«Man muss meine Musik nicht so hasserfüllt durch den Dreck ziehen»
Andreas Gabalier holt zum Rundumschlag aus

Andreas Gabalier steht einmal mehr in der Kritik. Dem Volks-Rock-'n'-Roller wird vorgeworfen, er könne nicht singen. Nun wehrt er sich.
Publiziert: 14.12.2020 um 11:30 Uhr
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Aktualisiert: 14.12.2020 um 21:09 Uhr
Andreas Gabalier hat keine Lust mehr sich ständig kritisieren zu lassen.
Foto: imago images
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Andreas Gabalier (36) hat genug: Der Volks-Rock-'n'-Roller muss sich immer wieder rechtfertigen – in der Vergangenheit etwa für politische Aussagen. Nun gibt vor allem sein Gesangstalent zu reden. An diesem wird nämlich gezweifelt.

Der Sänger trat kürzlich in der ORF-«Licht ins Dunkel»-Gala und in der RTL-Show «Kindsköpfe» auf. Seine Performance kam jedoch nicht bei allen gut an. Besonders sein Gesang wurde stark kritisiert. «Andreas Gabalier beweist, dass er nicht singen kann», schrieb etwa der österreichische «Kurier». Auf Twitter wurde es noch fieser. «Wie ist Andreas Gabalier eigentlich Sänger geworden? Der kann ja gar nix!», kommentiert ein User. Ein weiterer meint: «Ein blinder Affe, der einen Bollywood-Film synchronisiert, ist lippensynchroner als Gabalier bei seinen ‹eigenen› Liedern.»

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Andreas Gabalier wehrt sich in Radiosendung

Das lässt der Österreicher nicht auf sich sitzen und wehrt sich in der Radiosendung «Frühstück bei mir» auf Ö3. «Für mich singe ich gut genug. Aber ich habe nie behauptet, dass ich es kann. Ich habe es nie studiert, und es war von Anfang an ein Hobby, das ich zur Berufung gemacht habe», erklärt er. In den letzten Jahren sei es in der Medienwelt beinahe zur Mode geworden, ihn zu zerreissen.

Das müsse nicht sein, es sei nur Musik. «Die kann man mögen oder nicht. Aber man muss sie nicht so hasserfüllt durch den Dreck ziehen», findet der Musiker. Besonders schade finde er es, dass man so heftig austeilt und den Leuten, denen es gefalle, das Gefühl gebe, sie seien Menschen zweiter Klasse. «Geschmäcker sind nun mal verschieden, und wem es nicht gefällt, der hat jederzeit die Möglichkeit, abzudrehen», stellt er klar.

Er sei kein Macho

Andreas Gabalier geht aber nicht nur auf aktuelle Kritik ein. Vor sechs Jahren machte er mit einer Interpretation von der österreichischen Nationalhymne von sich reden, weil er eine veraltete Version sang, wo Frauen nicht erwähnt werden. Warum er damit für Empörung sorgte, versteht er bis heute nicht. Für ihn sei die Hymne ein Stück Kulturgut und es habe für ihn nie zur Debatte gestanden, sie anders zu singen. «Ich würde auch nicht wollen, dass wer meine Texte umschreibt, nur weil sie in ein paar Jahren vermeintlich nicht mehr politisch korrekt sind», so Gabalier.

Auch dass er ein altertümliches Frauenbild habe, stimme nicht und verweist auf seine Ex-Freundin Silvia Schneider (38). Sie sei sogar sehr emanzipiert gewesen. «Sie hat alles gemacht, was man karrieretechnisch machen kann, und war parallel auch zu Hause total engagiert.» Er sei kein Macho und greife sogar selbst mit grösster Freude zum Staubsauger oder wasche seine Wäsche selbst. (bsn)

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