«Ich bin ja verlobt und hab 'ne Gute erwischt. Der Olli hat leider ein bisschen daneben gegriffen», mit diesen Worten eröffnet Mola Adebisi (50) am Freitagabend die Tour «Liebeskasper» – Oliver Pochers (45) persönliche Schmerztherapie – im Europapark in Rust. Worum es bei der Show geht, ist schon dem Einspieler zu entnehmen: Oliver Pocher witzelt ausschliesslich über seine gescheiterte Ehe mit Amira Pocher (31) und parodiert Biyon Kattilathu (39).
Was der Komiker nicht überspielen kann, ist der Schmerz, der seit der Trennung von Amira Pocher scheinbar immer noch tief sitzt. Das merken seine Fans: «Bei ihm geht es emotionstechnisch gerade richtig ab, das ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle, und das merkt man», so eine Zuschauerin zu «Bunte». Am Ende der Show kullern beim Komiker sogar die Tränen.
Oliver Pocher verarbeitet auf der Bühne seinen Liebeskummer
Fast 2000 Karten verkaufte Oliver Pocher am ersten Abend seiner neuen Tour, einige Städte sind bereits ausverkauft. Als Einstimmung ins Programm folgt eine Nacherzählung der Liebesgeschichte von Oliver Pocher und seiner Frau Amira Pocher. Dann lässt er es richtig krachen: Er tindert mit den Handys seiner Zuschauer, schiesst pausenlos gegen seine Ehefrau und zieht Motivationstrainer Kattilathu durch den Kakao. Alle lachen, doch als das Ende der Show naht, hat Oliver Pocher seine Gefühle nicht mehr unter Kontrolle.
Er appelliert daran, trotz einer Trennung «wenigstens als Eltern gut zusammenzuarbeiten». Die «Liebeskasper»-Tour und all die Gags seien seine «Art, damit fertig zu werden». Und wieder erklärt Pocher, dass er sich ein anderes Ende fürs Jahr 2023 gewünscht hätte. Dann muss er abbrechen. Er dreht sich vom Publikum weg und weint. Während der Komiker mit seiner Stimme kämpft, wird der Schluss der Showeinlage mit einer Foto-Diashow seinen fünf Kindern gewidmet. Schliesslich verabschiedet sich Pocher mit Standing Ovations.
Fans feiern Oliver Pochers Selbstironie
Dass Pocher mit seinem Liebeskummer ordentlich Geld macht, finden seine Fans in Ordnung: «Das ist halt seine Verarbeitung hier, wie 'ne Art Therapie. Und wir sind die Therapeuten», so ein Zuschauer. Das mache Pocher so authentisch. «Robbie Williams (49) würde irgendeinen schleimigen Song darüber machen, er macht es halt mit Selbstironie», so ein Pocher-Fan. Jemand anderes findet: «Man sieht, dass es dem richtig scheisse geht. Dass er die Trennung mit Humor nimmt, finde ich gut. Aber diese Auftritte tun mit Sicherheit ab und zu noch weh.»
Geht Pocher mit seinen Gags nicht hin und wieder zu weit? Da gehen die Meinungen seiner Fans auseinander. «Natürlich ist das alles lustig, aber ich finde, es gibt schon auch Grenzen. Was da jetzt passiert ist – hin oder her. Das ist immer noch die Mutter seiner Kinder», sagt eine Stimme aus dem Publikum. (lia)