Petfluencer liegen im Trend
Jö-Effekt mit Nebenwirkung

Sie nennen sie mein Kind, mein Baby, mein Liebling. Gemeint sind die Haustiere der Stars, die auf Instagram ihre eigenen Seiten mit unglaublich vielen Fans haben. Ist das richtig?
Publiziert: 04.04.2021 um 09:51 Uhr
Flavia Schlittler, stv. People-Chefin.
Foto: Shane Wilkinson
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Flavia Schlittler

Wären Gustav, Koji und Miss Asia Kinder, würden sich die meisten hüten, ein Instagram-Profil von ihnen anzulegen und herzige Bilder von ihnen im Bett zu posten – oder sie würden sie bei adäquatem Alter zumindest fragen. Superstar Lady Gaga (34) hat dies nicht gemacht. Muss und kann sie auch nicht; es handelt sich zwar um ihre «Kinder», wie sie die drei bezeichnet. Doch es sind Hunde, drei Französische Bulldoggen. Deren Instagram-Profil «missasiaxoxo» folgen unglaubliche 229'000 Fans, sogenannte Follower.

Was wir von ihnen sehen, weckt ihn vielen den Jö-Effekt. So herzig, wie sie durch Dünen streifen und am Strand rennen. Und ganz ehrlich, fast noch herziger sind die lustigen Fotos von ihnen mit Glitzerhalsbändern, Partyhütchen, still beim Samichlaus sitzend, herzerwärmend und stilsicher drapiert vor dem Cheminée. Bei diesem Jö ertappe ich mich selbst.

Doch genau da kommt die Nebenwirkung. Ist es artgerecht, das Tier mit Sonnenbrille und lässigem Halstuch so zu vermenschlichen? Finden sie es genauso cool, wie es ihr Designerpulli den Anschein macht? Darauf gibts keine einfache Antwort. Sehen sie leidend aus? Nein. Wirken sie glücklich? Keine Ahnung. Und doch sind sie halt herzig, die Petfluencer. Ich habe mir ehrlich gesagt auch schon überlegt, für unseren Chihuahua Coco einen Instagram-Account anzulegen. Aber irgendwie finde ich es nicht richtig. Die Aufmerksamkeit im Internet hätten viele andere verdient: Menschen.

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