Wegen ewigen Lockdown-Telefonaten
Guido Maria Kretschmer war von Promi-Freunden genervt

Der Modedesigner Guido Maria Kretschmer ist aus der deutschsprachigen TV-Landschaft nicht mehr wegzudenken. Warum man sich auch im Homeoffice schick machen sollte und welches Projekt er während des Lockdowns umsetzte, verrät er im Gespräch mit BLICK.
Publiziert: 13.10.2020 um 06:58 Uhr
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Aktualisiert: 09.03.2021 um 11:29 Uhr
Franziska Pahle

Er ist der beliebteste deutschsprachige Modedesigner und Moderator: Guido Maria Kretschmer (55). In seiner Vox-Sendung «Shopping Queen» bewertet er seit 2012 die Outfits der Kandidaten – auch Schweizer Jet-Set-Lady Vera Dillier war im Sommer beim Luxus-Ladies-Spezial mit dabei und machte mit Kretschmers spitzer Zunge Bekanntschaft:«Die sieht aus, wie eine, die definitiv arbeiten lässt. Und definitiv auch ein paar Tage reich ist»

Übel nimmt es ihm niemand. «Frauen sehen mich als beste Freundin, die sagt, was sie denkt», sagt er. Kretschmer kennt sich in der Schweiz erstaunlich gut aus. Er habe hier viele Freunde, sei regelmässig auch für seine Winterferien in den Bergen zu Besuch. Er erzählt von seiner guten Freundin aus dem Aargau, die einst als Redaktorin beim BLICK arbeitete («Eine ganz bezaubernde Frau») und schwärmt von Zürich («Eine schöne, ruhige Stadt»), dem Opernhaus und dem Theater am Hechtplatz.

Im Homeoffice nicht nachlässig werden

Wegen des Lockdowns im Frühjahr hat sich auch für Kretschmer das ein oder andere geändert. Statt sich für einen Opernbesuch schick zu machen oder vor der TV-Kamera zu stehen, spielt sich sein Leben viel in den eigenen vier Wänden ab. Das sei er gewohnt, seine Mode-Entwürfe fertige er sowieso lieber in Ruhe in Zuhause an. Doch auch dort sollte man unbedingt auf ein ordentliches Auftreten achten. «Auch das eigene Zuhause ist ein Platz, an dem man sich vernünftig anziehen sollte.» Sonst werde man nachlässig, so Deutschlands beliebtester Mode-Kritiker. «Obenrum ist es dann okay und untenrum lasse ich es hängen? Nein!» Er sei überrascht, wenn er in Videocalls schon gesehen habe, wie manche Leute leben. «Da wird das Innerste nach aussen gekehrt.»

Der Modedesigner Guido Maria Kretschmer ist ein grosser Fan der russischen Windhundrasse Barsoi.
Foto: Dyson
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Kretschmer spürt Veränderung beim Online-Shopping

Beruflich hat sich die Pandemie auf Kretschmers Verkäufe nicht negativ ausgewirkt. «Die sind sogar gestiegen», erklärt er stolz. Im Onlinebereich habe er im Home-Living-Bereich einen Zuwachs von 60 Prozent. «Besonders bei Teppichen, Kleinmöbeln und Deko-Artikeln.» Auch bequeme Kleidung laufe gut. «Die Teile, die nach ‹Ich mache Yoga› aussehen.» Er fügt hinzu: «Nur Sonnenbrillen liefen nicht so.» Viel härter spürt er die Zusammenarbeit im Bereich Corporate Fashion. Guido Maria Kretschmer designte bereits Uniformen für Flugbegleiter und Hotelmitarbeiter.

Guido Maria Kretschmer dekorierte sein Zuhause

Privat hat er die Zeit genutzt, um sein Berliner Haus, in dem er mit seinem Ehemann Frank Mutters (58) und fünf Hundedamen lebt, umzudekorieren. Das lief nicht immer konfliktfrei. «Frank kam manchmal nach Hause und meinte, ‹das hat mir vorher aber besser gefallen›.» Also wurden Möbel und Teppiche wieder zurückgeschoben. Und sonst? «Ich habe ein englisches Gartenhaus gebaut und viel telefoniert.»

Plötzlich klingt Kretschmer genervt – fast so, wie wenn sich eine Kandidaten in seiner Show für ein unvorteilhaftes Oberteil entscheidet. «Ich habe sehr viele Freunde aus dem Show-Business. Die sind in Besorgnis. Die hatten während des Lockdowns alle nichts zu tun und wollten stundenlang telefonieren. Nach vier Stunden dachte ich, gleich brennt der Akku.» Er habe gar überlegt ein Rundmail an alle zu schreiben und seine Zeit in Rechnung zu stellen, meint er augenzwinkernd.

«Nicht verzweifeln!»

Seine Freunde seien auf der ganzen Welt verteilt: «Dublin, New York, Tel Aviv, Aargau. Und wir sitzen wegen Corona alle im gleichen Boot.» Das habe eine gewaltige Kraft. «Ich glaube, das Vertrauen in das Leben ist differenzierter als der jetzige Moment», erklärt er seine positive Einstellung. Man solle die Hoffnung nicht verlieren und sich mit «gut tickenden» Menschen umgeben. Die dürfen dann auch mal am Outfit rummäkeln.

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