieler Gérard Depardieu häufen sich. Nun eilt eine unerwartete Person zu seiner Verteidigung: Der französische Präsident Macron.
Publiziert: 21.12.2023 um 12:10 Uhr

Dem französisch-russischen Schauspieler Gérard Depardieu (74) werfen alleine im laufenden Dezember mehrere Frauen sexuellen Missbrauch und Vergewaltigung vor. Die letzte Anschuldigung liegt nur wenige Tage zurück und stammt von einer spanischen Journalistin

Nach den Vorwürfen wurde die Wachsfigur des «Obelix»-Darstellers aus dem Pariser Musée Grevin entfernt, sein Ehrenbürger-Titel der belgischen Gemeinde Estaimpuis wurde ihm aberkannt, ebenso wie der Nationalorden von Quebec, wie der «Spiegel» berichtet. Nun erhält der einst gefeierte Schauspieler Schützenhilfe von unerwarteter Seite: Vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron (46).

«Es gibt auch die Unschuldsvermutung»

Der Präsident äusserte sich gestern Abend auf dem französischen Fernsehsender France 5 zu der Causa Depardieu. Er bezeichnete sich dabei als ein «grosser Bewunderer» des Schauspielers und betonte dessen wichtige Rolle für das Land. «Er hat Frankreich bekannt gemacht, unsere grossen Schriftsteller, unsere grossen Persönlichkeiten.»

Der Schauspieler Gérard Depardieu wird von unerwarteter Seite her verteidigt.
Foto: keystone-sda.ch
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Weiter fuhr er fort, dass es vielleicht Opfer gebe, «aber es gibt auch die Unschuldsvermutung». Es gäbe eine Sache, bei der man den Präsidenten nie sehen werde «und das sind Menschenjagden [...] Ich verabscheue das.»

Ermittlungsverfahren in Gange

Vergewaltigungsanschuldigungen gegen den Schauspieler sind nichts Neues. Bereits seit 2020 läuft in Frankreich ein entsprechendes Verfahren. Charlotte Arnould (28), ebenfalls Schauspielerin, wirft Depardieu vor, sie in seiner Pariser Wohnung vor fünf Jahren gleich mehrfach vergewaltigt zu haben. Gérard Depardieu weist diese Vorwürfe ebenso zurück, wie alle anderen gegen ihn vorgebrachten Anschuldigungen. (sei/AFP)

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