57. Solothurner Filmtage
Optimismus und Kritik zur Eröffnung

Am Mittwoch eröffnete Bundesrat Alain Berset die 57. Solothurner Filmtage. Dass der Gross-Event als Präsenzanlass durchgeführt wird, kommt nicht überall gut an. Doch die unsichere Corona-Lage könnte das Problem entschärfen: Erwartet werden deutlich weniger Besucher.
Publiziert: 20.01.2022 um 08:12 Uhr
Jean-Claude Galli

Die Solothurner Filmtage bieten Omikron die Stirn: Gestern Abend eröffnete Bundesrat Alain Berset (49) den seit 1966 stattfindenden Traditionsanlass als Publikumsevent. Präsident Thomas Geiser (69): «Wir halten damit an der Quintessenz jedes Festivals fest, dem gemeinschaftlichen Filmerlebnis, den Begegnungen in den Sälen, Gassen und Beizen.» Berset bekräftigt in seiner Rede Geisers Aussage: «Dieses Treffen ist ganz im Sinn des Schweizer Mittelweges. Des Mittelweges zwischen dem Schutz der Gesundheit und den gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, kulturellen Bedürfnissen.»

Trotz bundesrätlichem Optimismus gibt es auch skeptische Stimmen vor Ort, in der regionalen Presse und in der Filmbranche. Die Bandbreite reicht von «mutig» über «fahrlässig» bis zu «Vortäuschen einer falschen Normalität». Die neue Führung mit Veronika Roos (49), Marianne Wirth (37) und David Wegmüller (44) ist sich der Kritik bewusst. «Doch wir sind keiner Regisseurin und keinem Produzenten begegnet, die die Premiere lieber im Internet gefeiert hätten.»

Knackpunkt am Wochenende

Kapazitätsbeschränkungen sind nicht angeordnet. Immerhin wurden Partys und Konzerte vorgängig abgesagt. Kino-Einlass haben nur Genesene und Geimpfte. Zudem herrscht Maskenpflicht. Für Steh-Apéros gilt 2G+. Knackpunkt ist besuchermässig vor allem das kommende Wochenende.

Bundesrat Alain Berset und seine Ehefrau Muriel Zeender treffen zur Eröffnung der 57. Solothurner Filmtage bei der Rythalle ein.
Foto: keystone-sda.ch
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Doch die Organisatoren rechnen generell mit weniger Gästen als gewöhnlich. Darauf deutet nicht nur der Vorverkauf hin. Viele Hotels melden noch leere Betten und beliebte Restaurants wie das Baseltor freie Tische. In der legendären Genossenschaftsbeiz Kreuz bleibt erstmals der grosse Saal zu. Auch das ist eine Premiere.


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