Marc Forster über 007
«James Bond thematisiert Ideale wie Ehre und Tapferkeit»

«Mein Name ist Bond. James Bond»: Dieses Jahr feiert der berühmteste Spion der Welt sein 70-jähriges Jubiläum. Marc Forster erinnert sich an seinen Dreh von «Ein Quantum Trost» zurück und verrät, dass sein neuer Film «White Bird» Anfang Jahr in die Kinos kommt.
Publiziert: 15.11.2023 um 00:55 Uhr
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Aktualisiert: 15.11.2023 um 15:47 Uhr
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Samuel WalderRingier Journalistenschüler

Bond-Fans auf der ganzen Welt feiern dieses Jahr den 70. Geburtstag von Ian Flemings «007 – James Bond». Der Schweizer Regisseur Marc Forster (54) führte 2007 Regie bei «Ein Quantum Trost» mit Daniel Craig (55). Daneben arbeitet Forster mit weiteren Filmgrössen zusammen, zuletzt etwa mit Helen Mirren (78), bei seinem neuen Film «White Brid». Mit Blick wirft Forster einen Blick zurück auf die Bond-Drehs und spricht über seinen neusten Film.

Blick: Vor 70 Jahren erschien der erste Roman der James-Bond-Reihe. Wie fühlt es sich an, bei einer der Verfilmungen Regie geführt zu haben?
Marc Forster: Die Erfahrung, die ich beim Dreh von «Ein Quantum Trost» gemacht habe, war bahnbrechend, weil ich bis zu diesem Zeitpunkt nur kleinere Filme mit kleinerem Budget gedreht hatte – zum Beispiel «Monster's Ball» oder «The Kite Runner». Es war eine wunderbare Erfahrung, auf eine dermassen grosse Palette filmischer Möglichkeiten zurückgreifen zu können. Komplexe Action-Szenen und Drehorte auf der ganzen Welt gehörten dazu. Es war eine grosse Ehre, einen Film der Bond-Reihe zu drehen.

Was fasziniert Sie persönlich an der Filmreihe?
Sie thematisiert Ideale wie Ehre und Tapferkeit, verkörpert durch eine komplexe Figur.

Regisseur Marc Forster führte Regie bei «Ein Quantum Trost».
Foto: DUKAS
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Welche Auswirkung hatten die Streiks in Hollywood auf Sie?
Die Streiks haben jeden in seinem Lebensunterhalt eingeschränkt, aber sie waren nötig, um einige wichtige Vereinbarungen zu erreichen. Diese werden sich auf die Zukunft auswirken.

Ihr neuster Film «White Bird» erscheint wegen des Streiks anfangs 2024, ein halbes Jahr später als geplant. Um was gehts in Ihrem neusten Streifen?
Es ist eine Geschichte über die Kraft der Freundlichkeit in Zeiten des Unglücks, in der Helen Mirren und Gillian Anderson die Hauptrollen spielen. Ich hoffe, dass die Leute ins Kino gehen, um den Film zu sehen.

Warum?
Als Filmemacher denke ich natürlich immer, dass Filme am besten in einem kollektiven Raum erlebt werden, in dem wir alle gemeinsam die Kraft einer Geschichte spüren können.

Wo fühlen Sie sich am wohlsten?
Ich wuchs in der Schweiz und Deutschland auf, studierte in New York und arbeite in Hollywood. Aber die Schweiz fühlt sich immer wie mein Zuhause an.

Wie wird sich die Filmindustrie in Bezug auf AI verändern?
AI wird die ganze Welt verändern, und sie wird definitiv auch die Art und Weise verändern, wie wir Geschichten erzählen. Das Wichtigste ist, dass wir sie als Werkzeug nutzen. Wir sollten künstliche Intelligenz verwenden, um die besten Geschichten über menschliche Erfahrungen zu erzählen.

70 Jahre James Bond

James-Bond-Fans feiern dieses Jahr den 70. Geburtstag des bekanntesten Kino-Spions. 1953 veröffentlicht Ian Fleming (1908–1964) den ersten James-Bond-Roman «Casino Royale». Bis zu seinem Tod schreibt Fleming insgesamt zwölf Romane und neun Kurzgeschichten um James Bond. 1962 kommt der erste Kinofilm «James Bond jagt Dr. No» heraus. Es ist ein voller Erfolg. Mittlerweile gibt es 25 Filme, die in den letzten Jahren insgesamt 18 Milliarden Dollar einspielten. Bis jetzt spielten sieben Darsteller die Rolle des berühmtesten Agenten der Welt. Der erfolgreichste James-Bond-Film «Skyfall» spülte den Machern 1,3 Milliarden US-Dollar in die Kassen.

Sean Connery (1930–2020) im ersten James-Bond-Film «Dr. No» aus dem Jahr 1962.
imago images/United Archives

James-Bond-Fans feiern dieses Jahr den 70. Geburtstag des bekanntesten Kino-Spions. 1953 veröffentlicht Ian Fleming (1908–1964) den ersten James-Bond-Roman «Casino Royale». Bis zu seinem Tod schreibt Fleming insgesamt zwölf Romane und neun Kurzgeschichten um James Bond. 1962 kommt der erste Kinofilm «James Bond jagt Dr. No» heraus. Es ist ein voller Erfolg. Mittlerweile gibt es 25 Filme, die in den letzten Jahren insgesamt 18 Milliarden Dollar einspielten. Bis jetzt spielten sieben Darsteller die Rolle des berühmtesten Agenten der Welt. Der erfolgreichste James-Bond-Film «Skyfall» spülte den Machern 1,3 Milliarden US-Dollar in die Kassen.

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Nochmals zu James Bond: Sean Connery oder Daniel Craig?
Daniel Craig. Er ist fantastisch! Dass ich die Möglichkeit hatte, mit einem meiner Lieblingsschauspieler zusammenzuarbeiten, bedeutet mir viel. Er ist ein grossartiger Mitmensch und ein brillanter Künstler.

Ihr Lieblings-«Bond»-Film?
«Im Geheimdienst Ihrer Majestät».

Soll der nächste James Bond eine Frau sein?
Ich bin für alles offen, solange es die Geschichte bereichert und der Erzählung einen grösseren Sinn verleiht.

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