Wirbel um Netflix-True-Crime «Monster»
Ein Mörder sagt, was er von der Serie über ihn hält

Die neue True Crime-Serie «Monster» erzählt die Geschichte von Lyle und Erik Menéndez, die 1989 ihre Eltern ermordeten. Doch die Missbrauchsvorwürfe würden in der Netflix-Serie falsch dargestellt, kritisiert Erik Menéndez. Auch Kim Kardashian schaltet sich ein.
Publiziert: 23.09.2024 um 01:25 Uhr
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Aktualisiert: 23.09.2024 um 10:31 Uhr

Kurz zusammengefasst

  • Netflix-Serie «Monster» dominiert die Charts
  • Erik Menéndez kritisiert die Darstellung des Missbrauchs
  • Menéndez-Brüder seit 1993 in lebenslanger Haft
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Sind seit 1993 in lebenslanger Haft: Lyle und Erik Menéndez. Die Brüder haben 1989 ihre Eltern ermordet.
Foto: Sygma via Getty Images
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Patricia BroderRedaktorin People

Ein True-Crime-Hit sorgt für Aufregung: Die neue Staffel der Netflix-Anthologie-Reihe «Monster» erobert die Streaming-Charts – auch in der Schweiz rangiert «Monster: Die Geschichte von Lyle und Erik Menéndez» aktuell auf Platz 1 der Serien-Rangliste. Im Werk von Regisseur Ryan Murphy (58) wird erzählt, wie Lyle (56) und Erik Menéndez (53) im Jahr 1989 ihre Eltern Kitty und José ermordet haben – ein Fall, der in den späten 80er und frühen 90er-Jahren grosse Aufmerksamkeit erregte. 

Der Prozess im Jahr 1993 wurde live im TV übertragen. Beide Brüder wurden zu lebenslanger Haft ohne Aussicht auf Bewährung verurteilt. Die Anklage führte dabei als Tatmotiv die Absicht an, dass die Geschwister an das beachtliche Vermögen des Vaters kommen wollten. Die Verteidigung und die Angeklagten selbst beteuerten hingegen stets, dass das Verbrechen das Resultat eines jahrelangen emotionalen und sexuellen Missbrauchs durch die Eltern war. Die Brüder sitzen derzeit in einem Gefängnis in der Nähe von San Diego (USA).

Serie verbreite «Lügen» und «Verleumdung»

Kaum hat «Monster» Ende letzter Woche seine Premiere auf Netflix gefeiert, schlägt die Serie schon hohe Wellen. Erik Menéndez wirft dem Streaminganbieter vor, den Missbrauch, den er und sein Bruder in ihrer Jugend erlebt hätten, nicht wahrheitsgemäss darzustellen. «Ich dachte, wir hätten die Lügen und zerstörerischen Darstellungen von Lyle hinter uns gelassen, die eine Karikatur aus ihm machen, welche auf schrecklichen und offensichtlichen Lügen basiert, die von der Serie verbreitet werden», liess der Inhaftierte über seiner Frau Tammi Menéndez via ihrem X-Account verlauten. Die Netflix-Serie fördere ein veraltetes Narrativ, nachdem Männer nicht Opfer von sexuellem Missbrauch werden könnten. «Murphy formt seine schreckliche Erzählung durch abscheuliche und entsetzliche Charakterdarstellungen von Lyle und mir und durch niederschmetternde Verleumdung», so Menéndez.

Zur selben Zeit, wie Erik Menéndez sein Statement veröffentlichen liess, haben er und sein Bruder Lyle Besuch von Reality-Star Kim Kardashian (43) erhalten. Wie das US-Portal «TMZ» berichtet, stattete Kardashian ihnen und rund vierzig anderen Häftlingen am Samstag im Gefängnis bei San Diego einen Besuch ab. Kardashian war in Begleitung ihrer Schwester Khloe Kardashian (40) sowie ihrer Mutter Kris Jenner (68). Daneben gehörte auch Schauspieler Cooper Koch (28) zu der Besuchsgruppe. Koch spielt Erik Menéndez in der Netflix-Serie. Vor Ort sprach Kardashian mit den Insassen über mögliche Strafrechtsreformen, ein Thema, das der 43-jährigen studierten Juristin besonders am Herzen liegt.

Kardashian ging auf dieselben Schulen

Auch zum Menéndez-Fall hat Kim Kardashian eine persönliche Beziehung: «Ich bin in der Nähe des Hauses aufgewachsen, in dem das alles passiert ist, und wir sind alle auf dieselben Schulen gegangen», erklärte die Unternehmerin kürzlich in einem Gespräch bei «Variety». «Mein Dad fuhr mich zu dem Haus und erzählte mir die Geschichte.»

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