Vom Kinderstar zum Rebell
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Aaron Carter ist tot:Vom Kinderstar zum Rebell

Neue Details enthüllt
Polizei findet Druckluft-Dosen und Pillen bei Aaron Carter (†34)

Nach dem Tod von Aaron Carter (†34) veröffentlichen die ermittelnden Beamten Informationen, die auf die Umstände des Ablebens des Musikers hinweisen könnten.
Publiziert: 08.11.2022 um 09:55 Uhr
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Aktualisiert: 08.11.2022 um 18:25 Uhr

Am Samstag wurde Aaron Carter, der Bruder von Back-Street-Boys-Mitglied Nick Carter (42), von seiner Haushälterin tot in seinem Haus in Lancaster, Kalifornien, aufgefunden. Der ehemalige Kinderstar wurde nur 34 Jahre alt.

Dass Carter Probleme mit Drogen hatte, war bekannt und wie die Polizei nun veröffentlicht, könnten ihn diese auch sein Leben gekostet haben. Das US-Promi-Magazin «TMZ» berichtet, dass Ermittelnde im Bade- und Schlafzimmer des Musikers Druckluftdosen und verschreibungspflichtige Medikamente fanden. Ob diese zum Tod von Aaron Carter geführt haben, bestätigt die Polizei nicht. Es handle sich dabei aber um einen wichtigen Hinweis.

Carter hatte über 100 Krampfanfälle erlitten

In einem Interview mit der US-Ausgabe der Zeitung «The Sun» sprach er erst im September offen darüber, dass er sich in eine Suchtklinik begeben habe, um nicht wieder rückfällig zu werden. Fünf Jahre, so Aaron Carter, sei er clean gewesen. Er habe Druckluftspray aus Dosen eingeatmet und über 100 Krampfanfälle erlitten. «Ich will auf keinen Fall wieder zurück dahin», sagte er damals.

Aaron Carter starb am Samstag im Alter von 34 Jahren.
Foto: DUKAS
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Nick Carter bricht bei Konzert in Tränen aus
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Nach Tod von Aaron (†34):Nick Carter bricht bei Konzert in Tränen aus

Der Hauptinhaltsstoff von Luftspraydosen, wie sie zum Beispiel zum Reinigen von Tastaturen genutzt werden, ist Difluorethan. Atmet man diesen ein, führt das zu einem sofortigen Rausch, möglichen Halluzinationen und Wahnvorstellungen. Es kann aber auch im Gehirn zu einem Ausfall des Atemzentrums kommen.

Der Rausch vergeht zwar sehr schnell, genauso rasch kann es aber zu einer tödlichen Überdosis durch Herzstillstand und Sauerstoffmangel kommen.

Schwere Vorwürfe an die Haushälterin

Ein Paar aus der Nachbarschaft behauptet, dass es das Leben des Sängers womöglich hätte retten können und macht der Haushälterin schwere Vorwürfe, berichtet die «Daily Mail». Man habe über den Polizeifunk gehört, dass sich im Haus von Aaron Carter eine tote Person befinde.

Daraufhin seien sie mit einem Defibrillator herbei geilt, um erste Hilfe zu leisten. Eine Frau, mutmasslich die Haushälterin, habe geöffnet. «Sie war hysterisch und schrie immer wieder, dass er tot sei. Ich bat sie, uns hereinzulassen. Sagte ihr, dass wir helfen können und meine Frau Krankenschwester ist», so der Nachbar. Die Frau habe nicht geantwortet, sondern die Tür wieder geschlossen.

Der Mann beschreibt Aaron Carter als «schrecklichen Nachbarn». Man habe wenig Kontakt gehabt, aber der Musiker habe ständig mit anderen Bewohnern gestritten, und die Polizei sei mehrfach gerufen worden.

«Ich will meinen Sohn zurück»

Aaron Carter wollte sein Leben aber in den Griff bekommen, die Auslöser für sein Suchtverhalten in der Klinik therapieren, sagte er in einem seiner letzten Interviews. «Ich hatte keine Rückfälle oder Ähnliches, aber die Trigger sind im Moment sehr akut für mich und ich will meinen Sohn zurück.»

Mit seiner Ex-Verlobten Melanie Martin (30) hat der ehemalige Kinderstar den elf Monate alten Sohn Prince, für den das Paar das Sorgerecht verlor, weil es immer wieder Fälle von häuslicher Gewalt gab.

Schwester der Carter-Brüder starb an Medikamenten-Überdosis

Auch soll der Sänger abhängig von verschreibungspflichtigen Medikamenten, besonders dem starken Beruhigungsmittel Xanax gewesen sein. Immer wieder tauchten auf Instagram und Tiktok Videos von ihm auf, auf denen es schien, als stehe er unter Drogen. Carter lallte, konnte die Augen kaum aufbehalten und verlangte sogar nach Xanax.

Schon die Schwester von Aaron und Nick Carter, Leslie, starb 2012 im Alter von 25 Jahren an einer Kombination aus starken Medikamenten, darunter auch das Beruhigungsmittel Xanax. «Leslie war es, die mich mit dem Dosen-Schnüffeln in Kontakt gebracht hat», so Aaron Carter.

Ob die Substanzen ursächlich für den Tod des Familienvaters waren, werden die Obduktion und die toxikologische Untersuchung zeigen. Die Ermittler sagen, dass dies Monate dauern könnte. (grb)

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