Wegen Viagra-Witzen und Diskriminierung
Robert De Niro auf 12 Millionen verklagt

Eigentlich hoffte Robert De Niro darauf, nach einer Klage gegen eine ehemalige Angestellte Geld zu erhalten. Nun dreht sie den Spiess um.
Publiziert: 04.10.2019 um 13:22 Uhr

Im August verklagte Robert De Niro (76) seine langjährige Ex-Assistentin auf 6 Millionen Dollar Schadensersatz. Jetzt schlägt Graham Chase Robinson mit einer Gegenklage zurück. Sie wirft ihrem ehemaligen Boss Diskriminierung, sexuelle Belästigung sowie Beleidigung vor und verlangt 12 Millionen Dollar Schadensersatz.

Chase Robinson hatte seit 2008, damals 25-jährig, für De Niros Produktionsgesellschaft «Canal Productions» gearbeitet, bis sie im April «gezwungen wurde», ihren Job als Vizepräsidentin für Produktion und Finanzierung abzugeben. Laut ihrer Klage bezichtigt sie De Niro, dass «er das Konzept, dass Männer und Frauen gleichbehandelt werden sollten, nicht akzeptieren kann». Dem Star sei es egal gewesen, dass Diskriminierung am Arbeitsplatz illegal sei. «Er hat mich wie seine Büro-Frau behandelt und mir typisch weibliche Aufgaben wie Hausarbeit zugewiesen.» Zudem sei sie unterbezahlt gewesen.

Chase Robinson erhebt laut Gerichtsakten auch Vorwürfe von sexueller Belästigung gegen den Oscargewinner: «Er hat mich nur im Pyjama oder im Bademantel empfangen und während unserer Telefonate uriniert.» In der Klage steht zudem: «Unter anderem hat er Ms. Robinson angewiesen, seinen Rücken zu kratzen, seine Krawatte zu binden und ihn morgens im Bett zu wecken. Er hat auch nicht eingegriffen, als ein Freund von ihm ihr auf den Hintern geschlagen hat.»

Robert De Niro muss vor Gericht antraben.
Foto: Imago
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Anzügliche Viagra-Witze

Ausserdem habe De Niro vor ihr anzügliche Witze über seinen Viagra-Konsum gemacht und sie angewiesen,  ich vorzustellen, «wie er auf der Toilette sitzt.» Der Klage ist ein Link beigefügt, die zu einer Sprachnachricht führt, die der 76-Jährige auf ihrem Anrufbeantworter hinterlassen haben soll. Darin schimpft der Star: «Du ignorierst meine verdammten Anrufe? Wie kannst du es wagen? Ich werde dich feuern. Du bist Geschichte!» Auf einer weiteren Nachricht brüllt er sie an: «Du verwöhnte Göre. Wage es nicht, mich verdammt nochmal nicht zu respektieren.»

De Niro wirft Chase Robinson hingegen vor, dass sie Millionen aus der Unternehmenskasse für sich abgezweigt haben soll. Laut seiner Klage aus dem August soll seine frühere Angestellte die American-Express-Kreditkarte von Canal Productions für nicht autorisierte Ausgaben benutzt haben. Innerhalb von zwei Jahren seien für Abendessen in Paola’s Restaurant 12'696 Dollar und für Lunch beim Bio-Laden Whole Foods 9000 Dollar zusammengekommen. Auch 32'000 Dollar für Taxis und 1311 Dollar für Blumen für ihren eigenen Geburtstag wurden von ihr – laut Klagedokumenten – mit der Firmenkreditkarte beglichen. Des Weiteren soll Chase Robinson mit Millionen von De Niros Frequent-Flyer-Meilen umsonst geflogen sein und hatte sich selbst 70'000 Dollar für «ungenutzte Urlaubstage» auszahlen lassen. Chase Robinson sei zudem dafür bekannt gewesen, während der Arbeitszeit im Büro «eine astronomische Anzahl von Stunden» Netflix-Shows zu schauen. So soll sie innerhalb von vier Tagen im Januar 55 Stunden lang Folgen der Sitcom «Friends» geschaut haben.

De Niros Firma verlangt 3 Millionen Franken Schadensersatz wegen «Illoyalität und Vertrauensbruch» sowie mindestens 3 Millionen Franken Entschädigung wegen «Unterschlagung von Geldern und Besitz des Arbeitgebers». (ds)

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