Foto: Tina Korhonen@.All rights reserved

Rock-Idol Bonnie Tyler hat im Lockdown einiges nachgeholt
«Mit 69 lernte ich kochen und schwimmen»

Sängerin Bonnie Tyler lanciert ihr Comeback. Und erzählt, was sie während des Lockdowns alles gelernt hat.
Publiziert: 02.02.2021 um 16:37 Uhr
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Aktualisiert: 20.02.2021 um 17:16 Uhr
Interview: Dominik Hug

Sie sei ein Rock-’n’-Roll-Fossil, sagt Bonnie Tyler (69). Die Britin mit der imposanten Reibeisenstimme, die in den letzten 50 Jahren mehr als hundert Millionen Alben verkauft hat, erzählt am Telefon, was sie im Lockdown alles gelernt hat. Und wie sie ihre ebenso lange Ehe frisch hält.

BLICK: Wo stecken Sie gerade?
Bonnie Tyler: In unserem Ferienhaus in Portugal. Wir haben uns am 15. März hierher verkrochen. Könnte schlimmer sein. Die Aussicht aufs Meer ist atemberaubend.

Mittlerweile können Sie sogar schwimmen.
Genau. Ich hatte als Kind panische Angst vor Wasser. Letztes Jahr habe ich aber endlich schwimmen gelernt, nachdem ich von einer Jacht gefallen und fast ertrunken war. Rettungsschwimmer mussten mich rausfischen. Das hat sich im Nachhinein als Glücksfall herausgestellt.

Bonnie Tyler feiert heuer ihren 70. Geburstag.
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Warum?
Weil ich während des Lockdowns in der Algarve den ganzen Sommer über am Swimming Pool verbringen konnte.

Wie haben Sie die Zeit sonst noch verbracht?
Ich habe auf meine alten Tage sogar kochen gelernt! Als Hausfrau taugte ich nie viel. Ich musste ja auch nie kochen, da ich ständig auf Tournee war. Doch ich habe grossen Gefallen an der Kocherei gefunden. Mein Mann kennt mich kaum mehr wieder: Er hat plötzlich eine ganz neue Frau zu Hause (lacht).

Was kochen Sie am liebsten?
Gestern gab es zum Abendessen Venusmuscheln an einer Weissweinsauce mit Koriander. Heute mache ich Pasta all’arrabbiata und Rindfleisch. Ich habe es gerne scharf.

Sie und Robert sind seit fast 50 Jahren verheiratet.
Richtig. Ihn getroffen zu haben, ist und bleibt das grösste Glück meines Lebens.

Wie halten Sie die Ehe frisch?
Mit viel Lachen und viel Liebe. Wir teilen alles zusammen, Robert begleitet mich auch überallhin. Egal, wie weit ich für einen Auftritt reisen muss, er ist immer dabei.

Sie werden dieses Jahr 70. Wie halten Sie sich fit?
Ich und Robert gehen täglich am Strand spazieren. Ich setze mich auch täglich auf den Hometrainer. Jung hält mich auch ein gewisses Nervengift – zweimal jährlich lasse ich mich spritzen. Und weil ich damit schon relativ früh angefangen habe, sind da auch heute nicht viele Falten in meinem Gesicht.

Bereuen Sie etwas im Leben?
Rein gar nichts, Darling. Ich würde alles nochmals genau so machen.

50 Jahre Bühne und Liebe

Das Video zu «Total Eclipse of the Heart» haben auf Youtube gegen 600 Millionen Menschen gesehen. Bonnie Tyler (69) gehört zu den bekanntesten Sängerinnen. Die Britin ist seit 50 Jahren im Geschäft. Zur Musik kam sie über ihre Mutter, die Opern-Fan war. Weitere Tyler-Hits sind «It's a Heartache» (1978) und «Holding Out for a Hero» (1983). Seit Anfang der 70er-Jahre ist sie mit Robert Sullivan (72) verheiratet. Mit «The Best is yet to Come» veröffentlicht sie diesen Monat ihr 18. Album, Anfang 2022 wird sie in Zürich auftreten.

Das Video zu «Total Eclipse of the Heart» haben auf Youtube gegen 600 Millionen Menschen gesehen. Bonnie Tyler (69) gehört zu den bekanntesten Sängerinnen. Die Britin ist seit 50 Jahren im Geschäft. Zur Musik kam sie über ihre Mutter, die Opern-Fan war. Weitere Tyler-Hits sind «It's a Heartache» (1978) und «Holding Out for a Hero» (1983). Seit Anfang der 70er-Jahre ist sie mit Robert Sullivan (72) verheiratet. Mit «The Best is yet to Come» veröffentlicht sie diesen Monat ihr 18. Album, Anfang 2022 wird sie in Zürich auftreten.

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Trotz riesigen Erfolgen mussten Sie auch harte Zeiten durchmachen. Wie gingen Sie damit um?
Man muss sich bewusst sein, dass man nicht dauernd an der Spitze sein kann. Klar gab es Zeiten, in denen meine Platten kaum gekauft wurden. Aber irgendein 80er-Jahre-Festival gab es immer, an dem ich auftreten konnte. Angst zu verhungern, hatte ich jedenfalls nie.

Haben Sie ein Lebensmotto?
Glaube an dich selber. Wenn du es nicht tust, wird es auch sonst kein anderer tun. Das hat mir als Kind schon meine Mutter eingebläut.

Mit «The Best Is Yet To Come» veröffentlichen Sie nun eine weitere CD. Glauben Sie wirklich, dass das Beste noch vor uns liegt?
Mehr denn je nach dieser Pandemie! So etwas haben wir Lebenden ja noch nie durchgemacht. Stellen Sie sich die Party vor, wenn Corona endlich vorbei ist. Wie werden wir uns in den Armen liegen. Und das rund um die Welt.

Gibt es überhaupt noch Leute, die CDs kaufen?
Leider nicht mehr viele. Aber mir macht es immer noch Spass, welche aufzunehmen und mit den neuen Liedern danach auf Tournee zu gehen.

Wie lange noch?
Oh, keine Sorge, ich werde schon noch ein bisschen hierbleiben. Tom Jones springt mit seinen 80 Jahren ja auch immer noch über die Bühne.

Wie tragen Sie Sorge zu Ihrer Stimme?
Indem ich dreimal die Woche mit meinem Gesangslehrer in London telefoniere und 15 Minuten mit ihm übe. Und: Ich trinke oft Zitronensaft, Honig und Ingwer.

Worauf sind Sie besonders stolz?
Auf die Beziehung mit meinem Mann. Und dass ich genug Geld verdient habe, um meiner Familie zwischendurch unter die Arme greifen zu können.

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