Mutter tot, Vater depressiv – Patricia Kelly (53) erinnert sich an die Weihnacht 1982
Das traurigste Fest der Kelly Family

Die Kelly Family machte sich zu Beginn mit Weihnachtsliedern einen Namen. Doch nicht immer waren die Festtage rosig für die Musiktruppe.
Publiziert: 12.12.2022 um 00:35 Uhr
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Aktualisiert: 12.12.2022 um 08:31 Uhr
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Michel ImhofTeamlead People

Das Fest der Liebe war schon immer ein grosser Teil der Geschichte der Kelly Family. Mit spanischen Weihnachtssongs erlangten sie Bekanntheit. «Das war vor über 40 Jahren, wir haben bei uns zu Hause vor dem Kamin gespielt, hatten kein Radio und keinen Fernseher», erinnert sich Patricia Kelly (53). Doch ihre Erinnerung an Weihnachten seien nicht nur schön. «Die heile Welt existierte, bis ich 13 war», sagt sie.

Der Wendepunkt kam mit dem Tod ihrer Mutter Barbara-Ann Kelly (1946–1982). Sie erkrankte an Brustkrebs und verzichtete für die Schwangerschaft mit Sohn Angelo (heute 40) auf eine Chemotherapie. 1982 starb sie an den Folgen ihrer Krankheit, hinterliess Vater Dan (1930–2002) mit den Kindern. «Am 10. November, gerade vor der Weihnachtszeit. Das war alles andere als schön. Die Mutter war tot, der Vater depressiv», so Patricia Kelly.

«Du hast eine Chance, wenn du das Kind abtreibst»
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Drama in der Kelly Family:«Du hast eine Chance, wenn du das Kind abtreibst»

Kinder musizierten in der Metro, um Geld für die Familie zu verdienen

Gelebt hat die Musikerfamilie damals in einem Gasthaus in Paris. «Im Stadtteil Marais, der damals nicht so hip war wie heute, sondern eher heruntergekommen. Eine Wohnung bekamen wir mit den vielen Kindern nicht. Ein marokkanischer Hotelbesitzer gab uns drei Zimmer. Diese zu bezahlen, war aber eine grosse Herausforderung.»

Die Kelly Family ist aktuell mit ihrer «Mega Christmas Show» auf Tournee.
Foto: Ben Wolf
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Die älteren Kinder der Kelly Family – Kathy (59), Paul (58), John (55), Jimmy (51), Joey (49) und Patricia – bemühten sich, Geld zu beschaffen und ihren jüngeren Geschwistern – Barby (1975–2021), Paddy (45), Maite (43) und Angelo – schöne Weihnachten zu bescheren. «Wir spielten in der U-Bahn, wurden täglich mehrfach verjagt. Tageslicht sahen wir zu dieser Zeit kaum. Es ging ums Überleben. Dieser Winter steckte uns lange in den Knochen.»

Fest für die jüngeren Geschwister

Geschenke gab es nur für die jüngeren Geschwister, damit sie nicht so leiden mussten. «Wir improvisierten eine kleine Krippe, hatten einen kleinen, unechten Weihnachtsbaum. Es ging uns nur darum, es uns ein wenig gemütlich zu machen.»

Ein halbes Jahr später kam die Kelly Family schliesslich zu Geld und lebte in einer komfortableren Situation. In den Neunzigerjahren wurden sie international bekannt und spielten in ausverkauften Stadien. Ein Hype, der auch seit dem Comeback im Jahr 2017 wieder aufgeflammt ist.

Weihnachtsparty gegen Corona-Koller

Weihnachten ist auch heute noch ein grosses Thema bei der Musikerfamilie. Mit ihrem Album «Christmas Party» machen sie am kommenden Samstag mit der «Mega Christmas Show» halt im Hallenstadion Zürich. «Wir haben in der Corona-Pandemie viele geliebte Menschen verloren», sagt Patricia Kelly. «Jetzt wollen wir mit unserem Konzert den Menschen eine richtige Weihnachtsparty liefern. Damit wir diese schlimme Zeit hinter uns lassen können.»

Tickets für «Die Mega Christmas Show» der Kelly Family am 17. Dezember 2022 im Hallenstadion Zürich gibts bei Ticketcorner.

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