Kleider-Protest an «Miss Universe»-Wahlen
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Outfit-Botschaften:Kleider-Protest an «Miss Universe»-Wahlen

Kandidatinnen schicken Botschaften durch Outfits
Kleider-Protest an «Miss Universe»-Wahlen

Mehrere «Miss Universe»-Kandidatinnen nutzten ihre Zeit auf dem Laufsteg geschickt, um ein Zeichen gegen Ungerechtigkeiten auf der Welt zu setzen.
Publiziert: 19.05.2021 um 16:42 Uhr
Am Sonntagabend fand in Florida die Wahl zur Miss Universe statt.
Foto: AFP
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Am Sonntagabend wurde in Florida (USA) der Titel der Miss Universe vergeben. Der Laufsteg wurde dabei dank drei Kandidatinnen politisch. Miss Singapur Bernadette Belle Ong (26), Miss Myanmar Thuzar Wint Lwin (22) und Miss Urugugay Lola de los Santos (26) setzten mit ihren Kleidern politische Zeichen.

Ong begeisterte das Publikum mit einem Kleid in ihren Landesfarben rot und weiss. Richtig erkenntlich wurde ihre Botschaft aber erst, als das Model sich umdrehte. Auf ihrer Robe stand in grossen Buchstaben «Stop Asian Hate» («Stoppt den Hass gegen Asiaten»). Seit Beginn der Corona-Krise kam es besonders in den USA zu mehreren rassistischen Attacken auf Asiaten. Die Gegenbewegung «Stop Asian Hate» kam nach dem Amoklauf von Robert Aaron Long ins Rollen. Der 21-Jährige erschoss im März 2021 in Atlanta acht Menschen, darunter sechs asiatische Frauen.

«Betet für Myanmar»

Miss Myanmar Thuzar Wint Lwin machte während ihrem Walk auf die politischen Unruhen in ihrem Heimatland aufmerksam. Das Model trug auf dem Laufsteg eine traditionelle Tracht und entrollte für die Kameras und das Publikum ein Plakat mit der Aufschrift «Betet für Myanmar». Am 1. Februar 2021 gab es in dem Land einen Putsch durch die Militärjunta, welche die Regierung stürzte. Seither wurden bei Protesten laut Medienberichten über 750 Demonstranten durch Soldaten getötet. Thuzar Wint Lwin sprach sich schon zuvor auf Instagram gegen das Militär aus. Laut der «Miss Universe»-Kandidatin seien die Demonstranten «Helden, die ihr Leben im Kampf für die Freiheit unseres Volkes geopfert haben».

Zeichen gegen LGBTQ-Diskriminierung

Miss Uruguay Lola de los Santos wollte an der Wahl ein Zeichen gegen Diskriminierung von LGBTQ-Menschen setzten. Das Model trug ein Regenbogen-Kleid, auf dem stand: «Nie mehr Hass, Gewalt, Ablehnung und Diskriminierung.» De los Santos ist als Aktivistin für LGBTQ-Rechte bekannt. Nach eigenen Angaben wurde sie selbst als Kind gemobbt.

Die Krone nach Hause nehmen durfte allerdings keine der drei Frauen. Andrea Meza (26), die Vertreterin von Mexiko, wurde von den Zuschauern zur Miss Universe gekrönt. (klm)


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