Will Smith über die schwerste Zeit seines Lebens
Er wollte seinen Vater töten

Will Smith kennt man als sympathischen, fröhlichen Hollywoodstar. Das nicht immer alles schön war in seinem Leben, offenbart er nun in seiner Biografie. Besonders ein Erlebnis mit seinem Vater macht ihm bis heute zu schaffen.
Publiziert: 04.11.2021 um 20:57 Uhr

Will Smith (53) kennt man als den gutgelaunten Typen von nebenan. Dass er aber auch schwere Zeiten durchmachte, offenbart er in seiner neuen Autobiografie «Will», die am 9. November erscheint. Besonders sein alkoholsüchtiger und gewalttägiger Vater Willard Christopher Smith Senior (1940-2016) hat ihn geprägt.

«Als ich neun Jahre alt war, sah ich, wie mein Vater meine Mutter so heftig gegen den Kopf schlug, dass sie zusammenbrach», schreibt er in seinem Buch, aus dem das amerikanische «People»-Magazin vorab zitiert. «Ich sah, wie sie Blut spuckte. Dieser Moment in diesem Schlafzimmer hat wahrscheinlich mehr als jeder andere Moment in meinem Leben bestimmt, wer ich bin.»

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Schuldgefühle plagen Will Smith

Die erlebten Szenen belasten ihn bis heute. Schuldgefühle plagen ihn. «Für meine Untätigkeit an diesem Tag. Dafür, dass ich meine Mutter in diesem Moment im Stich gelassen habe. Dafür, dass ich mich nicht gegen meinen Vater gewehrt habe. Dafür, dass ich ein Feigling war.» In seinem Schaffen habe er immer wieder versteckte Entschuldigungen an seine Mutter eingebaut.

So freudig wie hier waren sie nicht immer: Will Smith (r.) mit Vater Willard Smith Senior und Sohn Jaden Smith an einer Filmpremiere im Jahr 2004. Will Smith erlebte seinen Vater schon in seiner Kindheit als alkoholkrank und gewalttätig.
Foto: WireImage
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2016, als er seinen krebskranken «Daddio» pflegte, hatte das Trauma des Erlebten fast fatale Folgen. «In einer Nacht, als ich ihn vorsichtig aus seinem Schlafzimmer ins Bad schob, kam die Dunkelheit in mir hoch. Der Weg zwischen den beiden Zimmern führt am oberen Ende einer Treppe vorbei», schreibt er. «Als Kind hatte ich mir immer eingeredet, dass ich meine Mutter eines Tages rächen würde. Wenn ich gross genug wäre, wenn ich stark genug wäre, wenn ich kein Feigling mehr wäre, würde ich ihn erschlagen.»

Er wollte ihn die Treppe runterstossen

Also habe er mit dem Gedanken gespielt, ihn umzubringen. «Ich hielt am oberen Ende der Treppe inne. Ich könnte ihn hinunterstossen und damit davonkommen. Aber als der jahrzehntelange Schmerz, die Wut und der Groll wieder abebbten, schüttelte ich den Kopf und fuhr fort, Daddio ins Badezimmer zu schieben.»

Denn auch wenn die Erlebnisse mit seinem Vater ihm auch noch heute zu schaffen machen, hält er sich auch immer die guten Seiten seines «Daddios» vor. «Mein Vater war gewalttätig, aber er war auch bei jedem Spiel, jeder Aufführung und jedem Konzert dabei», schreibt Smith. «Er war Alkoholiker, aber er war bei jeder Premiere von jedem meiner Filme nüchtern. Er hörte sich jede Platte an. Er besuchte jedes Studio. Derselbe intensive Perfektionismus, der seine Familie in Angst und Schrecken versetzte, brachte auch jeden Abend meines Lebens Essen auf den Tisch.» (imh)

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