Kanye West spricht über geheimen Schönheitseingriff und Medi-Sucht
«Ich wollte nicht, dass ihr mich als fett bezeichnet»

In einem Interview mit TMZ packt Kanye West aus. Der Rapper gesteht, dass er eine Fettabsaugung machen liess und abhängig von Schmerzmitteln war. Ausserdem schockt Kanye West mit einer Aussage über die Sklaverei – und erntet im Netz böse Kommentare.
Publiziert: 02.05.2018 um 04:58 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 05:31 Uhr

Eigentlich wollte er nur über seine Liebe zu US-Präsident Donald Trump sprechen, doch schlug Kanye Wests (40) TV-Interview mit dem US-Portal «TMZ» am Dienstag eine ganz andere Richtung ein. Der Rapper packte aus: Ende 2016 hatte sich Kanye Fett absaugen lassen, wie er gesteht. «Ich habe mir Fett absaugen lassen, weil ich für euch alle gut aussehen wollte. Ich wollte nicht, dass ihr mich als fett bezeichnet», so der Musiker.

Nach der Fettabsaugung war Kanye West abhängig von Schmerzmitteln

Ausschlaggebend war für Kanye wohl Rob Kardashians (31) «schockierende» Gewichtszunahme. Denn der umstrittene Rapper hätte verhindern wollen, dass es ihm gleich ergeht, wie dem Bruder seiner Frau Kim Kardashian (37). «Ich wollte nicht, dass ihr mich als fett bezeichnet, wie ihr es mit Rob an unserer Hochzeit getan habt und ihn dazu gebracht habt, noch bevor ich und Kim heirateten, nach Hause zu fliegen.»

Nachdem er sich unters Messer gelegt hatte, wurde Kanye abhängig von den ihm verschriebenen Schmerzmitteln: «Ich wurde unter Drogen gesetzt. Ich war auf Schmerzmitteln.» Demnach habe man ihm Opioide gegeben, nach denen er schliesslich süchtig wurde.

Diese Abhängigkeit sei auch ein Grund für den öffentlichen Zusammenbruch, den Kanye kurz nach dem Beauty-Eingriff erlitten hatte. «Als ich das Spital verliess, was denkt ihr, wieviele Pillen wurden mir gegeben? Sieben!» Davor habe er zwei pro Tag genommen. Kanye selbst bezeichnet seinen Zusammenbruch als «Durchbruch»: «Ich glaube, ich bin heute stärker, als ich es je nach dem Zusammenbruch war!»

Kanye West schockt mit Aussage über Sklaverei

Neben seiner Gesundheits-Beichte empörte Kanye seine Fans im Interview mit der Aussage, die Sklaverei sei eine Wahl gewesen. «Wenn du hörst, dass es die Sklaverei für 400 Jahre gab ... 400 Jahre? Das klingt nach einer Wahl.»

Während beide Moderatoren vor lauter Ungläubigkeit verstummen, meldet sich TMZ-Journalist Van Lathan zu Wort – und weist den Mega-Star zurecht.

Kanye West sorgt wieder mal für mächtig Wirbel.
Foto: Chris Pizzello/Invision/AP
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Auf Wests Frage an die Newsroom-Angestellten, ob sie glaubten, dass er frei denken würde, antwortete Lathan: «Das, was du tust, ist die Absenz von Denken.»

«Unglaublich verletzt und enttäuscht»

Worauf Lathan erst richtig loslegt. Er habe wohl das Recht auf seine eigene Meinung, doch West könne nicht verstehen, was für Auswirkungen seine Worte im echten Leben eines schwarzen Mannes haben.

«Während du Musik machst, ein Künstler bist und das Leben lebst, das du dir mit deinem Genie verdient hast, muss der Rest von uns damit umgehen, dass unsere Leben bedroht werden», teilt der Sportjournalist aus. «Wir müssen die Ausgrenzung ertragen, die von 400 Jahren Sklaverei kommt und die du als Wahl unserer Leute bezeichnest.»

Er sei nicht nur enttäuscht von und entsetzt über West, sondern auch unglaublich verletzt. «Du hast dich in etwas verwandelt, dass für mich nicht real ist.»

Diese Worte gingen selbst am Rapper nicht spurlos vorbei. Der 40-Jährige entschuldigt sich unermüdlich beim TMZ-Mitarbeiter. «Du musst verantwortungsbewusst sein», erinnert Lathan den Superstar. « Deine Stimme ist zu stark.»

«Sklaverei war eine Wahl – der Weissen»

Die Reaktionen über Wests Auftritt liessen nicht lange auf sich warten. DeRay Mckesson, ein Anführer der «Black Lives Matter»-Bewegung, bezeichnet den Rap-Star gegenüber TMZ als uninformiert. Sklaverei sei eine Wahl gewesen, «aber eine der Weissen». Mckesson rät West, sich etwas zurückzuziehen und mehr über eine Materie zu lernen, bevor er solche Äusserungen macht.

Auf Twitter fanden sich Hunderte empörte Fans.

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«Kanye ist wirklich gefährlich. Die von uns, die es besser wissen, wissen, dass er falsch liegt. Aber viele seiner Zuschauer tun das nicht und folgen ihm blind.»

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«Ich hab keine Energie für solchen Unsinn. Sein abgedroschenes und oberflächliches Geschwafel ist gefährlich. Er ist kein freier Denker. Er ist ein freier Idiot, der nicht liest.»

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 «Kanye denkt, Sklaverei sei ein unbezahltes Praktikum.»

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«Zu sagen, Sklaverei sei eine Wahl, ist nicht nur irr, sondern unsensibel, abscheulich und erniedrigend. Du deutest an, dass diese Menschen sich freiwillig und willentlich jahrhundertelang an ihrer Unterdrückung beteiligt haben.»

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«Genau, als ich das letzte Mal einkaufen war, musste ich mich zwischen Milch und Sklaverei entscheiden.»

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«Die News der letzten Woche waren es wert, jetzt diese Bilder zu sehen, wie Kanye belehrt wird.»

Während Kanye West sein Fett viral abkriegte, erhielt Lathan von vielen Seiten Zuspruch.

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«VanLathan hat seinen Schmerz und seine Kränkung, die wir alle gefühlt haben, extrem gut mitgeteilt.»

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«Du warst so eloquent und hast stilvoll Dampf unter seinem Hintern gemacht. Er braucht mehr Leute wie dich in seinem Umfeld.»

Kanye West versuchte sich später am Abend mit einer Flut an Tweets zu erklären. Er hatte eingesehen, dass seine Aussagen nicht klug waren.

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«Einmal mehr werde ich angegriffen, weil ich neue Ideen vorschlage.»

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«Um es klarzustellen. Natürlich weiss ich, dass sich die Sklaven nicht freiwillig fesseln und auf ein Boot bringen liessen.»

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«Mein Punkt ist, dass wir so lange in dieser Position verharrten, obwohl die Zahlen für uns sprachen, bedeutet, dass wir mental versklavt wurden.»

Liebesbekundung an Trump

Erst vor ein paar Tagen erhitzte West die Gemüter, als er auf Twitter seine Liebe zum US-Präsidenten bekundete.

Kanye West ist ein grosser Bewunderer von Donald Trump.
Foto: AP
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In einem neuen Anfall von Twitter-Wahn bezeichnete er Donald Trump (71) als seinen Bruder und postete ein Bild, auf dem er eine «Make America Great Again»-Mütze trägt. (voi)

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