Kriminelle Mediziner
Hollywood-Drogenring soll Matthew Perry mit Ketamin versorgt haben

«Friends»-Star Matthew Perry starb vor rund einem Jahr nach der Einnahme des Medikaments Ketamin. Zwei Ärzte müssen sich aktuell vor Gericht dafür verantworten. Recherchen von US-Medien legen nahe, dass es einen Drogenring geben soll, der Prominente mit Stoff versorgt.
Publiziert: 15.09.2024 um 16:54 Uhr
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Aktualisiert: 15.09.2024 um 18:29 Uhr

Kurz zusammengefasst

  • Fünf Menschen vor Gericht wegen Matthew Perrys Tod
  • Hollywood-Ärzte versorgen Promis mit Drogen, laut «TMZ»-Doku
  • Perry spritzte sich bis zu 8-mal täglich Ketamin
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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SpotOnDie People-Agentur

Aktuell müssen sich fünf Menschen, darunter zwei Ärzte, vor Gericht verantworten. Der strafrechtliche Vorwurf der Staatsanwaltschaft: Sie hätten den «Friends»-Star Matthew Perry (1969–2023) über Monate mit Ketamin versorgt, an deren Einnahme der Schauspieler im Oktober 2023 schlussendlich in seinem Pool verstarb. Laut Medienberichten drohen dabei vor allem den Ärzten empfindliche Freiheitsstrafen von bis zu zehn Jahren, da sie völlig ohne medizinische Notwendigkeit das hochgefährliche Anästhetikum an Perry abgegeben haben sollen.

Wie nun das Promiportal «TMZ» berichtet, könnten die beiden angeklagten Ärzte jedoch nur die Spitze eines riesigen Eisberges in Hollywood sein. Demnach existiere ein ganzes Netz an kriminellen Medizinern, die zahlungskräftige Prominente in Los Angeles mit Drogen versorgen. In einer Doku will das Portal aufgedeckt haben, dass die beiden angeklagten Ärzte somit keine Einzelfälle seien, sondern lediglich «Teil eines ausgeklügelten, geheimen Promi-Drogenrings».

Die gesamte Doku «TMZ Investigates Matthew Perry and the Secret Celebrity Drug Ring» werde am Montag, dem 16. September, auf dem Sender Fox ausgestrahlt. Unter anderem kommen darin auch Stars wie Kelly Osbourne (39) zu Wort, die offen über Ärzte spricht, die gegen Zahlungen Rezepte an prominente Drogenabhängige ausstellen. Es sei ein Millionengeschäft. Auch der «Jackass»-Star und Ex-Süchtige Brandon Novak (45) bestätigt genau diese Vorgehensweise. Er selbst habe in Arztpraxen gegen Geld Drogen erhalten. Auch ganze Rehazentren seien in dieses Netzwerk eingebunden.

Matthew Perry kämpfte seit Jahrzehnten gegen seine Drogensüchte an.
Foto: imago/ZUMA Press / Armando Gallo
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Matthew Perry liess sich bis zu seinem Tod täglich Ketamin spritzen

Perry sprach bereits Jahre vor seinem Drogentod offen über seine Suchtprobleme und schrieb darüber auch in seinen 2022 veröffentlichten Memoiren ausführlich. Er sei bereits mit 18 Jahren Alkohol-abhängig gewesen und habe später exzessiv Tabletten konsumiert, darunter Oxycodon und Xanax. Bereits in den 90er-Jahren litt er deswegen unter schweren gesundheitlichen Begleiterscheinungen und musste sich insgesamt 14 Mal operieren lassen – unter anderem an der Bauchspeicheldrüse und am Darm.

An seinem Tiefpunkt - nach dem Ende der Erfolgsserie «Friends» 2003 - habe er bis zu 55 Opioid-Tabletten täglich geschluckt. Insgesamt habe er 64 Entziehungskuren hinter sich gebracht, 15 Rehas, war in der Psychiatrie und sei zu rund 6.000 Treffen der Anonymen Alkoholiker gegangen. Dennoch galt er zumindest in der Öffentlichkeit in den letzten Jahren als clean. Erst nach seinem Tod kam ans Tageslicht, dass dies offenbar nicht stimmte: Im September 2023 habe er laut Staatsanwaltschaft seinen Assistenten gebeten, ihm Ketamin zu besorgen. Dieser gab in einer Befragung zu Protokoll, dass sich Perry vor seinem Tod sechs bis achtmal pro Tag Ketamin spritzen liess.

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