P. Diddy schlägt mehrmals auf Cassie ein
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Überwachungskamera filmte mit:P. Diddy schlägt mehrmals auf Cassie ein

Ex-Freundin auf Hotelflur verprügelt – trotzdem kommt Rapper straffrei davon
Jetzt bricht P. Diddy sein Schweigen

Empörung nach verstörendem Prügel-Video: Rapper P. Diddy schlägt und tritt 2016 seine Partnerin, doch eine Anklage ist jetzt unmöglich. Am Sonntag äusserst sich die Rap-Legende auf Instagram zu der Tat.
Publiziert: 19.05.2024 um 15:02 Uhr
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Aktualisiert: 19.05.2024 um 21:00 Uhr
Hier packt Sean «Diddy» Combs seine Ex-Freundin Cassie von hinten am Hals und wirft sie zu Boden.
Foto: keystone-sda.ch
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US-TV-Sender CNN veröffentlichte am Freitag ein Video und liess die ganze Welt dabei zusehen, wie US-Rap-Superstar P. Diddy (54), bürgerlich Sean Combs, 2016 seine damalige Partnerin Cassandra «Cassie» Ventura (37) auf dem Hotelflur verprügelte. Mehrmals schlägt der Rapper auf die wehrlose Frau ein, Überwachungskameras des Hotels filmten die Tat. 

Und jetzt das: Wie das Büro des Generalstaatsanwalts von Los Angeles erklärt, werde Combs nicht angeklagt. Die Bilder im Video seien zwar «extrem verstörend und schwer anzusehen», eine Strafverfolgung aber aufgrund der Verjährungsfrist unmöglich.

In den USA gelte eine einjährige Verjährungsfrist für Körperverletzung. Da sich der Vorfall vor knapp acht Jahren ereignete, könne der Rapper nicht bestraft werden. Ventura selbst hatte Combs zivilrechtlich wegen Vergewaltigung und Körperverletzung angeklagt, doch es kam zu einer aussergerichtlichen Einigung.

«Mein Verhalten ist nicht zu entschuldigen»
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Jetzt spricht P. Diddy:«Mein Verhalten ist nicht zu entschuldigen»

Das sagt Venturas Ehemann

Am Sonntag brach der Rapper sein Schweigen zu dem Video. In einem Video auf Instagram entschuldigte sich der Musiker. «Mein Verhalten in diesem Video ist unentschuldbar. Ich übernehme die volle Verantwortung für meine Handlungen in diesem Video», sagt er darin. Er sei damals von sich selbst angewidert gewesen und sei es jetzt noch immer. Nach den Schlägen habe er sich professionelle Hilfe gesucht und eine Therapie gemacht. «Es tut mir so leid. Ich setze mich dafür ein, jeden Tag ein besserer Mensch zu sein. Ich bitte nicht um Vergebung, es tut mir wirklich leid», fügt er an. 

Cassandra Venturas jetziger Ehemann, Personal-Trainer Alex Fine, kritisiert auf Instagram Männer, die Gewalt gegen Frauen ausüben, bezeichnet sie als «Frauenhasser». «Männer, die Frauen schlagen, sind keine Männer. Männer, die dies unterstützen und diese Personen schützen, sind keine Männer.»

Der Anwalt von Cassie, Douglas Wigdor, hatte nach der Veröffentlichung des Videos am Freitag mit einer Stellungnahme reagiert, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Darin schrieb er, dass das «herzzerreissende Video» ein weiterer Beweis für das «verstörende» Verhalten von Combs sei. Wigdor verwies auf den «Mut» und die «Stärke» seiner Mandantin, dieses Verhalten ans Licht zu bringen.

Combs und Ventura waren von 2007 bis 2018 ein Paar. Noch im selben Jahr, als mit P. Diddy Schluss war, kam sie mit Alex Fine zusammen.

P. Diddy hat mehrere Klagen am Hals

Noch im vorigen September war Combs («Bad Boy for Life», «I'll Be Missing You») bei der Vergabe der MTV Video Music Awards gross gefeiert worden. Für seine Karriere und seinen Einfluss auf die Musikwelt erhielt er den «Global Icon Award». Doch dann sah sich der Hip-Hop-Star mit mehreren Zivilklagen wegen Vergewaltigung und Missbrauchs konfrontiert.

Im Dezember 2023 reichte eine nicht namentlich genannte Frau Klage ein. Sie warf Combs und zwei weiteren Männern vor, sie als 17-Jährige im Jahr 2003 in dem New Yorker Studio des Rappers unter Drogen gesetzt und vergewaltigt zu haben. Im Februar reichte der Produzent Rodney «Lil Rod» Jones, der mit Combs an dessen Grammy-nominierter Platte «The Love Album: Off the Grid» arbeitete, Klage vor einem Bundesgericht in New York ein.

Demnach wirft er Combs vor, ihn in einem Zeitraum von über einem Jahr sexuell belästigt, unter Drogen gesetzt und bedroht zu haben. Jones habe auch mehrfach miterlebt, wie der Rapper, seine Mitarbeiter und andere Menschen «ernsthaft illegalen Aktivitäten» nachgegangen seien, zitierte der Sender NBC aus der Klage.

Im März sorgten dann Razzien in Los Angeles und in Miami für Schlagzeilen. US-Ermittler durchsuchten dort Häuser des Rappers. Zu den Hintergründen teilte die Behörde Homeland Security Investigations (HSI) zunächst aber nichts mit. Combs Anwälte reagierten prompt und sprachen von einer «Hexenjagd» als Folge «unbegründeter Anschuldigungen», die in Zivilklagen gegen Combs erhoben worden seien. Der Musiker sei unschuldig und werde weiter dafür kämpfen, seinen Namen reinzuwaschen.

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