Schauspieler soll Schwulen-Attacke inszeniert haben
Jussie Smollett in Chicago verhaftet

Schauspieler Jussie Smollett soll eine Hass-Attacke inszeniert haben. Jetzt wurde der 36-Jährige verhaftet. Ihm droht eine Haftstrafe von bis zu drei Jahren.
Publiziert: 21.02.2019 um 04:14 Uhr
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Aktualisiert: 22.02.2019 um 08:42 Uhr

Jussie Smollett (36) ist in Haft. Wie Anthony Guglielmi, der Sprecher der Polizei von Chicago auf Twitter mitteilt, wurde der Schauspieler in Gewahrsam genommen. Ihm wird vorgeworfen, der Polizei falsche Angaben gemacht zu haben.

Es könnte für Smollet knüppeldick kommen: Laut diversen US-Medien droht ihm im Falle einer Verurteilung eine Haftstrafe zwischen zwölf Monaten und drei Jahren.

Was war passiert?

Der homosexuelle «Empire»-Star Jussie Smollett berichtete Ende Januar über eine Attacke auf offener Strasse. Er sei mit einer Schlinge gewürgt, mit Schlägen eingedeckt und mit Bleichmittel überschüttet worden, gab der Schauspieler an. Die Männer hätten erst von ihm abgelassen, als sich andere Passanten näherten. 

«Empire»-Star Jussie Smollett wurde Ende Januar angeblich Opfer eines Hassverbrechens. Nun wurde er verhaftet.
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Nach der Tat beschrieb Smollett die Angreifer als weisse Männer, die ihn rassistisch und homophob beleidigt hätten. «Für dich ist kein Platz im MAGA-Land», sagten die Täter laut dem 36-Jährigen, der sich vor vier Jahren als homosexuell geoutet hatte. «MAGA» steht für «Make America Great Again» – es handelt sich um den Wahlkampf-Slogan von US-Präsident Donald Trump. 

Der Fall sorgte für riesigen Wirbel in den USA und startete eine Debatte über Gründe und Ursachen von Schwulenhass. Vielerorts wurde rasch die Trump-Politik als Ursache ausgemacht. Zahlreiche Stars wie die Sänger Janet Jackson (52) und John Legend (40) oder Schauspielerin Eva Longoria (43) verurteilten das Hass-Verbrechen und sendeten Smollett ihre Genesungswünsche. Ganz Amerika zeigte sich solidarisch mit dem Unfall-Opfer. Die Polizei ordnete den Fall als Hass-Verbrechen, nahm zwischenzeitlich zwei Männer fest und musste sie später aber wieder freilassen.

Stattdessen erhärtete sich der Verdacht, dass Jussie Smollett seine Attacke inszeniert hatte. So konnten die Beamten auf den umliegenden Überwachungskameras keine Hinweise auf einen Angriff entdecken. Ausserdem soll die Polizei zwei Verdächtigte vernommen haben, die angaben, dass Smollett sie angeheuert habe, die Attacke zu fälschen. (nim/vof/klm)

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