Mega-Influencerin soll krebskranke Kinder betrogen haben
Italienische Behörden ermitteln gegen Chiara Ferragni

Chiara Ferragni ist mit 29 Millionen Followerinnen und Followern auf Instagram eine der grössten Influencerinnen der Welt. Die Italienerin soll sich mit einer Hilfsaktion für krebskranke Kinder die eigenen Taschen gefüllt haben.
Publiziert: 12.01.2024 um 21:12 Uhr
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Berit-Silja GründlersRedaktorin People

Auf der pink verpackten Panettone des italienischen Süsswarenherstellers Balocco steht gross ihr Name und der ist einiges wert: Chiara Ferragni (36) verdient mit ihrem Job als Influencerin Millionen. Sie hat eine eigene Schuhmarke, Werbeverträge mit grossen Marken und setzt sich natürlich auch für einen guten Zweck ein. Und was könnte der zweifachen Mutter näher liegen als das Wohl von Kindern, die an Krebs erkrankt sind? 

Ein Grossteil der Erlöse aus dem Verkauf der Ferragni-Panettone sollte an ein Krankenhaus für krebskranke Kinder in Turin gehen. Auf ihrem Instagram-Kanal schwang die Italienerin die Werbetrommel und gab sich grosszügig. Dabei soll sie sich, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft Mailand, die eigenen Taschen gefüllt haben. Das Spital erhielt lediglich 50'000 Franken vor Verkaufsstart vom Hersteller des Kuchens. Seit Weihnachten 2022 warten die kleinen Patientinnen und Patienten auf das Geld des Internet-Stars. 

Trotz Busse und Ermittlungen guten Mutes

Und die Menschen, die glaubten, die Süssigkeit für den guten Zweck zu kaufen, legten deutlich mehr für die Panettone hin, als gewöhnlich. Ferragnis Kuchen kostete nämlich satte neun Franken – viel im Vergleich zum üblichen Marktpreis in Italien von rund drei Franken. 

Dieser Kuchen sollte eigentlich vielen Italienerinnen und Italienern sowie krebskranken Kindern die Weihnachtszeit versüssen.
Foto: Instagram
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Nach Angaben der ermittelnden Behörden geht es nun um den Verdacht des unlauteren Wettbewerbs gegen Chiara Ferragni und die Frage, ob sich die Influencerin am Verkauf des Kuchens unter der Prämisse des guten Zwecks bereichert hat. Die italienische Kartellbehörde hat bereits ein Bussgeld in Millionenhöhe gegen Ferragni erlassen und auch Balocco, der Hersteller der Panettone, muss ein hohes Bussgeld abdrücken.

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Die Influencerin reagierte mit einem Video auf die Vorwürfe: Mit Tränen in den Augen sprach sie von einem Kommunikationsfehler und versprach «Missverständnisse» dieser Art in Zukunft vermeiden zu wollen. Zudem sprach Chiara Ferragni dem Turiner Spital eine Spende von einer Million Euro zu. Wie die italienische Zeitung «L'Unione Sarda» berichtet, hat das Krankenhaus das Geld auch bereits erhalten. Die Untersuchungen kann das aber nicht verhindern, diesen sehe sie, so sagt Ferragni ebenfalls auf Instagram, aber gelassen entgegen: «Ich habe immer guten Glaubens gehandelt. Ich bin mir sicher, dass die laufenden Ermittlungen das auch ergeben werden.»


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