Influencerin Louisa Dellert bettelt um Spenden bei Fans
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Heftiger Shitstorm im Internet:Influencerin Louisa Dellert bettelt um Spenden bei Fans

Sie kann Miete, Versicherung und Kameramann nicht mehr zahlen
Öko-Influencerin bettelt um Spenden für sich selbst

Influencerin Louisa Dellert hat ihre 381'000 Follower auf Instagram um finanzielle Unterstützung gebeten. Dafür erntet sie einen heftigen Shitstorm und muss sich erklären.
Publiziert: 18.07.2019 um 11:42 Uhr
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Aktualisiert: 18.07.2019 um 13:09 Uhr

Influencerin Louisa Dellert (29) setzt sich für Umwelt-, Tierschutz und Nachhaltigkeit ein. Auch über Politik informiert sie ihre 381'000 Follower auf ihrem «grünen Fitnessblog». Zu lesen sind Themen, mit denen man bei Instagram und Co. kaum Geld machen kann. Viele Kooperationen mit Marken lehnt die Öko-Influencerin laut eigener Aussage aus ethischen Gründen ab. Jetzt hat sie Probleme vom Geld, das sie als Influencerin verdient, ihre Rechnungen zu bezahlen, und bittet ihre Follower um Geld. 

Dellert verkündet: «Ich habe mir ein finanzielles Unterstützungskonto eingerichtet.» Damit wolle sie ermöglichen, dass sie weiterhin über Politik sprechen sowie «im Bundestag Interviews führen, im Zoo eine Reportage machen oder auf Helgoland über den Klimawandel berichten» kann. Weiter schreibt sie: «Miete, Versicherungen, die Fahrten nach Berlin, Übernachtungen, Kameramann, etc. – das alles schaffe ich nicht finanziell zu wuppen, wenn ich nicht viel verdiene.» 

Spenden für Zugticket

Louisa Dellert erklärt, monatlich auflisten zu wollen, was sie mit dem Geld ihrer Fans, das auf ihrem privaten Konto ankommt, mache. Zunächst will sie ein Ticket für die Deutsche Bahn kaufen, das mit dem SBB-Generalabonnement vergleichbar ist, und sich einen Mitarbeiter zum Video-Schneiden suchen. 

Öko-Influencerin Louisa Dellert hat zu Spenden aufgerufen – für sich selbst.
Foto: Instagram
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Shitstorm wegen Spendenaufruf 

Ihre Social-Media-Anhänger sind grösstenteils schockiert von ihrem Spendenaufruf für sich selbst. «Wenn man von einem Job nicht leben kann, dann sollte man sich einen anderen suchen und diese Tätigkeit nebenbei ausüben», motzt einer. Und weiter: «Das ist wirklich das Unangenehmste, was ich bisher von Influencern sehen musste.» Ein anderer Kommentar lautet: «So was Unverschämtes. Ein junger gesunder Mensch bettelt um  Geld, um sich sein Hobby zu finanzieren . Ich hätte mich geschämt.» 

Andere unterstützen die Influencerin jedoch und bestärken sie in ihrem Vorhaben. «Danke Lou,  mach bitte weiter! Wir unterstützen dich.  Du bewegst, begeisterst, klärst auf und hilfst», schreibt eine Followerin. Auch konstruktive Kritik sammelt  sich unter dem Beitrag. «Prinzipiell ist es okay, nach Geld für deine Aktivitäten zu fragen. Aber du bist, obwohl du es immerzu betonst, nicht neutral.» Der Kommentar bezieht sich auf die politische Arbeit der Influencerin. 

Nach knapp 8000 Franken krebst Öko-Influencerin  zurück

In einem zweiten Statement krebst die Influencerin nun teilweise zurück. Jetzt schreibt sie: «Nochmal : Damit bezahle ich keine Miete, Versicherungen oder Ähnliches. Ich habe ja glücklicherweise schon noch 1-2 andere Jobs im Monat, mit denen ich das bestreiten kann.»

Ausserdem verkündet sie, dass bislang rund 8000 Franken zusammengekommen sind. Damit will sie nun besagtes Bahnticket kaufen (kostet  in der zweiten Klasse rund 4800 Franken), welches sie jedoch nur zu politischen Recherchearbeiten oder Interviews nutzen will. Sie stellt klar: «Ich verwende dieses Geld nicht, um mein ‹Influencer›-Dasein zu finanzieren.»

Louisa Dellert  bereut den Spendenaufruf nicht

Auch unter diesem Statement sammeln sich Negativ-Kommentare wie dieser: «Wer da Geld gespendet hat, der muss auch komplett die Kontrolle über sein Leben verloren haben.» Im Interview mit dem «Stern» erklärt Louisa Dellert, auf die Frage, ob sie den Spendenaufruf bereue: «Nee, überhaupt nicht. Ich brauche gerade die Unterstützung, weil ich diesen Beruf Influencerin gerne transformieren möchte, um zu zeigen, dass man damit Sinnvolles machen kann.» 

Die Influencerin selbst meldet sich mit einem Foto einer besonders negativen und beleidigenden Nachricht vorerst ab und schreibt: «Ihr Lieben, ich bin jetzt erstmal ein paar Tage ‹offline›. Nein, ich brenne nicht mit dem Geld durch.» (euc)

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